- Probleme -

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Ich konnte Jona tatsächlich davon überzeugen, dass er unbedingt Katzenbettwäsche brauchte und nun saßen wir mit unserer riesigen Einkaufstüte bei Burger King in der Ecke an einem kleinen Tisch, eine Menge an Burger stapelte sich vor uns auf und na...

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Ich konnte Jona tatsächlich davon überzeugen, dass er unbedingt Katzenbettwäsche brauchte und nun saßen wir mit unserer riesigen Einkaufstüte bei Burger King in der Ecke an einem kleinen Tisch, eine Menge an Burger stapelte sich vor uns auf und nach außen wirkten wir so ruhig, weil jeder vermutlich mit Essen beschäftigt war. Aber eigentlich kämpfte Jona mit seinem Gesundheitszustand und ich war für meinen Teil komplett woanders.

Hinterher, nachdem wir die Kassen hinter uns gelassen hatten und Adrael, Adrian und Jocy aus dem Sichtfeld verloren, fiel mir noch etwas ein. 

Wenn Jocy anscheinend Adrael's Freundin war, wer zur Hölle war dann Linda?

Oder war Adrael nur wieder jemand, deren Beziehung immer nur im Schnitt drei Tage dauerte und er hatte heute ganz plötzlich mit dieser mysteriösen Linda Schluss gemacht, diese hatte dann aus Frust meine Donuts aufgegessen und der nette Herr ist währendessen weiter zu Joclyn gewandert - oder wie?

Klang das jetzt realistisch oder eher nicht?

Und warum verwunderte es mich bitte so sehr, dass Adrael eine Freundin haben könnte? Wieso hatte ich ihm immer nur One Night Stands als seine Beziehungen zugetraut? 

Nun gut, sympathisch war er jetzt nicht gerade, aber das hieß ja jetzt nun auch wieder nicht, dass er zu anderen mal nett sein konnte. Also sollte das wirklich so sein, würde es mich schon sehr interessieren, warum er dann bitte immer so scheisse zu mir war - immerhin hatte ich ihm nie etwas getan. Hasste er mich vielleicht wirklich? Schon von Anfang an?

"Warum bist du so still?"

Ich schreckte aus meiner schiefen Haltung hoch. "Ach, ich habe nur über dies und das nachgedacht", entgegnete ich ausweichend.

Misstrauisch runzelte Jona die Stirn. "Aha. Und warum kann ich dir das nicht glauben?"

"Du kannst mir das ruhig glauben, Jona, wirklich." Um etwas auf unbesonnen zu tun, schnappte ich mir den nächsten Burger. 

Auf ihn musste mein gekünsteltes Lächeln wie eine Horrorgrimasse gewirkt haben, denn er schaute noch verstörrter rein als vorher.

"Jona, es ist immer noch Montag", rechtfertigte ich mich.

Er hob eine Augenbraue an. "Bis vor ein paar Minuten warst du aber noch ziemlich akzeptabel für einen Montag gelaunt."

"Es existieren Stimmungsschwankungen, auch bei mir."

Sofort lachte er los und ignorierte weiter seine Burger, die er schon alle ausgepackt und in den offenen Schachteln vor sich hingestellt hatte. "Die sind aber heute ziemlich krass, findest du nicht auch?"

"Hey, Cassie."

Synchron sahen Jona und ich zu Adrian, der lächelnd einen Stuhl an unseren Tisch heranzog, sich dort daraufsetzte, während er sein Essen mit zwischen unsereres quetschte. Wie hypnotisiert beobachtete ich erst, wie er ein paar Pommes aß, bevor ich in irgendeiner Weise auf seine Begrüßung einging. Außerdem brannte der penetrante fragende Blick von Jona ziemlich auf mir.

"Hey Adrian", sagte ich nun eine Spur zu heiser. "Uhm... was machst du hier? Bist du nicht mit Adrael und Jocy unterwegs?"

Er schüttelte leicht den Kopf. "Ich kann es nicht mehr ertragen, wie sehr Jocy ihn wegen irgendeinem Ball bekniet, um dass er sie begleitet und er ihr immer wieder zu erklären versucht, dass er erstens, solche Veranstaltungen hasst und zweitens, wenn dann nur mit ihr hingehen würde, wenn sie zusammen wären."

Zusammen wären?

"Wie jetzt? Diese Jocy ist gar nicht seine Freundin?", mischte sich Jona nun genervt ein. "Weshalb knutscht die ihn dann in der Öffentlichkeit ab?"

Adrian seufzte. "Es gab da so ein Missverständnis zwischen beiden. Lange Geschichte. Kurz gefasst, Jocy dachte, Adrael wäre mit ihr zusammen, weil beide auf der Hausparty am Samstag kurz herumgemacht hatten und nun ist sie beleidigt davongerauscht, weil er ja inoffiziel mit ihr Schluss gemacht hat - also für sie war es ja so, da sie dachte, sie wären ein Paar. Adrael hatte nur versucht etwas klarzustellen." Er klang so desinteressiert beim Erzählen, als hätte er den langweiligen Wetterbericht für die nächste Woche vorgelesen.

Stattdessen... hatte er nur wieder knapp und erschreckend routiniert erläutert, was für ein Idiot doch sein Zwillingsbruder war.

"Okay." Jona klappte die Deckel seiner vielen Schachteln zu und ich war ihm so dankbar, dass er das Reden übernahm, denn meine Gedanken hingen immer noch an das Gesagte von Adrian. "Aber das erklärt noch lange nicht, warum du dich zu uns hingesetzt hast."

"Tja." Adrian lächelte mich an. "Ich kenne Cassie und -"

"Er wollte eigentlich nur wissen, wer du bist." Adrael stand mit ausdrucksloser Miene plötzlich neben mir und löffelte seelenruhig sein Schokoeis, ohne auch nur einen dreckigen Mund zu haben und schaute Jona direkt an.

Mein Cousin hob wiedermal die Augenbrauen an.

"Wenn du die jetzt neuerdings öfters hochziehst, hast du schon mit 27 Jahren Falten auf der Stirn", kommentierte ich seine verblüffte Reaktion kichernd. So richtig konnte ich nichtmal sagen, warum ich das hier gerade so lustig fand, vielleicht war es eben diese Gesamtsituation.

Wie erwartet ging er auf meine Bemerkung gar nicht weiter ein, sondern guckte die Zwillinge noch misstrauischer als vorher an. Die blitzenden grauen Augen und die angeklatschten hellen Haare ließen ihn mehr denn je Draco ähneln. Statt etwas zu erwidern, holte Draco - uhm, Jona, eine Beuteltasche hervor, schob unsere Burgerschachteln herunter vom Tisch in die Tasche und stand auf. "Cassie, komm. Lass uns gehen", knurrte er.

Versteinert schaute ich zwischen Adrian und Jona, die sich mit ihren Blicken fast zu töten schienen, hin und her.

Was hatten die denn bitte für Probleme?

 Adrael beobachtete mal wieder alles höchst amüsiert. Und alleine sein Grinsen brachte mich von null auf einhundertachtzig. Sein besserwisserisches, arrogantes und egoistisches Verhalten nur von heute ging mir ja so auf die Nerven. 

Wieso konnte sich dieser Mistkerl immer so sehr über andere lustig machen? Wieso war er nie selber betroffen? Und warum musste er anderen das Leben so verdammt schwer machen?

Meine Augen wanderten zu seinem Eis.

Ohne groß darüber nachzudenken, stand ich ruckartig auf und klatsche seinen fast noch vollen Eisbecher aus Pappe mit der offenen Seite gegen sein weißes Shirt.

Ohne groß darüber nachzudenken, stand ich ruckartig auf und klatsche seinen fast noch vollen Eisbecher aus Pappe mit der offenen Seite gegen sein weißes Shirt

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Eure Kommentare sind so knuffig. Hab euch lieb.

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