- Ein wichtiger Fakt -

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Es vergingen drei Tage

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Es vergingen drei Tage.

Drei Tage, in denen mein Leben daraus bestand, morgens gerädert aufzustehen, Jona und meiner Tante nur das Nötige zu antworten, Barbie als Seelentröster zu benutzen, deprimiert in der Schule anzukommen, fast stumm den weiteren Unterricht wahrzunehmen, die Pausen alleine in der Bibliothek zu verbringen, mich Zuhause wieder im Zimmer zu verbarrikadieren und Tiefkühlpizzen zum Abendbrot zu essen.

Liv konnte ich mit ihren zahlreichen Fragen etwas abwimmeln und sie war jetzt sowieso etwas abgelenkt, weil sie jeden Tag voll und ganz mit Ian beschäftigt war. Zusammen waren sie noch nicht, aber lange dürfte das nicht mehr dauern.

Jona ließ mir, wenn auch widerwillig, meinen Freiraum, aber auch nur, weil er gerade frisch verliebt war und jemanden datete. Um wen es sich handelte, wollte er noch nicht preisgeben. Aber derjenige musste ihm echt gut tun, denn er war in einem Dauergrinsezustand. Zum Beispiel sang er jeden Morgen Schlagerlieder beim Frühstückstischdecken, obwohl er beide Sachen hasste.

So wie ich es beobachtet hatte, hing der Hausfrieden bei der Clique auch nicht mehr schief. Oder sie konnten nur extrem gut schauspielern. 

Jedenfalls lachten sie alle wieder fröhlich miteinander, witzelten im Unterricht herum und hauten ihre Meinung gegenüber den Lehrern heraus. Selbst Adam und Adrael schienen sich wieder zu verstehen.

Jetzt müsste man denken, dass dann alles wohl wieder ins Lot kommen müsste - Falsch.

Ich hatte immer noch Angst vor diesen ungeklärten Problemen und die Last auf meinen Schultern war schon seit einiger Zeit nicht mehr auszuhalten. Deshalb ging ich jedem aus dieser Clique aus dem Weg. Auch wenn Liv mit Ian zu meinem Schließfach ankam, setzte ich alle Hebel in Bewegung, um so schnell wie möglich wegzukommen. Wie Liv mein Verhalten Ian jeden Tag begründete, war mir ein Rätsel.

Adam und Adrael wich ich noch mehr aus, ich traute sie mir nichtmal anzugucken.

Ich wollte in Adam's Augen nicht diese Verletztheit oder auch wieder diesen Hass sehen und bei Adrael hatte ich, trotz seiner Worte vor ein paar Tagen Angst, dass er mich wieder genauso angucken könnte wie immer. Arrogant, überheblich und verachtend. Die Chemiestunden waren der Horror für mich. Zu wissen, dass er neben mir saß und doch irgendwie wieder so fern war. 

Den Rest der Clique sagte ich mit einem Kopfnicken schnell Hi, Ian hier gezwungenermaßen auch miteinbeschlossen, doch dann war ich schon weg.

Irgendwie fehlten mir diese zwei Wochen, in denen es mit den Jungs so lustig und einfach nur schön war.

Nur leider hatte Adrael in diesem einen Punkt Unrecht. Ich war sehr wohl schuld daran, dass alles kompliziert wurde und hatte in der Situation bei den Duschen nicht falsch gedacht. Hätte ich von Anfang bei niemanden Interesse gezeigt und alle nur als Freunde behandelt, wäre jetzt alles immer noch so.

Nun gut.

Oder eher nicht.

Meine Nachmittagsbeschäftigungen, die viel aus Netflix, Popcorn essen und mit Barbie kuscheln bestanden, ließen mich alles etwas vergessen, da ich dann mehr damit beschäftigt war, The Vampire Diaries nochmal komplett von Anfang an zu schauen und mich über Elena aufzuregen, warum sie nicht einfach Damon's Liebe erwidern könnte, anstatt ihn ständig abzuwimmeln. Alle Sorgen verschwanden für diese unnützen Diskussionen, die ich mit meinem Laptop und Barbie hielt, bis der nächste Schultag anfing.

Dark RoomWhere stories live. Discover now