Cassandra, sonst als eher namenslose Mitläuferin und beste Freundin des schlauesten Kopfes ihres Jahrgangs bekannt, ist vor kurzer Zeit frische 18 Jahre alt geworden und versucht nun die letzten Monate ihres Highschool-Lebens umzukrempeln. Dazu gehö...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Ich war froh, dass Mrs Angor entschied, diesmal in die Gymnastikhalle zu gehen.
Und dass sie zwanzig Minuten zu spät kam, weil sie wohl angeblich im Stau stand, da sie im Verlauf vom Schultag zu irgendeinem Termin fahren musste.
Aber ja, mit am besten fand ich immer noch ihre spontane Entscheidung, da ich nun dadurch wusste, die Clique nicht mehr ein paar Meter weiter von mir entfernt zu haben. Und ich aufgrund das Verhalten von ein paar dieser Gruppe langsam echt immer unsicherer wurde, wie ich damit umgehen sollte. Das würde mich in der Gegenwart der Jungs noch mehr aus der Bahn werfen.
Deshalb genoss ich es mit Liv auf einer Bank etwas abseits in einer freien Gestaltungsphase, so wie das Mrs Angor immer nannte, über hirnlose Statistiken zu quatschen und nach außenhin beschäftigt zu tun, indem wir die Stationskärtchen mit nachdenklicher Miene durchlasen und sie immer wieder neu ordneten. Die Stationskarte Seilspringen hielt ich nun schon zum fünften Mal in der Hand, als Mrs Angor in ihre seltsame gelbe Trillerpfeife blies.
"Okay, für heute ist Schluss. In der nächsten Sportstunde gehen wir wieder in die Halle, sodass ihr an den Geräten üben könnt und parallel dazu mache ich Leistungskontrollen zu den Arm- und Beinkraftübungen", verkündete sie im strengen Ton.
Von allen Seiten hörte ich nun missmutiges Gemurmel und auch ich konnte nicht verhindern, eine mürrische Schnute zu ziehen. "Na toll."
Liv stand lächelnd mit mir von der Bank auf, nachdem sie das Klimmzugkärtchen auf die anderen segeln ließ. "Ach, das wird schon irgendwie. Mit unserer wundervollen Mitarbeit, die wir in Sport immer an den Tag legen, sind wir doch die Sportler mit der größten Ausdauer überhaupt."
Glucksend folgte ich bei ihr eingehakt den anderen hinterher aus der Gymnastikhalle heraus. "Oh ja, genau. Unsere Oberarme sind schon total angeschwollen von diesem vielen Kärtchen anheben und neu sortieren."
"Also unproduktiv waren wir schonmal nicht", meinte Liv und klopfte sich stolz auf ihre eigene Schulter.
In der Umkleide angekommen lobten Liv und ich uns wohl noch etwas zu lange, denn als wir erst dabei waren, unsere Shirts auszuziehen, hatten die meisten schon ihre Schuhe an, sogar Victoria, und liefen mit ihren Taschen gerade nach draußen. Letztendlich waren wir innerhalb von ein paar Minuten, in denen wir unsere Kleidung wechselten, so ziemlich alleine in dieser Umkleide.
"Wow. Das haben wir auch noch nicht geschafft, so lange zu trödeln", bemerkte Liv belustigt, dabei band sie ihre Schnürsenkel zu.
Ich schnappte mir meine Haarbürste und meine Ohrringe, die ich mir herausmachen musste, und trabte zum langen Spiegel im Bad. "Ja, stimmt schon. Aber mich stört das jetzt nicht besonders." Mit angespannten Gesichtsausdruck kämmte ich mir meine hellblonden, fast platinblonden Haare wieder glatt, um von der Löwenmähne, die immer nach meinem Zopftragen enstand, langsam, aber sicher, wegzukommen.
