Confessions of The Tesseract

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Spielt nach Dawn to War.
Kann aber auch einzeln gelesen

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Ich packte meine Waffe fester. Es war nicht mein Hammer Mjöllnir, nur eine provisorische Axt. Doch jetzt neben Thanos Armee wirkte sie so winzig.

Mein Name war Thor Odinsson.
Schon den ganzen Vormittag hatte ich gegen Thanos Krieger gekämpft. Ich war ausdauernder als die Menschen, doch auch meine Kraft ließ langsam nach.

Die unzähligen Gegner wurden nicht weniger und meine Freunde immer verzweifelter. Auch wenn sich die Stärksten von ganz Midgard zusammengeschlossen hatten - ich fürchtete, dass selbst das nicht reichte um Thanos aufzuhalten.

Ich sah zum Himmel hinauf.
Dunkle Wolken schoben sich übereinander und in der Ferne grollte Donner.
Zumindest würden die Götter mir beistehen.

Ich stolperte vorwärts und stieß mit meinem Fuß gegen etwas. Ich blickte hinab und sah einen von Thanos Kriegern. Dunkles, zähes Blut sickerte aus einer Verletzung an seinem Hals.
Vorsichtig sah ich mich um. Es hatte sich leichter Nebel gebildet.

Die Geräusche der Schlacht wehten zu mir herüber. Ich lief durch leere Staßen und kam auf einen Marktplatz. Ein Springbrunnen stand zerstört da und gab leise, glucksende Laute von sich.

Ich versuchte mögliche Gegner ausfindig zu machen, aber dieser Teil der großen Stadt war wie leergefegt.
Plötzlich hörte ich ein leises Geräusch hinter mir und ich fuhr herum. Ich starrte in den grauen Nebel hinaus und hielt mich kampfbereit. Ein schwaches, blaues Leuchten erschien und ich packte den Griff der Axt noch fester. Ich betete zu den Göttern, dass sie mich in Walhall aufnehmen würden, falls ich in dieser Schlacht sterben würde...

Das Leuchten kam näher und ihm folgte der Schatten einer Person. Ich konnte sie nicht erkennen, der Nebel war zu dicht und die Wolken hatten den Himmel komplett bedeckt.
Nun konnte man auch die Schritte hören. Sie klangen unsicher und zögernd.

Ich zog die Augenbrauen zusammen, als die Person aus dem Nebel heraustrat.
Das erste was ich sah, war der Tesseract. Mein Magen verkrampfte sich.

Lange schlanke Finger umfassten ihn. Sie gehörten zu meinem Bruder.
Erschrocken holte ich Luft.
Ich hatte angenommen er sei tot! Ich hatte zugesehen, wie er zu Thanos ins Schiff gestiegen war und nie wieder gekehrt war. Wir hatten alle geglaubt, Thanos wäre dieses Mal zu weit gegangen mit seiner Folter.

Ich sah ihn an.
Seine Augen schimmerten und sein Blick schien sich in mich hinein zu bohren.
Die Rüstung war an machen Stellen zerstört und sein Umhang war gerissen.

Er wirkte gesund, doch mir entging nicht, dass seine Hände leicht zitterten und in seinem Gesicht dunkle Striemen waren.
Seine Wangen wirkten eingefallen und er hatte Augenringe.
Nein, ihm ging es ganz bestimmt nicht gut. Eine Welle von Mitleid überkam mich und ich hätte beinahe meine Axt fallen gelassen und wäre zu ihm gelaufen. Doch ich wusste nicht, auf wessen Seite er stand.

"Loki", flüsterte ich vorsichtig.
Mein Bruder stand einfach nur da und sah mich an. Der Tesseract warf Schatten auf sein Gesicht.
"Loki, was tust du hier? Ich... Ich dachte du wärst tot."

Ich weinte fast nie, aber jetzt verwischten Tränen mein Blickfeld.
"Wie du siehst bin ich es nicht.", Loki versuchte gelassen zu klingen, doch seine Stimme war rau und belegt.
Mein Herz zog sich zusammen. Wir hatten und fast wieder zsammengerauft, nach der Sache mit Asgard und nun hatte Thanos das alles wieder zerstört!

Ich spürte eine unbändige Wut auf diesen Kerl. Er verletzte meinen Bruder nicht ohne dafür zu bezahlen!
Wir starrten einander an und ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Der Tesseract lag ruhig in Lokis Hand und ich war sicher, dass Thanos wusste, dass er hier war.

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