Kapitel 17

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Na super. Jetzt stehe ich hier im Dunkeln und hab keine Ahnung wie ich wieder in Liss' Zimmer komme.

Nachdem wir den Film zuende geguckt hatten sind sie und ich hoch gegangen und haben noch ein bisschen über Leute aus unserer Schule geredet und über Lehrer gelästert.

Irgendwann sind wir eingeschlafen. Als ich wieder aufgewacht bin hatte ich so einen Durst, dass ich aus dem Zimmer geschlichen bin und die langen Gänge entlang gewandert bin.

Da ich den Orientierungssinn einer Fliege besitze bin ich stundenlang auf dem kalten Marmorboden gelaufen bis ich, endlich, eine Treppe gefunden habe.

Unten bin ich bestimmt zwei Mal im Kreis gelaufen bis ich in der Eingangshalle stand von der ich irgendwie in die Küche gefunden habe.

Schnell habe ich ein Glas Wasser getrunken und jetzt steh ich hier.

Ich habe absolut keine Ahnung wie ich wieder in Alissas Zimmer finden soll! Und Lust nochmal das ganze Haus zu bestaunen habe ich auch nicht.

Was also kann ich tun?

Stille.

Ich wiederhole, was also kann ich tun?

Ernsthaft? Ständig nervt mich meine innere Stimme aber wenn ich sie einmal brauche ist sie nicht da?!

Heul doch.

Ah da bist du ja. Also was soll ich tun?

Weiß ich doch nicht.

Na toll.

Geht doch einfach ins Wohnzimmer und penn da.

Gute Idee, danke.

Bitte bitte und jetzt lass mich schlafen.

Also mache ich mich auf den Weg zum Wohnzimmer das ich, Gott sei dank, auch finde.

Ich lege mich auf die Couch und stopfe mir ein Kissen unter den Kopf.

Zum Glück dämmere ich schon nach ein paar Minuten weg und falle in einen Traum hinein.

Blakes PoV.

Ich wälze mich in meinem Bett hin und her. Super, jetzt bin ich wach.

Genervt setze ich mich auf und schlage die Decke zurück.

Meine Kehle ist trocken also stehe ich auf und mache mich nur in Boxershorts und T-Shirt auf den Weg zur Küche.

Dort trinke ich erstmal ein Glas Wasser. Mein Glas stelle ich anschließend in die Spülmaschine.

Gerade will ich wieder nach oben in mein Zimmer, als ich ein Geräusch höre. Ein dumpfes Klonk, so als ob etwas großes runterfällt.

Das kam aus dem Wohnzimmer!

Ich schleiche mich in den dunklen Raum hinein und spähe durch die Gegend.

Langsam tapse ich weiter in den Raum hinein und wäre beinahe über etwas gestolpert.

Mein Blick richtete sich auf das, was dort unten liegt. Das spärliche Licht, das vom Flur ausgeht bringt gerade soviel, dass ich erkennen kann was es ist.

Das. Kann. Doch. Nicht. Wahr. Sein.

Vor meinen Füßen liegt eine seelig schlafende Melody. Sie muss ja wirklich einen festen Schlaf haben, wenn sie nicht mal bemerkt, dass sie vom Sofa gefallen ist.

Aber was macht sie eigentlich hier?

Ich dachte sie schläft bei Liss im Zimmer..

Ich betrachte sie eine Weile.
Wenn sie schläft sieht sie so friedlich aus, gar nicht wie dieses abweisende, nervige Mädchen das sie ist. Nein, sie wirkt fast schon... zerbrechlich.

Ich hocke mich neben sie und strecke die Hand aus, Ziehe sie dann aber doch zurück.

Ich sollte sie einfach da liegen lassen.

Aber, trotzdem schiebe ich meine Arme in ihre Kniebeuge und um ihren Oberkörper und hebe sie hoch.

Ihr Kopf kippt gegen meine Schulter. Meine Bewegungen stoppen als ihre Lider kurz flattern und ihr Mund sich leicht öffnet. Aber nichts passiert.

Ich atme hörbar aus. Wenn sie jetzt aufgewacht wäre hätte sie mir definitiv eine reingehauen.

Mein Blick fällt wieder auf ihr Gesicht. Sie sieht so entspannt aus. Eine Strähne ihres noch leicht nassen Haars klebt an ihrer Wange.

Langsam macht mich mein Gehirn darauf aufmerksam, dass ich sie nach oben bringen sollte.

Ich bewege mich behutsam aus dem Zimmer, immer darauf bedacht sie nicht zu wecken, um meiner Gesundheit willen.

Möglichst langsam mache ich mich auf den Weg nach oben, schließlich weiß ich nicht ob sie noch immer so tief schläft.
Meine Gedanken spielen noch einmal den Tag ab.

Wir hatten wirklich Spaß, das kann man nicht leugnen aber wir wissen auch beide, dass das eine einmalige Sache war.

Ja, vielleicht hat es mir gefallen mit Liss und ihr Zeit zu verbringen und ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Melody die sich mit mir ein Battle im Süßigkeiten auffangen geliefert hat und mich bei Mario Kart abgezogen hat, auch wenn das ganz schön mein Ego verletzt hat, mir deutlich besser gefallen hat als die Kratzbürste die ich in der Schule sehe.

Auch wenn diese Kratzbürste irgendwas interessantes an sich hat und ich weiß, irgendwas passt nicht in das Bild. Als hätte ich ein falsches Puzzleteil eingesetzt.

Leise betrete ich das Zimmer meiner Schwester, die schlafend auf ihrem Bett liegt. Davor ist eine Matratze mit zerwültem Bettzeug auf die ich Melody ablege.

Ich weiß nicht warum, aber ich nehme die Decke und lege sie über sie.

Kaum habe ich das getan rollt sie sich auf die Seite und murmelt irgendwas unverständliches.

Langsam und leise schleiche ich mich aus dem Zimmer.

Verdammt, warum habe ich sie nicht einfach da liegen lassen? Sie wird doch wissen, dass ich sie hochgebracht habe.

Ich lasse mich wieder in mein weiches Bett fallen.

Argh, dieses Mädel macht mich Wahnsinnig!!!

Obwohl sie ziemlich süß aussah wie sie geschlafen hat und sie hat ein wunderschönes Lach- OK STOP!

Stöhnend vergrabe ich mein Gesicht in meinem Kissen.

Was denke ich denn da?! Es ist drei Uhr Morgens, ich bin einfach nur total übermüdet und habe gerade ein Mädchen nach oben getragen das ich absolut nicht leiden kann.

Das kommt einfach von der Müdigkeit.

Ich verbanne alle Gedanken und rolle mich hin und her, bis ich einschlafe.

####

Was war das seltsamste, das ihr mal im Schlaf gemacht habt?

Farvel

The One and LonelyWhere stories live. Discover now