Kapitel 40

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Blake hockt auf unserem Bett, während ich im angrenzenden Badezimmer dusche.

Als ich mit nassen Haaren zurück ins Zimmer komme guckt er von seinem Handy auf und wir machen uns schweigend auf den Weg zum Abendessen.

Liss winkt mir bereits von einem der Tische im Speisesaal zu und ich atme erleichtert auf. Noch länger könnte ich diese peinliche Stille nicht ertragen.

Schnell schnappe ich mir ein Tablett und platziere wahllos Essen darauf. Meinen Projektpartner lasse ich einfach links liegen und schiebe mich durch die Reihen zu meiner Freundin durch.

"Hi" begrüßt sie mich fröhlich.

"Hi" Erleichtert lasse ich mich neben sie auf den Stuhl plumpsen.

"Und wie ist es so bisher?" fragt sie und schielt dabei zu ihrem Bruder an der Essensausgabe.

Ich zucke undefiniert mit den Schultern und seufze. "Keine Ahnung.. Okay?" antworte ich, wobei es sich eher nach einer Frage anhört.

Liss zieht die Augenbrauen hoch, während ich von meinem Brot abbeiße. "Okay? Ein gutes oder schlechtes okay?"

"Ein keine Ahnung okay"

Sie grinst verschmitzt und wendet sich ihrem Essen zu. Keine Sekunde später lässt sich ihr Bruder auf den letzten freien Platz mir gegenüber fallen und beginnt zu essen.

Verstohlen beobachte ich ihn, während ich kauend überlege wie ich mit meiner Suche nach Kyle beginnen könnte."

Ich bin so in Gedanken, dass ich erst bemerke, dass mich alle an unserem Tisch anstarren als Blake vor meinem Gesicht herum schnippst.

"Was?" frage ich irritiert.

"Habe ich was im Gesicht oder warum starrst du mich so an?" Blake klingt genervt, allerdings schwingt ein Hauch Belustigung in seiner Stimme mit.

Äh wo sind gute Konter wenn man sie braucht?

"Ich habe gerade nur gedacht, dass du das perfekte Beispiel für einen gescheiterten ersten Versuch abgibst." gebe ich so cool wie möglich von mir.

Er grinst. "Immerhin waren meine Eltern nicht so komplett verstört von mir, sodass sie noch einen Versuch gemacht haben."

Ich kneife die augen zusammen und die anderen wenden sich lachend wieder ab. Nur Liss beobachtet uns noch einen Moment lang mit diesem merkwürdigen Lächeln auf den Lippen ehe sie sich wegdreht.

Blake und ich funkeln uns noch eine Sekunde über den Tisch hinweg an. Naja, er funkelt mich an. Ich nutze die Gelegenheit ihn nochmal zu betrachten.

Verdammt, warum muss er auch so gut aussehen? Das ist definitiv das Mädchen in mir, das nunmal nicht wiederstehen kann ihn anzusehen.

Schnell senke ich den Blick auf meinen Teller bevor es wieder peinlich wird. Mein halb aufgegessenes Brot scheint mich beinahe vorwurfsvoll anzusehen als ich es wegbringe und mich mit einem gemurmelten "Bin müde" von den anderen verabschiede.

Erst vor unserer Zimmertür fällt mir auf, dass Blake unseren Schlüssel hat.

Stöhnend lehne ich meinen Kopf gegen die Tür. Lust wieder hinunter zu laufen habe ich keine.

Ein Arm streift meine Seite, als er den Schlüssel ins Schloss steckt und ohne mich umzudrehen weiß ich, wessen Arm das ist.

Er steht viel zu nah hinter mir während er aufschließt. Mein Atem beschleunigt sich kaum merklich. Sobald die Tür offen ist flüchte ich mich ins Zimmer hinein, knalle mit meinem Knie gegen die Kommode murmle "Danke" und rette mich ins Bad.

The One and LonelyWhere stories live. Discover now