Kapitel 43

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Es kommt mir fast schon vertraut vor, wie wir zusammen in der heruntergekommenen Kabine mit dem angeknacksten Spiegel sitzen und reden.

"Wann hast du von mir erfahren?" fragt Kyle mich gerade.

Ich schaue ihn an, suche mich in seinen Zügen. "Erst letztens." gebe ich zu "Mom und Dad haben es in den Brief zu meinem 17. geschrieben."

Er nickt verständnisvoll "Muss ein ziemlicher Schock gewesen sein"

Ich lache "Na das kannst du laut sagen. Und seit wann weißt du es?"

Mein Bruder zuckt mit den Schultern. "Schon länger. Aber mein Brief hat einen Wasserschaden. Ich wusste also nicht mal, ob du noch lebst, geschweige denn, ob du von mir weißt oder mich überhaupt sehen willst."

Jetzt nicke ich verständnisvoll.

"Woran," beginne ich zaghaft "woran hast du mich erkannt?"

Er grinst "An Moms Medaillon. Aber es kam mir vorher schon alles komisch vor. Schon allein der Name. Und du?"

"Die Augen denke ich." murmle ich "sie hatten die selbe Farbe, wie meine."

"Naja, ich bin nicht der einzige Mensch mit blauen Augen." sagt er lachend "aber ich weiß, was du meinst."

Kurz schweigen wir beide.

Ich zucke erschrocken zusammen, als mein Handy klingelt.

"Mel?? Wo bist du? Wir suchen dich schon überall und Blake wird langsam echt nervtötend."

"Hey Liss, ganz ruhig. Ich bin nur ein bisschen die Gegend erkunden gegangen. Bin gleich wieder zurück und sag Blake er soll sich gefälligst zusammenreißen."

"Wehe du bist nicht in 10 Minuten wieder hier!"

Ich muss lachen, aber da hat sie auch schon aufgelegt.

"Du musst gehen?" Kyle lächelt mich schief an.

Ich nicke seufzend.

"Meinst du wir können uns nochmal treffen? Morgen vielleicht?" frage ich hoffnungsvoll.

"Klar! Warte," er tippte etwas in mein Handy und dann in Seins ein. Das Pling kündigt mir seine Nachricht an.

"Das ist ein Cafe nicht weit von hier. Meinst du drei Uhr geht?"

Ich nicke und umarme ihn zum Abschied, unbewusst habe ich wieder zu heulen angefangen.

"Hey kleine Schwester" lacht er leise "ich bin ja jetzt da."

---

Wieder zurück erwartet mich meine Freundin schon in der Eingangshalle.

"Na endlich! Du glaubst gar nicht wie schlimm das hier war. Mein Bruder ist richtig nervtötend!"

Ich muss lachen. "Erzähl mir mal was neues."

"Komm, wir setzen uns hier rüber, es gibt gleich Abendessen." zielstrebig lozt mich meine Freundin in die Sitzecke, wo, oh wunder!, auch Troy sitzt.

Britney und ein anderes Mädchen sind auch da und winken mir zu, ich winke zaghaft zurück. Dann bleibt mein Blick am Gang neben den Sofas hängen. Oder besser gesagt an den Personen in diesem Gang.

Blake steht mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt da, während Tiffany ihm verführerisch über die Brust streicht und anscheinend auf ihn einredet.

Sein Blick spricht zwar Bände, aber trotzdem stößt er sie nicht weg, sondern hört ihr geduldig zu.

In mir zieht sich etwas zusammen und Wut breitet sich aus. Wut, oder wohl eher Eifersucht.

The One and LonelyWhere stories live. Discover now