Kapitel 33

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Ein Sonnenstrahl kitzelt meine Nase. Ich gebe ein gequältes Brummen von mir und drehe mich auf die andere Seite.

Mein Kopf liegt auf irgendwas warmen.

Und es bewegt sich.

Dann höre ich ein Klick-Geräusch und kurz darauf ein leises Fluchen, das mich die Augen aufschlagen lässt.

Vor mir steht Liss, meine gute Freundin Liss, die ich gestern vollkommen betrunken nach Hause gebracht habe, und grinst mich breit an.

Mit ihrem Handy in der Hand.

Ruckartig setze ich mich auf, als mir meine letzte Erinnerung an gestern durch den Kopf schießt. Ich hab mit Blake Batman geguckt. Aber ich kann mich nicht erinnern, nach Hause gegangen, geschweige denn das Zimmer verlassen zu haben.

Also befinde ich mich immer noch im Wohnzimmer der Parkers.

Auf dem Sofa.

Und wenn mich nicht alles täuscht wird Liss mich das niemals vergessen lassen.

Denn jupp, das worauf mein Kopf gerade lag war nichts anderes als die Schulter von Blake.

Na Klasse.

Dieser schläft immer noch seelenruhig und hat keine Ahnung, dass ich kurz davor bin seine Schwester umzubringen.

Ich werfe Alissa einen bösen Blick zu.

"Da habe ich gestern als gute Freundin dafür gesorgt, dass du, stockbesoffen, nicht vor einen Bus läufst sondern heil nach Hause kommst und das ist der Dank?" zische ich leise "Statt das du mich normal weckst machst du erstmal ein Foto von mir, wie ich, durch unglückliche Umstände, auf dem Sofa neben deinem Bruder penne?"

Liss grinst noch breiter und zuckt mit den Schultern.

Ich verdrehe die Augen und stehe auf.

"Lösch das." maule ich noch, während ich mich an ihr vorbei schiebe und in den Flur tappse.

"Sag mal, hast du eigentlich deinen Eltern Bescheid gegeben, dass du hier bist?" fragt sie nach einer Weile in der wir uns Frühstück gemacht haben "Nicht, dass sie sich sorgen machen."

"Für die geht das klar, die sehen das nicht so eng." antworte ich unbehaglich.

Apropos Eltern, hast du Tam und Mick eigentlich schon mitgeteilt, dass sie ein weiteres Mal in den Genuss kommen ein Paar zu spielen?

Oh Shit.

Ich deute das mal als Nein.

Liss legt den Kopf schief. "Alles gut? Du guckst so erschrocken."

"Was?" frage ich irritiert "oh äh, ja. Alles super."

Tamara wird mich umbringen. Ich hab schließlich gesagt, es wäre nur eine einmalige Sache.

Ich werde aus meinen Überlegungen gerissen, auf welche Weise Tam mich umbringen wird, als Mr Parker die Küche betritt.

Er drückt seiner Tochter einen Kuss auf's Haar und strahlt mich dann glücklich an.

"Ich muss mich sehr bei dir bedanken Melody, deine Idee war grandios!"

"Ach sie hatte die Idee?" lacht Mrs Parker, die gerade durch die Tür kommt "Und ich wundere mich schon seit wann mein Mann so wunderbare Ideen hat. Guten Morgen Melody."

Sie gibt ihrem Mann einen Kuss, während ich freundlich zurück grüße.

Auch Angie kommt in den Raum gerannt und gleich hinter ihr tritt ihr gähnender großer Bruder ein.

Keine zwei Minuten später sitzen wir alle zusammen um den Tisch herum, frühstücken Kakao und Toast und hören lachend dabei zu, wie Sara von ihrem Abend erzählt.

"..und dann kam der Parkwächter und hat uns angebrüllt wir sollten die Finger von den Blumen lassen! Da sind wir dann schnell geflüchtet, aber die Tulpe hat euer Vater mir trotzdem gepflückt." lacht sie und bedenkt zum Schluss erst die frische Tulpe in der Vase auf dem Tisch und dann ihren Mann George mit einem liebevollen Lächeln.

Angie leckt sich derweil die Marmelade von den Fingern und Liss entreißt ihrem Bruder mit energischem Blick das Nutellaglas mit der Begründung "Das wäre dann jetzt dein fünfter Toast!"

Während die beiden darüber zu diskutieren beginnen betrachte ich lächelnd diesen Haufen Verrückter.

Die Morgensonne scheint leuchtend durch das große Fenster und im Hintergrund spielt leise das Radio einen alten Hit.

So muss sich Familie anfühlen.

Ein kleiner bittersüßer Stich macht sich in meinem Herzen breit.

"..oder Mel?"

Ruckartig blicke ich zu Liss. Das Gespräch musste weitergegangen sein, ohne dass ich es mitbekommen habe, denn alle, bis auf Blake der  sich zufrieden seinen Nutellatoast schmiert, sehen mich abwartend an.

"Äh, was?"

"Ich habe gerade gesagt, dass du dich schon darauf freust mit deinen Eltern morgen zum Abendessen zu kommen, nicht wahr?" Liss stuppst mich.

"Ach so, äh ja klar. Das wird bestimmt nett." lächle ich immer noch leicht verwirrt.

Sara nickt zufrieden. "Hast du eigentlich noch Geschwister? Wenn ja sind die natürlich auch herzlich eingeladen." flötet sie.

Ich muss schlucken und meine Hand wandert unbemerkt zu meinem Medaillon.
Kyle..

"Nein"

Ein melodischer Dreiklang schallt durch das Haus, woraufhin George strahlend aufspringt. "Das wird der neue Flurspiegel sein!"

Die kleine familiäre Früchstücksrunde löst sich langsam auf. Ich sehe zu Liss rüber.

"Ich muss dann jetzt los, danke für's Frühstück und bis morgen dann."

Ich verabschiede mich, nachdem mir Sara noch mitteilt, dass wir morgen einfach so um halb acht da sein sollen. An der Haustür schiebe ich mich an Mr Parker und dem Typen, der den Spiegel bringt vorbei und mache mich auf den Weg nach Hause.

An einer Straßenecke bleibe ich stehen, ziehe mein Handy heraus und schlage, nachdem ich eine SMS verschickt habe doch einen anderen Weg ein.

Kurze Zeit später atme ich ein letztes Mal tief durch, bevor ich schließlich die Tür zum Kreativhaus aufstoße.

####

Ich lebe noch!
Und ich habe endlich Ferien!
Und ich schaffe es wahrscheinlich trotzdem nicht regelmäßig zu updaten!

Bitte nicht böse sein.

Leider nur ein sehr unspektakuläres Kapitel.

Wenn ihr eine neue Geschmacksrichtung für Eis erfinden könntet, welche wäre es?

Agur

The One and LonelyWhere stories live. Discover now