Kapitel 45

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Blakes PoV (als Mel dasTonstudio verlässt)

Nur Sekunden, nachdem sie das Gebäude verlässt treffe ich eine Entscheidung. Die Leute gucken mich ein wenig komisch an, während ich ihr folge, aber sie scheint mich nicht zu bemerken.

Eigentlich sollte es mir egal sein mit wem sie sich trifft. Aber das ist es nicht. Es ist mir eben nicht egal. Sie ist mir nicht egal.

Und das ärgert mich mehr als ich zugeben will.

Ich will einfach nur sehen, was wichtiger als eine Probe sein könnte, rede ich mir ein.

Der Gedanke, dass sie vielleicht ein Date hat, lässt meine Stimmung schlagartig kippen.

Das hatte mich schon bei dieser blöden SMS von irgend so einem Typen aufgeregt.

Da! Jetzt steuert sie auf ein Cafe zu.

Und begrüßt einen Typen.

Ich balle meine Hände zu Fäusten. Ich hab's gewusst. Wie viele hat sie denn noch am Start?! Außerdem sieht der viel zu alt für sie aus.

Aber sie sieht glücklich aus als er sie umarmt.

Krampfhaft wende ich den Blick ab.

Was tue ich hier eigentlich? Hocke hinter einem Mülleimer und spioniere der besten Freundin meiner Schwester nach, nur weil sie sich mit irgendeinem Typen trifft.

In meinem Kopf höre ich schon Liss Stimme. "Ist da jemand eifersüchtig?"

Wütend schüttle ich den Kopf.

"Tu nicht so als ob, wir wissen beide was hier los ist."

Schnellen Schrittes entferne ich mich von dem Cafe und von Melody.

Die dämliche Stimme in meinem Kopf verschwindet, aber nicht der Floh den sie mir ins Ohr gesetzt hat.

Du

bist

verliehiebt.

trällert er und ich kann es nichtmal bestreiten. Ich bin schließlich nicht dumm, es liegt auf der Hand.

Melody Jackson macht mich wahnsinnig. Aber ich komme trotzdem nicht von ihr los.

Wieder in unserem Zimmer angekommen beschließe ich einfach auf eigene Faust ein bisschen zu üben. Als ich zu meiner Gitarre rüber laufe, stoße ich ausversehen meinen Rucksack um.

Ein paar Stift und ein zerknüllter Zettel kullern herraus. Eine Erinnerung überkommt mich.

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Ich stehe im Gang vor dem Kunstraum, als plötzlich eine Person in mich hineinläuft.

"Pass doch auf!" sage ich zu Melody, die durch die Wucht auf dem Boden gelandet ist. Der Inhalt ihres Rucksacks hat sich auf dem Boden verteilt.

"Das nächste Mal machst du besser vorher die Augen auf bevor du hier durch die Gegend rennst, ist das klar Jacks? Ansonsten lernst du mich mal richtig kennen." blaffe ich, obwohl es sich auch nicht anders angefühlt hätte, wenn mich eine Katze rammen würde.

"Sag mal gehts noch?!" giftet sie zurück "du hast ja wohl den Arsch offen! DU stehst hier doch mitten im Gang! Außerdem hättest du dich wenigstens erkundigen können ob alles okay ist. Das hätte jedenfalls ein Gentleman gemacht, aber dass du keiner bist wusste ich ja schon."

Ich muss beinahe lachen so niedlich ist es, wie sie da so trotzig vor mir steht.

"Oh verzeihung!" versuche ich das Lachen höhnisch zu überspielen "ist bei ihnen alles in Ordnung meine Liebe? Das sah ja nach einem ganz fürchterlichen Sturz aus. Soll ich ihnen eine Tasse Tee bringen?"

The One and LonelyOù les histoires vivent. Découvrez maintenant