【7】

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Taehyung

"Verdammt Taehyung! Ich habe dich geliebt!"

Alles gefriert in mir und für einen Moment höre ich auf zu Atmen.
"Was?" Stieß ich dann irgendwann aus, starre dabei ungäubig in Jungkook wässrigen Augen.

"Du hast schon richtig verstanden." Keift er und reißt sich aus meinem Griff. "Ich habe dich geliebt, aber du warst zu sehr von deinen Drogen abgelenkt, um auch nur irgendetwas zu merken. Doch das ist jetzt egal, die Betonung lag auf 'habe geliebt', jetzt empfinde ich nur noch pure Wut dir gegenüber." Somit verschwindet er und lässt mich mit meinen Gedanken alleine zurück.

Seufzend lehne ich mich gegen die Theke.
Er liebte mich und ich habe es nicht gemerkt. Wie dumm war ich damals bitte.
Mein Herz verkrampft sich, da alle Gefühle die ich damals für diesen Jungen hegte, wieder hochzukommen schienen.
Ja es ist wahr, auch ich hatte Jungkook geliebt, doch hatte mich nie getraut es ihm zu beichten. Homosexualität war damals ein Thema dem wir beide, wahrscheinlich sogar wegen dem selben Grund, aus dem Weg gingen.

Aber warum empfinde ich nun wieder so, vor ein paar Stunden bin ich ihm noch an die Gurgel gegangen und hätte ihn am liebsten Krankenhaus reif geprügelt und jetzt?

Genervt von mir selbst stöhne ich und verdrehe die Augen.
Jetzt brauche ich erstmal Alkohol. Viiieel Alkohol.

Ich drehe mich zum Barkeeper, ließ mich auf einen der Barhocker und bestelle gleich fünf Shots, die ich mir alle hintereinander reinknalle. Das ging so lange bis meine Sicht sich etwas dreht.
"Heh Taehyung, alles fit bei dir?" Höre ich Lays Stimme hinter mir.
"Hey man. Ja alles Super duper~" Lalle ich etwas und hob die Hand um mit ihm einzuklatschen, jedoch verfehle ich jedesmal und muss durch meine eigene Unbeherschtheit lachen.

Lay setzt sich neben mich und beobachtet skeptisch die vielen shotgläser vor mir.
"Hast du die alle getrunken?" Fragt er mit hochgezogenen Brauen. Ein stolzes 'hmm' entfährt mir.
"Und es ist auch wirklich alles gut? Sonst Trinkst du doch auch nicht so viel." Harkt er mit besorgtem Ton nach.
Ich zucke nur mit den Schultern.
"Hatte heute halt Mal lust. Und außerdem hab ich Lust zu tanzen. Komm mit."

Ohne auf eine Antwort zu warten nahm ich seine Hand und zog ihn hinter mir her ins Wohnzimmer, wo sich die Leute sammelen um vor dem DJ Mischpult zu Tanzen.

Bestimmt eine Stunde verging, in der Lay und ich uns wahrscheinlich wie die letzten Idioten auf der Tanzfläche bewegen, als Kris und Chen sich auch noch dazu gesellen.
Nach einiger Zeit ging mir dann aber doch die Puste entgültig aus und die Laute Musik veursacht bei mir leichte Kopfschmerzen, weswegen ich mich nach draußen auf die Veranda setze und einfach in die schwarze Nacht sah.

Keine Ahnung wie lange ich hier sitze und einfach an nichts denke, aber irgendwann spüre ich wie sich der Holzboden neben mir etwas senkt und sich jemand neben mich setzt.

Mit trüben Augen versuche ich zu erkennen wer diese Person war. Doch als ich in diese Augen sah, wusste ich sofort mit wem ich es zutun habe. Jungkook.

"Wer auch sonst." Murmel ich vor mich her.
"Heul doch." Frötzelt er. Huch, da klang aber noch jemand nicht so kontrolliert.

Lange ist es still zwischen uns, doch es ist keine unangenehme Stimme. Ich genieße es ihn in meiner Nähe zu haben. Wow, das hätte ich vor ein paar Stunden noch nicht gesagt.
Gott, ich hasse mich wenn ich drunk bin, meine Gefühle sind dann immer so außer Rand und Band.

Müde lasse ich meinen Kopf auf Jungkooks Schulter Fallen.
"Was tust du da?", Fragt dieser verwirrt.
"Ich bin müde.", Gebe ich mit rauer Stimme zurück.
"Jaaa, das erklärt aber trotzdem nicht was du da tust."

Ich stelle mein Kinn auf seine Schulter und sah ihn an als ob er blöd im Kopf wäre. Unsere Gesichter waren dabei so nahe beieinander, das ich seinen Atem spüren konnte, weswegen bei mir im Bauch anfing zu kribbeln.

"Wonach sieht es denn bitte aus? Ich bin müde und brauche etwas worauf ich mich abstützen kann. Deine Schulter kam da ganz gelegen.", Erkläre ich und sah ihn dabei tief in die Augen. In seinen Wunderschönen dunkelen Augen, die schon damals immer begehrte und mich in ihnen mit Leichtigkeit verlor.
Was denke ich da bitte schon wieder?

"Du stinkst nach Alkohol." Versuche ich mich zu retten und wandt mich ab.
"Das sagt gerade der richtige." Kontert er.

Wieder entstand ein kurzer Moment der Stille bis Jungkook schließlich Aufsteht und meint, " ich sollte wohl besser wieder rein gehen, die anderen Fragen sich sicherlich schon wo ich bin."

Er wollte gehen? Jetzt schon, wo wir uns gerade nicht gegenseitig umbringen wollten?

Prompt stand ich auf und lief ihm hinterher, kurz bevor er die Tür erreichen kann, ruf ich "Warte!", Greife nach seiner Hand und zog ihn ein wenig, nur um ihn dann wieder zurück zu drängen und an die Wand zu drücken.
"Und was soll das schon wieder werden Taehyung?", Wird er schon wieder etwas aufmüpfiger und versucht sich von mir zu befreien, doch ich lasse ihn nicht und suche Stadtessen Augenkontakt mit ihm.

Als er diesen erwidert schien er sich wieder etwas zu beruhigen. Himmel, diese Augen. Doch lange verweilt mein Blick dieses Mal nicht bei ihnen, sondern senkt sich auf die perfekt gezeichneten Lippen meinen gegenübers.
Ich kann nicht anders als mir auf meine eigenen zu beißen, denn langsam macht sich doch die Unsicherheit in mir breit.
Als ich aber wieder in seine Augen sehen wollte, merke ich wie auch sein Blick meinen Lippen gewidmet war.

Okay scheiß einfach drauf.

Langsam beuge ich mich nach vorne und anders als erwartet, wehrt er sich nicht dagegen. Kurz bevor sich unsere Lippen berühren ging ich nochmal sicher, das ich sie auch wirklich traf. Wenn ich an die Aktion mit Lay zurück dachte, konnte man nicht Vorsicht genug sein.

Aber als ich seinen Atem gegen meinen Lippen spüre war ich mir absolut sicher und überbrücke den restlichen abstand und holy shit, das war besser als jeder LSD Tripp.

Es fühlt sich an als würde zig Feuerwerke in mir hoch gehen, aber da war auch noch etwas anderes, soetwas wie.. Erlösung?
Hatte ich mich wirklich solange danach gesehnt diese Lippen zu berühren? Es fühlt sich auf jeden Fall so an als habe man mir eine Last, die ich Jahrelang mit mir rumtrug, endlich abgenommen.

Lange hielt dieser aber leider nicht an, da wurde ich von Jungkook weggeschubst und kurz darauf schnellt meine Kopf durch seine Hand zur Seite. Ich taumel etwas und hielt mir die brennende Wange, ehe ich Jungkook Verständnislos ansah.

"Bist du eigentlich bescheuert!", Schreit er noch, ehe er nach drinnen rennt.

🌼🌻

Partnerstory w/

Ваd ат Lоvе ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷWhere stories live. Discover now