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Taehyung

Das war's dann wohl.
Ich habe es endgültig versaut.
Wie konnte ich nur so dumm sein, wegen eines bescheuerten Bildes. Warum habe ich so überreagiert?

Zu gerne würde ich umdrehen um bei  Jungkook klingeln und ihm sagen wie leid es mir tut. Aber was ich gesagt habe ist unverzeilich, wenn nichtmal ich mir selbst vergeben kann, wie soll er es denn jemals können.

Mit hängendem Kopf lief ich durch die allbekanten Straßen der Stadt in der ich aufgewachsen war, Seoul. Doch im Moment wirkt mir alles fremd, als hätte sich alles von mir abgewand da ich den Jungen mit der reinsten Seele die ich kenne erneut verletzt habe.

Wie von selbst trugen mich meine Füße zu der alten Ruine, die ich über Jahre hinweg als mein Zuhause bezeichnete. Allerdings Schnitt mir rot-weißes absperrband den Weg ab und ließ mich den Kopf anheben. Was sich vor mir abspielte erweiterte meine Augen um das dreifache. Um das weiß, leicht vergelbte Haus, stand eine Abrissbirne und mehrere Bagger. Aus dem Augenwinkel entdeckte ich ein großes schild.
'Achtung Abrissarbeiten!'
Wie erstarrt blieb ich stehen. Das können die doch nicht machen?! Ich war doch nur ein paar Tage weg.

"Heh Jungchen!" Riss mich ein der Arbeiter aus meiner Starre. "Du solltest hier nicht stehen, wenn dich gleich eines der Teile erwischt verantworten wir das nicht." Wieß er mich hin.
Stumm und etwas verkrampft nicke ich, worauf hin ich mich fast zeitlupenartig in Bewegung. Dann muss ich wohl oder übel zurück zu meiner Mutter.

-

An meinem eigentlichen Zuhause angekommen Fummel ich den Haustürschlüssel unter der Fußmatte hervor und soll's die Tür auf.
Alles still. Alles stinkt.
Seufzend betrat ich die dreckige Wohnung und beschloss erstmal nachzusehen wo meine Mutter Trieb. Mein erstes Ziel war das Wohnzimmer, wo ich sie wie erwartet schlafend auf der Couch vorfand.
Grade wollte ich kehrt machen und in meinem Zimmer verschwinden als ich plötzlich in der Bewegung inne hielt.

Ich weiß nicht warum, aber mein Bauchgefühl sagt mir das irgendwas nicht stimmt. Vielleicht liegt es auch einfach nur an diesem beschissenen Tag, trotzdem ging ich nochmal zu meiner Mutter und setzte mich zu ihr an den Couchrand.
"Mom", versuchte ich sanft sie zu wecken und rüttelte leicht an ihren Schultern. Keine Regung. Also wirklich gar keine. Nichtmal ein..Atemzug.

Ich rüttelte stärker an ihr und schrie sie an, doch sie blieb stumm. Und sie würde es auch bleiben. Tränen bilden sich in meinen Augen. Zwar hatten wir nie ein gutes Verhältnis zueinander gehabt, aber sie ist..war meine Mutter.

Ich schlug meine Hand vor dem Mund um ein schluchzen zu Unterdrücken, was jedoch nicht half. Langsam lies ich mich an der Couch auf den Boden sinken. Das ist zu fiel für einen Tag, wie kann überhaupt so viel schlechtes an nur einem Tag passieren?
Was habe ich in meinem letzten leben verbrochen, das ich in diesem so gequält werde? Diese fragen wird mir niemand beantworten können.

Ich weinte lange, als ich ich aufhörte war es bereits wieder dunkel. Ich rief den Krankenwagen, damit die Ärzte den Tod meiner Mutter bestätigen konnte.
Einer der Sanitäter klopfte mir bestehend auf sie Schulter und sah in meine rot geschwollenen Augen. "Kommst du klar?" Fragte er mitfühlend, worauf ich nur ein heisernes "ja" raus brachte und ich zusätzlich nicke, da meine Antwort wirklich leise war und ich mir nicht sicher war ob er mich verstanden hatte.
Die Rettungskräfte verschwanden und ich war wieder alleine. Diesmal ganz alleine.
Keinen Jungkook, keine Mutter. Nicht einmal meine Freunde hatten mehr wirklich Zeit für mich. Während ich nämlich mir Jungkook beschäftigt war, haben auch sie Menschen kennen gelernt für die sie sich bessern wollte.
Hobi hatte etwas mit diesem Yoongi angefangen und Chanyeol traf sich in letzter Zeit oft mit einem Baekhyun.

Ich will hier nicht bleiben. Vielleicht hat mein Chef ja noch irgendein Zimmer frei. Ich sollte ihn fragen, ja das sollte ich.

-

"WILLST DU MICH VERARSCHEN?! Tagelang lässt du dich nicht blicken und jetzt tauchst du so aus dem Nichts auf Heulst mir die Ohren voll das deine Hure von Mutter gestorben ist und verlangst das ich dir ein Platz zum Schlafen gebe?! Mach das du verschwindest!" Schrie mich mein Chef an und schubste mich aus der Tür, knallte diese vor meiner nase zu. Dreckskerl

Am ende mir den nerven setzte ich mich auf eine Bordsteinkante und ließ meinen Kopf in die Hände fallen.
Das war's dann wohl ich habe alles verloren was man verlieren kann. Meinen Job, weswegen ich wohl bald die Miete nicht mehr zahlen könnte, mein alternativ Zuhause, meine große liebe und meine Selbstachtung. Geiler Tag.

Wahrscheinlich habe ich das alles verdient.

🌼🌻

Ваd ат Lоvе ᵀᴬᴱᴷᴼᴼᴷWhere stories live. Discover now