-1-

12.6K 177 28
                                    

Ich werde von einem piepsenden Geräusch wach. Mein Wecker. Montagmorgen. Sieben Uhr. Der erste Schultag nach den Ferien. Widerwillig stehe ich auf und gehe duschen. Heißes Wasser prasselt auf meinen Körper und ich entspanne mich sofort. Nachdem ich geduscht habe, ziehe ich mir eine dunkle Jeans und ein weißes Oberteil an. Da ich mich nun komplett fertiggemacht habe, betrachte ich mich im Spiegel. Um meine blauen Augen rahmen sich lange, dichte Wimpern, welche ich getuscht habe, und Lipgloss schimmert auf meinen vollen Lippen. Auf meiner Nase zieren sich leichte Sommersprossen und meine von Natur aus hellblonden Haare fallen glatt meinen Rücken hinunter bis zur Taille. Meine Figur ist schlank und durch meine 1,60m wirke ich eher zierlich. Ich bin 17 Jahre alt und mein Name ist Rose Johnson.

In der Küche wartet auch schon mein zwei Jahre älterer Bruder Luis auf mich. Er hat ebenfalls blonde Haare sowie blaue Augen und seine Statur ist muskulös. Meine Eltern sind schon arbeiten, wie immer eigentlich. Sie sind sehr selten zu Hause, da sie ein eigenes Unternehmen besitzen, aber zum Glück habe ich ja Luis. Wir gehen beide auf dieselbe High-School und sind sogar in der gleichen Stufe, da er einmal wiederholen musste. Er und seine Freunde sind Bad Boys, auch wenn ich Luis eher als liebevollen Bruder sehe. Seine Freunde hingegen wirken gefährlich, vor allem Noah Anderson. Er ist groß und unzählige Tattoos zieren seinen muskulösen Körper. Seine Haare sind dunkelbraun und seine Augen blau.

,,Können wir los?''

Luis sieht mich grinsend an und ich schlüpfe nickend in meine Jacke. Ich schnappe mir noch schnell einen Apfel, während Luis schon das Apartment verlässt und zu seinem Auto geht.

Da wir in New York wohnen, liegt die Schule ziemlich zentral und die Fahrt dauert nicht allzu lange.

In der Schule angekommen hält Luis auf dem Parkplatz an und während ich aussteige, spüre ich Noahs Blick auf mir. Dies verwundert mich, da er mich bisher keines Blickes gewürdigt hatte.

Schnell gehe ich zu meinen Freundinnen, welche auf mich warten, und begrüße sie mit einem Kuss auf die Wange. Olivia Davis, Chloe Wilson und Anna Thompson. Meine besten Freundinnen. Zusammen gehen wir zu unserem ersten Kurs, Englisch.

In der Pause sitzen meinen Freundinnen und ich in der Mensa. Ich lasse meinen Blick durch die Menge schweifen und bleibe bei Noah hängen, welcher sich gerade lachend mit seinen Freunden unterhält. Er hat ein traumhaftes Lachen. Plötzlich schaut er in meine Richtung. Wahrscheinlich hat er meinen Blick auf sich gespürt. Schnell unterbreche ich unseren Blickkontakt und widme mich wieder dem Gespräch mit Chloe.

Später, nach dem Unterrichtsende, warte ich auf dem Parkplatz auf meinen Bruder. Von Weitem sehe ich jemanden in meine Richtung laufen. Es ist Noah, welcher zu seinem Mottorad zu gehen scheint.

„Rose, richtig?"

Ich bejahe zögernd und er grinst verschmitzt.

„Die kleine Schwester von Luis."

Lachend schüttelt er den Kopf. Im selben Moment kommt Luis und unterbricht uns, wofür ich ihm dankbar bin, da ich mich in Noahs Gegenwart etwas eingeschüchtert fühle. Ich setze mich ins Auto und kurze Zeit später fährt Luis los.

Mittlerweile sind wir zu Hause. Wir wohnen in einem Apartment im zwölftem Stock, von welchem man eine relativ schöne Aussicht hat.

Gerade bin ich in der Küche und koche Pasta al Pomodoro. Ich rühre die Nudeln um, damit sie später nicht aneinander kleben, und denke währenddessen über das kurze Gespräch zwischen Noah und mir nach. Wenn man das überhaupt ein Gespräch nennen kann, so kurz wie es war. Wir haben zwar nicht wirklich etwas besprochen, aber ich bekomme sein Lächeln einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Aber wie könnte ich auch? Es ist atemberaubend und außerdem sieht er sehr gut aus, auch wenn ich das nur ungern zugebe.

Plötzlich spüre ich etwas Heißes an meiner Hand und ein unglaublicher Schmerz durchzuckt diese. Direkt bin ich wieder in der Realität. Ich lasse den Kochlöffel fallen und ziehe meine Hand weg. Ein Schrei verlässt meinen Mund. Erst jetzt registriere ich, dass das Wasser übergekocht ist und mir meine komplette Hand verbrannt hat.

Auf einmal spüre ich zwei Hände an meinen Schultern, welche mich zu sich umdrehen. Erschrocken stelle ich fest, dass es nicht Luis ist, welchen ich erwartet hatte, sondern Noah. Ich muss so in Gedanken vertieft gewesen sein, dass ich nicht einmal mehr mitbekommen habe, dass er Luis besuchen gekommen ist.

Er stellt den Herd aus und holt den Topf von der Platte. Ich stehe weiterhin wie angewurzelt da und halte mein Handgelenk fest, bis Noah sich zu mir umdreht und sein Blick auf meine Hand fällt.

,,Shit!''

Aufgebracht fährt er sich durch die Haare und fasst vorsichtig an mein Handgelenk.

,,Das sieht echt schlimm aus. Komm, wir kühlen das erstmal.''

Er legt mir eine Hand um die Taille und schiebt mich sanft, aber bestimmend, zum Waschbecken, wo er meine Hand vorsichtig zum kalten Wasserstrahl führt. Ich zucke beim Kontakt meiner Hand mit dem eisigen Wasser zusammen und Noah streichelt beruhigend über mein Handgelenk.

Nach einiger Zeit schaltet er den Wasserhahn wieder aus und holt den Verbandskasten sowie eine Salbe. Er verarztet meine Hand, während ich still auf einem der Küchenstühle sitze. Etwas erstaunt beobachte ich ihn, da er das Ganze sehr geschickt und dennoch vorsichtig macht.

,,Danke.''

Es ist ein verunsichertes Murmeln meinerseits, auf welches er nur nickt.

Noah - Ein Bad Boy zum VerliebenWhere stories live. Discover now