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,,Die Meetings haben nicht so lange gedauert, wie wir dachten. Wir konnten eine schnelle Einigung mit einem der Partner finden." Noahs Vater wirkt zufrieden. Seine Mutter lächelt freundlich, nachdem sie mich hinter ihrem Sohn entdeckt hat. ,,Ah, Rose, richtig? Schön dich wiederzusehen." ,,Ja genau." Nervös lächle ich und spüre, wie sich meine Wangen leicht röten. Nun kommt auch Noahs Vater auf mich zu. ,,Hallo. Ich bin John." Er streckt mir seine Hand entgegen und ich begrüße ihn freundlich. ,,Habt ihr Hunger? Wir wollten gleich etwas kochen." Noah sieht mich fragend an. Irgendwie macht mich die Vorstellung, seine Eltern kennenzulernen, etwas nervös und ich überlege zu verneinen, jedoch wäre das sehr unhöflich. ,,Ja, gerne." Die Unsicherheit in meiner Stimme ist kaum zu überhören. Erfreut lächelt mich Noahs Mutter an. ,,Sehr schön. Ich rufe euch, wenn das Essen fertig ist."
In Noahs Zimmer atme ich erleichtert aus, während er mich mit hochgezogen Augenbrauen mustert. ,,Was ist los?" Verlegen streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. ,,Nichts. Ich bin nur etwas nervös davor, deine Eltern kennenzulernen." Amüsier schmunzelt er und zieht mich an sich. ,,Entspann dich. Sie werden dich mögen." Seine Nähe beruhigt mich tatsächlich etwas, obwohl ich mich gleichzeitig wie elektrisiert fühle.
Später beim Essen erzählen Noahs Eltern von ihrer Geschäftsreise und anderen Themen. ,,Rose, du bist also die Schwester von Luis?" Ich nicke ,,Dann kennen du und Noah euch also daher?" ,,Ja, und wir sind in der selben Stufe." ,,Und weißt du schon, was du danach machen möchtest?" Ich schüttele den Kopf. ,,Ich bin mir noch nicht sicher. Vielleicht studiere ich Literatur oder Englisch." ,,Das klingt interessant. Noah wird etwas in Richtung Wirtschaft studieren und dann irgendwann unsere Firma übernehmen." Neugierig schaue ich zu ihm. Sowas hatte er nie erwähnt. ,,Mal schauen." Er spannt seinen Kiefer an und seine Hand ballt sich zu einer Faust. Er ringt sichtlich um Beherrschung, weshalb ich versuche das Thema zu Wechsel. ,,Das Essen schmeckt wirklich gut, Linda." ,,Dankeschön. Ich koche leider nicht so oft." Ich merke, dass sich Noah neben mir wieder etwas entspannt.
Später bedanke ich mich nochmal für das Essen und verabschiede mich von Noahs Eltern. ,,Ich fahre dich noch nach Hause." Er wirkt kühl, weshalb ich einfach nicke. Im Auto mustere ich ihn kritisch. ,,Was hast du?" Genervt stöhnt er auf. ,,Nichts." Ich wende den Blick ab, da mich seine kalte Art sofort wieder einschüchtert. Den Rest der Fahrt sagt keiner etwas. ,,Danke fürs Fahren." Ohne ihn anzusehen steige ich aus und gehe Richtung Türe. Plötzlich werde ich am Handgelenk gepackt. ,,Rose, warte!" Widerwillig schaue ich zu ihm. ,,Es tut mir leid. Lass es mich erklären." ,,Okay." ,,Ich habe nicht gerade ein gutes Verhältnis zu meinen Vater. Er hat schon alles für mich durchgeplant. Ich soll unbedingt studieren und später seine Firma übernehmen, aber ich weiß noch gar nicht ob ich das will." Er fährt sich durchs Haar. ,,Noah, es geht mir nicht um die Situation eben beim Essen, sondern darum, dass du wieder so kühl und abweisend bist." Mit zusammengezogenen Augenbraun mustert er mich. ,,Ich bin kühl und abweisend?" Seine dunkle Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken, weshalb ich nur leicht nicke. ,,Ich habe dir von meiner Schwester erzählt!" Jetzt schreit er. ,,Das weiß niemand, Rose! Nicht mal Luis!" Sein ganzer Körper ist angespannt. Unschlüssig, was ich machen oder sagen soll, stehe ich einfach nur da und eine Weile schauen wir uns nur in die Augen. ,,Du solltest reingehen." Mit diesen Worten dreht er sich um, steigt in sein Auto und fährt davon. Nach ein paar Minuten löse ich mich aus meiner Starre und betrete das Gebäude. Im Apartment angekommen stelle ich erleichtert fest, dass ich allein zu Hause bin. Ich beschließe duschen zu gehen, um mich etwas zu entspannen. Das warme Wasser prasselt auf meinen Körper und ich atme seufzend aus. Noah hat Recht. Er hat mir das mit Sophie und den Kämpfen anvertraut, und ich habe seine Offenheit scheinbar nicht genug Wert geschätzt. Stattdessen benehme ich mich wie ein beleidigtes Kind, weil er mir nicht direkt gesagt hat, warum er so auf die Aussage von seinem Vater reagiert hat. Ich fühle mich so mies. Morgen in der Schule werde ich mich bei ihm entschuldigen. Hoffentlich verzeiht er mir...

Noah - Ein Bad Boy zum VerliebenWhere stories live. Discover now