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Mittlerweile ist mehr als eine Woche vergangen und ich frage mich die ganze Zeit, warum Noah solche Verletzungen hatte und warum er mir die Gründe für diese nicht nennen wollte. Aus irgendeinem Grund habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, Luis auf Noah anzusprechen, aber dann müsste ich ihm erklären, woher ich überhaupt von den Verletzungen weiß, und Luis würde ausrasten, wenn er hören würde, dass Noah bei mir geschlafen hat.

Gerade sitze ich im Englischunterricht und versuche dem Geschehen zu folgen. Allerdings schweift mein Blick immer wieder zu Noah, welcher diesen erwidert. Seine eisig blauen Augen strahlen mich intensiv an und ich schaffe es nicht meinen Blick abzuwenden.

Ein Räuspern holt mich zurück in die Realität.

,,Miss Johnson, Mister Anderson, stören wir Sie?"

Nervös schüttle ich den Kopf.

,,Da Sie beiden sich ja so gut zu verstehen scheinen, können Sie ja das nächste Referat zusammen machen."

Etwas geschockt blicke ich Mrs Brown an.

,,Kein Problem!"

Noah unterbricht uns, wofür ich ihm einen dankbarerem Blick zuwerfe.

Abends liege ich in meinem Bett und lese ein Buch, als mein Handy klingelt. Eine unbekannte Nummer.

Ich nehme dich morgen nach der Schule mit zu mir, wegen dem Referat. Noah

Der nächste Schultag verläuft nicht weiter spannend, obwohl ich hinsichtlich des Schulschlusses zunehmend nervöser werde. Beim Gedanken an das baldige Treffen mit Noah beginnt mein Herz schneller zu schlagen. Unklar ist nur, ob es aus Vorfreude oder Einschüchterung ist.

Insgeheim weiß ich, dass ich mich von ihm fernhalten sollte, da er gefährlich ist, aber in seiner Gegenwart verspüre ich keine Angst oder ähnliches. Ich fühle mich eher lebendig.

Durch das Klingeln werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Schnell packe ich meine Materialien ein und verlassen den Kursraum.

Etwas verunsichert gehe ich auf Noah, Luis und deren Freunde zu. Würde Luis nicht dort stehen, hätte ich es mich bestimmt nicht getraut, da die Gruppe ziemlich angsteinflößend aussieht. Dort angekommen verstummen alle und schauen mich an.

,,Was gibt's, Schwesterchen?''

Unschlüssig was ich sagen soll, blicke ich zu Noah.

,,Wir müssen noch das Referat machen.''

Schulterzuckend schmeißt Noah seine Zigarette weg und setzt sich seinen Helm auf. Luis mustert mich kritisch, während Noah bereits auf seinem Motorrad sitzt.

,,Kommst du?''

Ich setzte mich zögernd hinter ihn und schließe meine Arme um seinen Bauch. Bevor er losfährt, wendet er sich nochmal meinem Bruder zu.

,,Chill, Luis. Sie ist deine Schwester.''

Während der Fahrt schmiege ich mich an ihn und genieße seine Nähe. Ein wohliges Gefühl der Wärme macht sich trotz des Fahrtwindes in mir breit.

Bei ihm angekommen beginnen wir relativ schnell mit dem Referat und sind nach ungefähr zwei Stunden fertig.

,,Hast du Hunger? Wir könnten noch etwas Essen gehen. Ich lade dich ein.''

Überrascht stimme ich zu und wir verlassen die Wohnung.

Während wir in seinem Auto sitzen und durch die Straßen New Yorks fahren, wandert mein Blick immer wieder zu ihm. Ich betrachte sein Gesicht genauer. Er hat markante Wangenknochen und volle Lippen. Des Weiteren trägt er einen Dreitagebart.

Auf einmal dreht er seinen Kopf zu mir und mustert mich. Anscheinend hat er meinen Blick auf sich gespürt, weshalb ich diesen schnell abwende und aus dem Fenster schaue.

Derweilen bei dem Essen fragt Noah mich alles mögliche, jedoch redet er kaum über sich.

,,Was ist mit dir, Noah? Erzähl mir etwas über dich, was ich noch nicht weiß.''

Erwartungsvoll blicke ich zu ihm, jedoch verfinstert sich seine Miene und plötzlich wirkt er wieder kühl. In diesem Moment sieht er sehr gefährlich aus und ein Schauder läuft meinen Rücken hinunter.

,,Es gibt nichts zu erzählen.''

Ich nicke nur, da ich auf einmal so eingeschüchtert bin.

,,Ich bringe dich jetzt besser nach Hause.''

Noah - Ein Bad Boy zum VerliebenWhere stories live. Discover now