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Gestern habe ich nur noch etwas meine Hand gekühlt und mich dann ins Bett gelegt.

Gelangweilt sitze ich im Unterricht und folge desinteressiert dem Geschehen. Mathematik. Meine Leistungen sind zwar relativ gut, aber es ist trotzdem nicht mein Lieblingsfach, vor allem nicht mit Mr Baker.

Außerdem spüre ich schon die ganze Stunde Noahs Blick auf meinem Rücken, was mich irgendwie nervös macht. Manchmal schaue ich widerwillig zu ihm, um zu schauen, ob er mich immer noch anguckt. Dann verfange ich mich in seinem intensiven Blick, von welchem ich mich nur schwer lösen kann, und vergesse zu atmen.

Ich mag es nicht, dass er so eine Wirkung auf mich hat, weshalb ich mich auch bemühe, ihn nicht anzusehen, was mir jedoch nicht ganz gelingen zu scheint. Jedes Mal werde ich aufs Neue in seinen Bann gezogen, obwohl ich eher Angst verspüren sollte. Er ist gefährlich und einschüchternd.

Meine Gedanken werden durch das Klingeln zum Unterrichtsende unterbrochen und ich packe erleichtert meine Sachen ein. Kurz gehe ich noch zum Schließfach, um ein paar Bücher hineinzulegen, und mache mich dann auf dem Weg zum Parkplatz.

Jedoch sehe ich nirgends meinen Bruder oder sein Auto. Stattdessen steht dort Noah, welcher gerade an einer Zigarette zieht. Widerwillig gehe ich auf ihn zu.

,,Hey, weißt du zufällig wo mein Bruder ist?''

,,Er hatte früher aus. Ich soll dich nach Hause fahren.'' Er bläst Qualm aus seinem Mund aus, während ich etwas geschockt dastehe.

Der Gedanke, bei Noah auf dem Motorrad mitzufahren, macht mich nervös und ich spiele mit dem Gedanken einfach zu Fuß nach Hause zu gehen, allerdings ist der Weg nicht gerade kurz.

,,Wie geht es deiner Hand?''

Etwas perplex schaue ich ihn an, da ich nicht damit gerechnet habe, dass er sich für dafür interessiert. Vielleicht ist es ja auch nur eine Form der Höflichkeit, aber andererseits denke ich nicht, dass er Wert darauflegt, höflich zu sein.

Er sieht mich fragend an und zieht dabei seine Augenbraun hoch. Schnell fasse ich mich wieder.

,,Gut, danke nochmal.''

Meine Wangen färben sich in ein leichtes Rosa.

,,Keine Ursache.''

Kühl schaut er mich an, was mich erschaudern lässt, weil er gerade ziemlich gefährlich aussieht.

Ganz ruhig bleiben. Alles ist gut. Nur nicht nervös werden.

Ich meine, er würde ja nichts der Schwester seines besten Freundes antuen, oder?

Endlich ist er fertig mit dem Rauchen und wirft seine Zigarette weg.

Während er schon auf seinem Motorrad sitzt, stehe ich immer noch etwas unbeholfen daneben. Er verdreht die Augen und lacht verschmitzt.

,,Ich beiße schon nicht. Jetzt steig auf. Ich habe nicht ewig Zeit.''

Ich fasse all meinen Mut zusammen und steige auf sein Motorrad. Ich versuche ihn dabei so wenig wie möglich zu berühren und so viel Platz wie möglich zwischen uns zu lassen, als ich mich hinter ihn setze. Unsicher, wo ich mich an ihm festhalten soll, fuchtele ich mit meinen Händen hilflos in der gegen Rum, was ihn genervt aufstöhnen lässt. Er zieht mich näher zu sich und legt meine Hände um seinen Bauch. Ich versuchte weiterhin ruhig zu atmen, da mich seine Nähe nervös macht.

,,Du willst doch nicht runter fallen.''

Ich höre ein raues Lachen.

,,Halt dich gut fest!''

Dann fährt er auch schon los und ich drücke mich nich ein Stück näher an ihn. An den Stellen, wo wir uns berühren breitet sich ein angenehmes Kribbeln aus. Nur ganz leicht, aber ich bemerke es.

Zu Hause angekommen steige ich mit etwas wackligen Beinen von seinem Motorrad und bedanke mich bei ihm, worauf hin er nur nickt. Kurz blicke ich ein letztes Mal in seine blauen Augen, welche etwas Undefinierbares ausstrahlen. Dann gehe ich rein und höre noch die Geräusche seines Motorrads, als er wegfährt.

Etwas benebelt lasse ich mich auf die Couch fallen und atme tief aus. Aus irgendeinem Grund fühlt sich mein Körper ganz kribbelig an, was zum Teil auch am Adrenalin liegen kann. Ich denke die ganze Zeit daran, wie nah wir uns waren. Komischer Weise habe ich mich so nah bei ihm sicher und beschützt gefühlt, trotz der Tatsache, dass er gefährlich ist.

In den nächsten Wochen spüre ich des Öfteren Noahs Blick auf mir. Sei es in der Schule oder zu Hause, wenn er und Luis etwas machen. Ich versuche so gut es geht nicht darauf zu achten, jedoch geling mir dies nicht immer und ich verfange mich in seinem Blick, welcher mich in den Bann zieht. Manchmal, wenn ich ihn erwidere, blickt er mich eiskalt an und mein Rücken erschaudert.

Auch ich beobachte ihn manchmal, aus genügend Entfernung natürlich, blicke allerdings schnell wieder weg, wenn er meinen Blick bemerkt und mich anschaut.

Meinen Freundinnen ist unser Blickaustausch auch schon aufgefallen, welchen ich jedes Mal vor ihnen abstreite. Sie sagen immer, dass sie es zwar süß finden, aber dass ich vorsichtig sein soll, da er gefährlich ist.

Noah - Ein Bad Boy zum VerliebenWhere stories live. Discover now