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Mittlerweile sind die Weihnachtsferien vorbei und die Schule hat wieder begonnen. Ich verlasse gerade den Raum und gehe zur Mensa, als Noah mir über dem Weg läuft. Erschrocken bleibe ich stehen. Er hat ein blaues Auge und wieder eine Platzwunde.

,,Noah! Was ist passiert?"

Genervt bleibt er stehen und zuckt mit den Schultern.

,,Nichts."

Seine Fassade ist total kühl und emotionslos.

,,Nach nichts sieht das aber nicht aus!"

Böse funkelt er mich an und ich sehe, wie sich seine Kiefermuskeln anspannen. Er ringt um Beherrschung.

,,Verdammt, Rose! Wieso lässt du es nicht einfach gut sein?"

,,Wieso sagst du mir nicht einfach was los ist?"

Kurz ist es still.

,,Na schön! Du willst es wirklich wissen? Ich nehme an illegalen Kämpfen teil, Rose! Da kriegt man schon mal was ab!"

Er schreit und ist voller Wut. Er wirkt gefährlich und Angst breiter sich in mir aus. Unfähig etwas zu sagen schaue ich ihn einfach nur erschrocken an.

,,Und jetzt? Was bringt's dir, das jetzt zu wissen, Rose? Hm? Sag's mir!"

Meine sich ausbreitende Wut überdeckt die Angst und auch ich werde nun lauter in meinem Tonfall.

,,Wieso machst du sowas überhaupt? Was bringt dir das?"

,,Mann, Rose! Wieso musst du immer alles wissen wollen?"

Kurz ist es still, weil ich einfach nicht mehr weiß, was ich dazu noch sagen soll. Während ich ihn böse anfunkle, realisiere ich, dass es keinen Sinn hat.

Es bringt nichts. Er wird sich nicht öffnen.

,,Du lässt einfach niemanden an dich ran."

Meine Stimme ist wieder etwas ruhiger und auch er schreit nicht mehr.

,,Das hat nichts damit zu tun!"

Tränen bilden sich in meinen Augen.

,,Doch, das hat es, Noah. Melde dich wieder bei mir, wenn du bereit bist mir zu vertrauen."

Eine Träne rollt meine Wange hinunter. Er sagt nichts.

,,Mach's gut, Noah."

Ich drehe mich um und gehe.

,,Scheiße!"

Ich höre wie er gegen den Spinnt boxt, drehe mich jedoch nicht um. Mit Mühe versuche ich meine Tränen zurückzuhalten und ein normales Gesicht aufzusetzen. Statt zum Unterricht zu gehen, fahre ich einfach nach Hause.

Tausende Gedanken schießen mir durch den Kopf.

Wieso fällt es ihm so schwer sich zu öffnen? Warum nimmt er an illegalen Kämpfen teil?

Aber eine Frage beschäftigt mich am meisten.

War es das jetzt endgültig?

Der Gedanke, ihn nicht mehr zu sehen und nicht mehr seine Nähe zu spüren, schnürt mir die Kehle zu und ich habe das Gefühl am Schmerz zu ersticken.

Nachdem ich die Haustüre hinter mir geschlossen habe, breche ich auch schon in Tränen aus.

Noah - Ein Bad Boy zum VerliebenWhere stories live. Discover now