Kapitel 84

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"Aaaaufstehen!" Etwas springt auf mich drauf. "Max verpiss dich." Grummelnd Ian neben mir und drückt mich fester an sich. "Aber Mami..." Fängt er wieder an. "Sag ihr wir pennen nochmal." Ian schiebt seinen Bruder vom Bett. "Naaaa guuut." Maxi trampelt aus dem Zimmer. "Er ist so goldig. Mason hätte mir einen Eimer Wasser überm Kopf ausgeleert." Ich lache. "Nawww. Dann hab ich ja nochmal Glück gehabt." Gähnt er. "Mami hat gesagt ihr sollt jetzt aufstehen. Weil dein Bruder angerufen hat und unser Nachbar soll dich mitnehmen." Maxi hat seinen Kopf reingesteckt und grinst. "Na toll." Seufze ich und rappel mich hoch. "Aber Jayden ist doch sooo cool. Er spielt manchmal mit mir Fußball und hat mir zu Weihnachten sogar einen neuen Ball geschenkt. Er ist einfach nur cooool." Mit diesen Worten wirft der kleine Junge die Tür wieder zu. Grummelnd zieht Ian mich wieder zurück. "Nicht gehen." Brummt er. "Will nicht gehen." Ich klammer mich an ihn.
"Also ihr Zwei. Jetzt raus aus den Federn." Briana kommt hochmotiviert ins Zimmer und zieht die Decke über uns weg. "Mama!" Beschwert Ian sich. "So cute ihr zusammen seit aber Jayden klingelt in einer viertel Stunde und ihr wollt sicher noch zusammen frühstücken." Ungerührt öffnet sie den Rollanden und das Fenster. "Kann ich ins Bad?" Frag ich. "Gleich. Max ist sicher gleich fertig." Briana verlässt das Zimmer. Ich sammel meine Klamotten zusammen und geh ins Bad. Max kommt mir entgegen. "Du kannst jetzt rein." Er grinst mich an. "Gut." Ich wuschel über seinen Kopf. Dort erledige ich schnellst möglich meine Morgenroutine. Gerade nochmal Glück gehabt. Eine halbe Stunde später hätte ich locker Ians Bett vollgeblutet. Dieser kommt mir auf dem Weg in sein Zimmer entgegen. Er lächelt mich an. Ein so süßes Lächeln. Ich packe schonmal alles zusammen und gehe nach unten. Max sitzt schon mit seinem Vater am Tisch. "Morgen." Sebastian schaut von seiner Zeitung auf. "Guten Morgen." Ich lächel unsicher. "Lief da heute Nacht was?" Fragt er. Ich schüttel schnell den Kopf. "Wieso sollten sie denn laufen?" Fragt Max verwirrt. "Das verstehst du noch nicht mein Kleiner." Schmunzelt sein Vater. "Morgen." Ian setzt sich neben mich. "Dann sind wir ja endlich vollzählig." Briana nimmt sich eine Semmel. Auch ich fange an eine Semmel mit dick Butter und Nutella zu streichen. "Tee oder Kakao?" Fragt Ian. "Tee bitte." Sag ich. Er schenkt sich und mir etwas ein. Dazu gebe ich noch ein bisschen viel Zucker. Zwei Semmeln später leutet es an der Tür. "Das wird Jayden sein." Sebe steht auf und geht zur Tür. "Morgen zusammen." Der Arzt lächelt in die Runde. "Haaaalloooo." Max winkt. "Kommst du Indiana?" Fragt er. "Bye Ian." Ich umarme ihn kurz. "Tschüß Prinzessin. Halt die Ohren steif." Ich bringe meinen Teller in die Küche und bedanke mich noch bei den Killers.
"Wie wars?" Fragt Jayden im Auto. "Gut." Sag ich kurz. "Ok. Und mehr nicht? Hast du ihm vielleicht gesagt dass du in ihn verknallt bist oder soetwas?" Sein Blick liegt auf der Straße. Oder besser gesagt auf den Kiesweg. "Wie kommst du denn darauf?" Genervt verdreh ich die Augen. "Ich kenn dich doch. Außerdem hast du es uns gestern gesagt. Also? Hast du es ihm jetzt gesagt?" Fragt Jayden. "Nein. Er sieht mich doch eh nur als Freundin oder Schwester." Grummel ich.
"Moment mal! Du bist zu weit. Dreh um!" Sag ich schnell als er an dem Weg der zu unserem Haus führt vorbei fährt. "Nop. Ist schon richtig. Wir treffen uns mit Björn, Ace und Luke." Und schon beschleunigt sich mein Puls. Mir schwant Böses. "Jayden? Wo treffen wir sie?" Panisch schau ich ihn an. Er seufzt. "Ganz ruhig bleiben Indiana. Ich will nicht das du mir hier im Auto hyperventilierst." Jay wirft mir einen beunruhigten Blick zu. "Wohin?" Hysterisch krall ich mich an seinen Arm. "Ok das reicht." Jayden fährt rechts ran. "Ganz ruhig Kind. Keiner tut dir weh verstanden? Und jetzt ganz ruhig." Er dreht mein Gesicht zu sich. "Wo-hin?" Keuch ich. Meine Atmung hat sich wieder etwas beschleunigt. Fuck warum geht das nicht weg? "Hey hey hey. Shhh. Dir wird niemand was tun ok? Alles in Ordnung?" Jayden streicht ein paar Schweißperlen von meiner Stirn. Panisch schüttel ich den Kopf. "Ok versuch sich zu beruhigen. Ich bin da ok?" Jayden nimmt meine Hand und kramt mit der Anderen im Handschuhfach. "Ok Indiana. Ich leg dir jetzt die Tüte über Mund und Nase. Das sollte helfen." Er hält eine Bäckertüte hoch. Tatsächlich bekomm ich nach und nach meine Atmung wieder unter Kontrolle. "Das machst du gut Kleines." Beruhigend streicht er über meinen Rücken. "Warum ins Krankenhaus? Ihr sagtet doch ich muss nicht." Frag ich als ich mich wieder beruhigt habe. "Wir haben uns gestern nochmal zusammen gesetzt. Wir wollen nur sicher gehen. Glaub mir es gibt keine Spritzen und auch keinen Zugang. Vertrau mir. Es gibt einen neuen Arzt. Er heißt Chris und kommt aus Deutschland. Wir bleiben alle bei dir ok?" Schützend nimmt Jayden mich in den Arm. "Ob mich das jetzt so beruhigt?" Unsicher schau ich ihn an. "Manchmal bist du echt unmöglich." Lächelnd schüttelt er den Kopf. "Muss es wirklich sein? Kannst du, wenn ihr es so ungedingt wollt, es nicht einfach Zuhause machen?" Meine Hand krallt sich zitternd in seinen Pulli. "Bleib ruhig. Nicht nochmal hyperventilieren." Er streicht über meine Hand. Ok Indiana. Jetzt bloß nicht ausrasten. Du überlebst das schon. "Und die gute Nachricht hab ich ganz vergessen. Wenn alles gut ist gehen wir zusammen shoppen nach Vetlanda." Jayjay lächelt. "Tut mir Leid dass ich das jetzt mies machen muss aber es ist Sonntag. Aber nette Idee." Ich setz mich wieder richtig hin. "Kann ich losfahren ohne dass du wieder durchdrehst? Und es ist verkaufsoffener Sonntag." Er grinst. Ich atme tief durch. "Ok. Fahr los." Sag ich mehr oder weniger überzeugt.

Zwölf Brüder und ein NeustartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt