Kapitel 99 Special

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Danke Selorani für dieses Kapitel😍😍😍 Ich liebe es so dermaßen😍😍

Vierjährige Indiana p.o.v.

Ich klettere aufgeregt auf das Bett meiner Eltern. ,,Daddy aufwachen", quietsche ich und stupse ihn mit meiner kleinen Hand in die Seite. Gähnend wacht er auf und sieht mich an. ,,Guten Morgen Indiana", lächelt Daddy. ,,Aufstehen ich will endlich los", quängle ich ungeduldig. Inzwischen ist auch Mummy erwacht und setzt sich lächelnd neben mich. ,,Na komm, dann machen wir dich mal bereit", meint sie sanft und hebt mich hoch. Fröhlich vor mich hin grinsend klammere ich mich an ihr fest. ,,Nein, Mummy kommt mit mir." Mason klammert sich an Mummys Bein. ,,Geh weg", grummle ich und sehe böse zu ihm runter. ,,Wie wäre es, wenn ich dich Nehme Mäuschen und Mummy geht mit Mason?" Daddy kommt zu uns und nimmt mich auf den Arm. ,,Daddy", quietsche ich begeistert, ,,kuscheln." Ich schlinge meine Ärmchen um seinen Hals. Lachend drückt er mich an sich. ,,Mein kuschelsüchtiges Äffchen." In meinem Zimmer setzt Daddy mich auf mein Bett und holt dann etwas braunes flauschiges aus dem Schrank. Vorsichtig strecke ich meine Hand danach aus und streichle über diesen Gegenstand. ,,Weich", stelle ich begeistert fest. ,,Komm her Äffchen", lächelt Daddy und hilft mir zuerst Kleider anzuziehen. Danach klettere ich in das braune Ding rein, das sich als Affe entpuppt. ,,Ich bin ein Affe", quietsche ich strahlend und hüpfe durch die Gegend. ,,Und ich werde mich als der Mann mit dem gelben Hut verkleiden", meint Daddy. In Richtung Tür ruft er: ,,Lukas kannst du kurz kommen?" ,,Was ist denn?" Mein Bruder erscheint in der Tür. Sofort krabble ich vom Bett runter und hüpfe zu ihm, um mich an ihn zu klammern. Grinsend hebt er mich hoch. ,,Na du Äffchen?", lacht er. ,,Knuddeln", verlange ich und schlinge meine Arme um Lukas. Immer noch grinsend drückt er mich an sich. Lukas ist ganz komisch angezogen. Er hat etwas schwarzes im Ohr und auch der Rest seiner Kleidung ist schwarz. ,,Kannst du Indiana füttern Bodyguard?", fragt Daddy. ,,Ja, essen", quietsche ich begeistert. ,,Kann das nicht Luke oder Luca machen?" Genervt verdreht er die Augen. Ich schaue ihn empört an und schlage ihm leicht gegen die Brust. ,,Nein, das machst du jetzt. Schliesslich bist du der älteste und mit siebzehn sollte man so was können", bestimmt Daddy, woraufhin ich zustimmend nicke. ,,Ich hab hunger", stürme ich und sehe Lukas aus meinen grossen blauen Augen lächelnd an. ,,Das zieht bei mir nicht Sweet", meint mein Bruder und wendet sie wieder Daddy zu. ,,Ach komm schon, ich hab besseres zu tun, als Sweet zu füttern", versucht er es noch einmal. ,,Gut dann hab ich aber auch besseres zu tun, als dich mit an Fasching zu nehmen." Daddy zuckt gleichgültig mit den Schultern. Entgeistert sieht Lukas ihn an. ,,Das ist doch jetzt nicht wirklich dein Ernst?" ,,Wenn du keine Zeit hast Indiana zu füttern doch." Daddy geht an Lukas vorbei aus dem Zimmer. ,,Ich sag rasch Luca bescheid." ,,Na gut ich machs", wirft Lukas rasch ein, ,,na dann gehen wir dich mal füttern Sweet." ,,Essen", rufe ich und klatsche begeistert in die Hände. Als Lukas mich an Daddy vorbeiträgt, sehe ich, wie dieser zufrieden grinst. ,,Was möchtest du denn haben Sweet?", fragt Lukas mich. ,,Ich will eine Banane", entscheide ich sofort. ,,Bitte was? Du isst eine Frucht zum Frühstück?" Er schaut mich überrascht an. ,,Ich bin Coco", erkläre ich ihm fröhlich grinsend. ,,Affen essen Bananen Lukas. Dass du das nicht weisst." Luca kommt grinsend zu uns ins Esszimmer. Mir fallen wieder einmal die roten Punkte in seinem Gesicht auf und im Unterschied zu Lukas ist er schlaksig. Ausserdem sieht er heute aus, wie der Hutmacher aus Alice im Wunderland. ,,Affen fressen nicht nur Bananen. Sie fressen auch andere Früchte, Blätter, Blüten, Knollen, Pilze, Samen, Nüsse, Baumsäfte und andere Pflanzenteile." Luke, der gerade zu uns dazukommt, erzählt das mit seiner ruhigen Stimme, als wäre es das normalste der Welt. Er trägt einen weissen Arztmantel, so wie ein Gerät, das Ärzte immer um den Hals tragen. ,,Der Streber ist ja auch da", begrüsst Lukas ihn augenverdrehend. Luca grinst über seinen Kommentar nur. ,,Lukas nicht böse sein", warne ich ihn und patsche mit meinem Händchen gegen seine Wange. ,,Guten Morgen", meint Luke nur und läuft weiter in die Küche. ,,Essen", erinnere ich Lukas. ,,Ja stimmt, Mönsterchen muss gefüttert werden", seufzt dieser und läuft nun endlich in die Küche. ,,Dann halt eine Banane hier bitte." Er hält mir eine gelbe Banane hin. ,,Du musst sie aufmachen", befehle ich Lukas. Er verdreht wieder die Augen, öffnet dann die Banane und gibt sie mir schliesslich. Schmatzend beginne ich die Banane zu essen. ,,Na schmeckts Princess?" Luca ist uns in die Küche gefolgt und nimmt sich ebenfalls etwas zum Frühstück. ,,Jessie kommt übrigens mit", verkündet er beiläufig. ,,Wann?", will ich sofort wissen und strample, um aus Lukas' Griff zu Luca zu kommen. Die Bananenschale lege ich grinsend auf Lukas' Schulter. ,,Bald", verspricht Luca mir lächelnd und nimmt mich seinem Bruder ab. Angewidert pflückt Lukas die Bananenschale von seiner Schulter und wirft sie in den Kompost. ,,Du hast gegessen, also kann ich doch jetzt verschwinden", meint er, während ich mich an Luca kuschle. ,,Ja, kannst du. Danke Lukas", erklingt Daddys Stimme hinter uns. Als Luca sich zu ihm umdreht, strahle ich ihn begeistert an, während Lukas wieder verschwindet. Daddy sieht mit gelbem Anzug und Hut schön aus. ,,Jetzt sehen wir aus, wie Coco und der Mann mit dem gelben Hut", lache ich fröhlich. ,,Und ich und Mummy sehen aus wie Anakin und Shmi Skywalker aus Star Wars", grinst Mason, der zusammen mit Mummy zu uns kommt. ,,Ihr seht umwerfend aus", lächelt Daddy. ,,Ich weiss." Mason grinst Daddy frech an. ,,Ich werde euch alle vernichten." Jacob kommt finster lachend in die Küche. Sein gesamtes Gesicht ist rot-schwarz geschminkt und auf seinem Kopf sind kleine Hörner angebracht. ,,Gegen mich hast du keine Chance Darth Maul", behauptet Mason sofort und stellt sich schützend vor uns. ,,Du hast jetzt schon verloren junger Skywalker." Mit diesen Worten stürzt sich Jacob auf Mason. Lachend rennen die beiden aus der Küche. ,,Hey, hey langsam ihr beiden." Moritz und Philipp kommen gerade in die Küche, wobei sie fast von den beiden umgerannt werden. Während sich Moritz als Cowboy verkleidet hat, trägt Philipp das Kostüm eines Musketiers. ,,Wir wollen uns nur etwas zum Frühstück holen", meint Philipp und holt sich ein Stück des Zopfs, den er gestern gebacken hat. In diesem Moment klingelt es an der Tür. ,,Das wird Jessie sein." Luca läuft mit mir auf dem Arm zur Haustür und setzt mich dort auf dem Boden ab. Als er die Tür öffnet, sehe ich zu der freundlich lächelnden Jessie auf. Wobei sie durch ihre beinahe lebensechte Verkleidung als Skelett mit dem passenden Make-up nicht so freundlich lächeln kann wie sonst. ,,Jessie", quietsche ich begeistert und falle Lucas Freundin um den Hals, die sich zu mir runtergekniet hat. ,,Hallo Indiana", begrüsst sie mich und schliesst mich in ihre Arme. Mit Jessie kann man so gut knuddeln, weil sie nicht so dünn und hart wie meine Brüder ist, sondern schön weich. Als ich Jessie schliesslich loslasse, wird sie von Luca in eine Umarmung gezogen und geküsst. Grinsend hüpfe ich zurück zu den anderen. ,,Na wo willst du hin Babygirl?" Tom schnappt mich und wirbelt mich summend im Kreis. ,,Schneller", feuere ich ihn begeistert an. Doch er hört einfach auf. Sofort sehe ich ihn böse an. ,,Awww du bist so niedlich." Tom sieht mich grinsend an. ,,Bin ich nicht", behaupte ich sofort. Daraufhin setzt mein Bruder mich nur auf dem Boden ab. Als ich mich zu ihm umdrehe, sehe ich zum ersten Mal sein Kostüm. ,,Jap Tom der Strassenmusiker", lacht mein Bruder auf meinen Blick hin und streicht mit einer Hand über eine Ukulele, die er sich umgehängt hat. In diesem Moment kommen Mark und Finn um die Ecke auf uns zu. Bei ihrem Anblick reisse ich überrascht die Augen auf, während Tom meint: ,,Na wenn dass nicht Fred und George Weasley sind." Meine beiden Brüder sehen noch identischer aus wie sonst. ,,Darf ich die Haare anfassen? Die sind so schön orange", frag ich Mark mit grossen Augen. Grinsend bückt er sich zu mir runter, damit ich hoch komme. Sogleich streichle ich ihm fröhlich quietschend über den Kopf. Plötzlich ertönen Schritte auf dem Flur. Wir drehen uns um und sehen Johannes auf uns zukommen. Er trägt schwarze Lederkleidung und eine Sonnenbrille in der selben Farbe. ,,Das ist keine Verkleidung", behaupte ich und umarme seine Beine. ,,Aber natürlich ist es das", grinst dieser, während er mich hochhebt. ,,Er ist ein Biker", erklärt Mark. ,,Was ist das?", will ich verwirrt wissen und knuddel mich an Jo. ,,Das sind Leute, die Motorrad fahren", antwortet Luca, der mit Jessie dazukommt. ,,Er hat das Gefühl, dass er so cool aussieht", meint Felix lachend hinter uns. Er trägt ein Vampirkostüm. ,,Es sieht ja auch cool aus", entgegnet Johannes grinsend, ,,die Mädchen werden mich noch mehr lieben, wie sie es sonst schon tun." ,,Johannes nicht vor Indiana", wird mein Bruder von Luca gemahnt. Doch dieser zuckt nur mit den Schultern und wuschelt mir über die Haare. ,,Hör auf", protestiere ich sofort und patsche ihm meine Hand gegen die Brust. ,,Runter", verlange ich und schaue ihn böse an. ,,Naww Indiana", grinst Johannes und setzt mich grinsend auf dem Boden ab. ,,So Kinder auf geht's. Wir müssen langsam aber sicher los", meint Daddy, der gerade dazukommt. ,,Daddy", quietsche ich und hüpfe zu ihm. ,,Na Äffchen freust du dich schon?", fragt er mich grinsend und hebt mich hoch. Begeistert nicke ich und klammere mich an ihn. Mit mir auf dem Arm, macht sich Daddy auf den Weg zu unserem Minibus, den wir immer benutzen, wenn wir mit der ganzen Familie unterwegs sind. Sobald alle eingestiegen sind, startet er den Motor und fährt los. Aufgeregt starre ich aus dem Fenster und beobachte all die bunten Blumen an den Bäumen, während ich meinerseits mit dem Finger kleine Blumen auf die Fensterscheibe zeichne. Auf einem Parkplatz kommt der Bus schliesslich zum Stehen. Neben mir erhebt sich Luke von seinem Platz und nimmt mich an der Hand mit nach draussen. Sofort springe ich Daddy wieder in die Arme und klammere mich fest an 'den Mann mit dem gelben Hut'. ,,Dann wollen wir mal", meint Daddy, während meine restlichen Brüder und Mummy nach und nach rauskommen. Mason hält sich an ihr fest und lässt sich ebenfalls hochheben. Mit mir auf den Arm läuft Daddy los zu der Strasse, wo der Umzug stattfinden wird. ,,Schau mal wie viele Leute schon hier sind. Wir werden keinen guten Platz mehr haben", beschwert sich Johannes hinter uns. ,,Natürlich werden wir das. Wir müssen uns nur ein wenig vordrängeln." Lukas neben ihm verdreht die Augen und geht an Daddy vorbei, um Johannes gleich zu demonstrieren, was er meint. Die Leute weichen ihm mit verärgertem Blick aus, als er sie leicht zur Seite stösst, machen so aber genügend Platz für uns. ,,Lukas, du kannst die Leute hier nicht einfach aus dem Weg stossen", schimpft Daddy ihn streng. Als Antwort bekommt er aber nur ein 'Jaja'. ,,Wann geht es los. Wir warten schon ewig", quengle ich ungeduldig, als eine Weile später immer noch nichts in Sicht war. ,,Sie werden bald kommen Äffchen", beruhigt Daddy mich. ,,Darf ich dann zu den Wagen gehen?", will Lukas wissen. Doch Daddy schüttelt den Kopf. ,,Das ist ein Familienausflug Lukas." ,,Na und?", murrt dieser und dreht sich gelangweilt von uns weg. ,,Ich will runter", verlange ich mit einem Blick auf den Boden. Sonst kann ich nichts einsammeln, wenn es losgeht. Gehorsam setzt Daddy mich ab. Plötzlich hält mir jemand einen roten Stab vors Gesicht. ,,Keine Bewegung", ertönt Jacobs warnende Stimme. Erschrocken quietsche ich auf. Im nächsten Moment wird der rote Stab von einem Blauen weggeschlagen und Mason stellt sich beschützerisch vor mich. ,,Gib auf Darth Maul du hast keine Chance gegen mich", schreit er, ,,ich bin Anakin Skywalker, der Auserwählte." ,,Niemals gebe ich auf", antwortet Jacob in der selben Lautstärke, woraufhin sich Mason auf ihn stürzt. ,,Keine Angst Indiana ich bin ein Jedi. Ich rette dich vor diesem abscheulichen Sith", ruft er mir noch zu. Doch als wie aus dem Nichts Musik erklingt, wende ich meinen Blick von meinen Brüdern ab und starre aufgeregt auf die Strasse. Es ist endlich so weit. Schon im nächsten Moment kommen Leute, die Musik machen, die tanzen und welche, die auf bunten Wägen stehen vorbei. Ich beobachte alles ganz genau, um ja nichts zu verpassen. Von einem der Wagen, beginnen Leute plötzlich Süssigkeiten zu werfen. Rasch bücke ich nach unten und greife nach einem Bonbon, das vor mir auf den Boden gefallen ist. Doch bevor ich es nehmen kann, wird es von einer grossen Hand aufgehoben. Ich sehe mich nach weitern Süssigkeiten um und will wieder etwas aufheben, doch auch diesesmal nimmt es mir jemand weg, bevor ich es aufheben kann. Enttäuscht treten Tränen in meine Augen und ich klammere mich an Lucas' Bein. ,,Alle nehmen mir die Sachen weg", schluchze ich. ,,Hey, hey Princess ganz ruhig. Schau du kannst meine haben." Mein Bruder geht neben mir in die Hocke und hält mir eine handvoll Süssigkeiten hin. Ich umarme ihn dankbar, woraufhin Luca sanft meine Tränen wegstreicht. Schon wieder lächelnd, nehme ich mir ein Bonbon aus seiner Hand, öffne das Papierchen und schiebe mir den Inhalt genüsslich in den Mund. Grinsend lässt Luca seine Beute in meine Tasche fallen und erhebt sich wieder. Ich drehe mich wieder zur Strasse um. Doch nun steht ein grosser Mann vor mir und versperrt mir meine Sicht auf den Umzug. ,,Daddy", rufe ich und zupfe an dem Hosenbein neben mir. Sogleich bückt er sich zu mir runter. ,,Was ist los Äffchen?", fragt er mich besorgt. ,,Ich kann nichts mehr sehen", stelle ich fest und deute auf den Mann vor mir. Daddy nickt. ,,Willst du näher an die Wagen ran?", fragt er mich mit einem Lächeln, ,,dann würdest du die Süssigkeiten auch direkt bekommen." Begeistert nicke nun auch ich. ,,Lukas, wenn du immer noch nach vorne willst, darfst du jetzt. Aber nimm deine Schwester mit", fordert er Lukas auf. Als ich zu meinem ältesten Bruder hochsehe, sieht er für einen Moment so aus, als wolle er protestieren. Doch er besinnt sich eines Besseren und hebt mich stattdessen auf seine Schultern hoch. ,,Na dann auf geht's", meint er zu mir und schiebt sich aus der Menge raus. Vor mich hingrinsend sitze ich auf seinen Schultern und beobachte die Leute und Wägen. Von hier oben sehen sie ganz anders aus. Plötzlich sind alle so klein, während ich grösser als sie bin. Plötzlich verlangsamt Lukas sein Tempo und beginnt neben einem Wagen herzulaufen. ,,Alter was machst du hier?", ruft ihm einer von dem Wagen her zu. ,,Familienausflug", antwortet Lukas und deutet mit einer Hand zu mir hoch. ,,Ist die niedlich. Deine Schwester?", grinst der andere, der mir einen kurzen Blick zuwirft. Doch als er sagt, dass ich niedlich bin, sehe ich ihn sofort böse an. ,,Bin nicht niedlich", protestiere ich. ,,Ja, ist sie", meint Lukas, ohne auf meinen Protest weitereinzugehen. ,,Tschau Lukas, willst du auch was?" Ein zweiter fremder Junge erschien neben uns auf dem Wagen. Mein Bruder nickt grinsend und will die kleinen Flaschen entgegennehmen. Doch Daddy hat mir mal gesagt, dass das nicht gut ist. Deshalb haue ich ihm mit einer Hand auf den Kopf. ,,Nein, das ist böse", erkläre ich ihm und versuche dabei so erwachsen wie möglich zu klingen, was aber kläglich schweitert. ,,Du verstehst davon nichts Indiana", antwortet Lukas mir augenverdrehend und nimmt die Fläschchen an sich. ,,Weiss die, dass das Alkopops sind?", will der zweite Junge erstaunt wissen. Mein Bruder schüttelt nur den Kopf. ,,Keine Ahnung was sie damit meint", lacht er. ,,Böse Lukas, böse, nein, du darfst das nicht", protestiere ich währenddessen und patsche ihm mit meiner Hand immer wieder auf den Kopf. ,,Hier Kleine." Der erste Junge auf dem Wagen steckt mir plötzlich etwas in den Mund. Zuerst will ich es rausspucken, doch dann merke ich, wie süsslich und lecker es schmeckt. Grinsend lutsche ich den Lollipop, während Lukas mit seinen Freunden spricht. ,,Runter", verlange ich auf einmal, als ich auf dem Boden ein Bonbon entdecke. Mein Bruder seufzt nur und setzt mich auf dem Boden ab. Sofort laufe ich los und hebe es stolz auf. Mein erstes selbstgesammeltes Bonbon. Gerade will ich zu Lukas zurückgehen, als ich ein Einhorn vor mir sehe. Entzückt laufe ich darauf zu und bleibe erst stehen, als ich direkt vor dem Einhorn stehen. Enttäuscht wende ich mich wieder ab, da ich nun sehen kann, dass es kein echtes Einhorn sondern nur ein verkleideter Mensch ist. Ich will mich auf den Rückweg zu Lukas machen. Doch in diesem Moment merke ich, dass der Wagen mit ihm und seinen Freunden weitergefahren ist und ich ihn nicht mehr sehen kann. Suchend laufe ich zurück in die Menschen, da ich das Gefühl habe, dass hier irgendwo meine Familie sein muss. Als plötzlich eine Hexe direkt auf mich zukommt und ich erst im letzten Moment zur Seite ausweichen kann, beginne ich panisch zu weinen. Ich werde meine Familie nie wieder finden, denke ich unter Tränen. ,,Indiana?", ertönt plötzlich eine erstaunte Stimme neben mir, ,,wo ist Lukas? Was ist passiert?" Schluchzend hebe ich meinen Kopf und sehe in Lukes besorgtes Gesicht. Als dieser sieht, dass ich weine, nimmt er mich rasch hoch und drückt mich sanft an sich. ,,Komm wir gehen zu Mummy und Daddy", meint er und läuft mit mir auf dem Arm los. Einige Schritte weiter bleibt er stehen und gibt mich jemand anderem auf den Arm. ,,Hey Äffchen, ganz ruhig alles ist gut", beruhigt mich Daddys warme Stimme, während er mir leicht über den Rücken streicht. Als ich mich wieder beruhigt habe, fragt er ruhig: ,,Wo ist Lukas?" Planlos zucke ich mit den Schultern. ,,Ich wollte mir das Einhorn ansehen und plötzlich waren er und seine Freunde weg", erzähle ich Daddy, schlinge meine Arme um seinen Hals und kuschle mich fest an ihn. ,,Luke, kannst du sie bitte kurz halten", bittet Daddy ihn plötzlich und übergibt mich ihm wieder. Im selben Moment sehe ich Lukas auf uns zukommen. Sobald Luke mich wieder auf dem Arm hält, dreht sich Daddy zu Lukas um. ,,Lukas wo bist du gewesen?", fragt er ihn gefährlich ruhig. ,,Mit Indiana bei den Wagen wieso?", fragt der angesprochene zurück. ,,Weil Luke sie eben weinend gefunden hat, nachdem du verschwunden bist", half Daddy Lukas auf die Sprünge. ,,Oh oh", murmle ich bei seinem Tonfall. Luke nickt zustimmend und beobachtet wie ich auch weiterhin das Geschehen. Kaum merklich drückt er mich fester an sich. ,,Was kann ich dafür, wenn sie wegläuft? Ausserdem ist ja nichts passiert", antwortet Lukas gleichgültig. ,,Du hättest auf sie aufpassen müssen. Lern endlich Verantwortung zu übernehmen Lukas. Du bist siebzehn", sagt Daddy ihm mit etwas lauterer Stimme. ,,Ich übernehme doch Verantwortung. Ich weiss nicht, wo das Problem liegt. Also ganz ruhig." Mein ältester Bruder verdreht genervt die Augen. ,,Nicht in diesem Ton. Du kannst gleich dein Handy rausrücken. Die nächsten zwei Tage musst du ohne es auskommen. Und ich würde dir dringend raten, mehr Verantwortung zu zeigen", bestimmt Daddy jetzt wieder gefährlich ruhig. Lukas sieht bei seinen Worten zunehmend entsetzt aus. ,,Ganz sicher nicht", knurrt er. ,,Handy raus. Jetzt! Sonst hast du auch noch Hausarest", befiehlt Daddy und streckt ihm auffordernd die Hand hin. Lukas öffnet gerade wütend den Mund, um etwas zu entgegnen, als Luke dazwischen geht. ,,Pass auf, was du jetzt sagst Lukas", warnt er seinen Bruder ruhig, ,,sag nicht, was du hinterher bereust. Du wirst diese zwei Tage überleben." Lukas sieht kurz zu ihm und seufzt dann ergeben. ,,Von mir aus." Mit diesen Worten händigt er Daddy sein Handy aus und dreht sich dann demonstrativ von ihm weg. Doch dabei blitzt eine kleine Flasche in seiner Hand auf. Böser Lukas, denke ich mir und klammere mich weiterhin an Luke fest. ,,Lukas sag mal gehts eigentlich noch?!", wettert Daddy im gleichen Moment los, ,,Alkohol bei einem Familienausflug? Geht's noch?!" ,,Das tut doch niemandem weh. Ausserdem war es nur ein Alkopop." Genervt dreht sich Lukas wieder zu uns um. ,,Ich kann nicht glauben, wie verantwortungslos du dich benimmst. Du hast mich enttäuscht Lukas. In der nächsten Zeit kannst du Partys vergessen", antwortet Daddy scharf. Entgeistert starrt mein Bruder ihn an. Doch bevor er etwas erwiedern kann, geht Luke wieder dazwischen. ,,Hör auf Lukas. Mit jedem deiner Worte machst du es nur noch schlummer", warnt er ihn. Der angesprochene nickt nur steif umd wendet sich wieder ab. Nun ist es Daddy, der seufzt. ,,Na los Luke, geh mit Indiana noch den Rest des Umzugs anschauen", fordert er ihn auf, ,,er wird nicht mehr allzu lange dauern." ,,Jaa", quietsche ich begeistert und richte meinen Blick sofort wieder auf den Umzug, der viel spannender ist, als der Streit zwischen Daddy und Lukas. Mit mir auf dem Arm bahnt sich Luke seinen Weg ganz nach vorne. Doch wie Daddy schon vorausgesagt hat, sehen wir nur noch die letzten paar Wagen an uns vorbeiziehen. Enttäuscht sehe ich ihnen hinterher, bis sie um eine Kurve herumfahren und ich sie nicht mehr sehen kann. ,,Luke, Indiana", ertönt hinter uns eine Stimme. Luke dreht sich um, so dass wir Mummy erblicken, die mit Mason auf dem Arm vor uns steht. ,,Wir gehen nach Hause, kommt mit", fordert sie uns auf. ,,Die Kleinen sind müde und müssen ins Bett", fügt sie mit einem Blick zu mir und Mason hinzu. ,,Bin ich gar nicht", widerspreche ich sofort gähnend. ,,Nein, natürlich nicht Äffchen", lächelt Mummy nur und macht sich, dicht gefolgt von Luke, auf den Weg zu Daddy, wo schon die anderen warten, inklusive Lukas. Zusammen machen wir uns auf den Weg zum Auto. Lukes gleichmässiger Schritt und das leichte auf und ab wiegen seiner Arme, wiegt mich schlussendlich schon auf dem Weg zum Auto in einen tiefen Schlaf. So dass ich, an Lukes Schulter gekuschelt einschlafe.

3627 Wörter. Frohe Weihnachten euch. Ich hoff es gefällt euch.
Lg

Zwölf Brüder und ein NeustartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt