29| Einfach Mal Nein sagen

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PoV Ashton


Das Klingeln der Schulglocke sagt uns, dass die letzte Schulstunde heute vorbei ist und wir alle endlich nach Hause gehen dürfen. Alle packen schnell ihre Sachen zusammen und stürmen aus dem Klassenzimmer. Auch ich packe meine Sachen ein, nur nicht so gehetzt. Gemütlich schlendere ich auf das Parkplatz der Schule und bleibe vor meinem Auto stehen.

Überall verabschieden sich die Schüler voneinander und steigen schnell in die Autos, um so schnell wie möglich nach Hause zu fahren. Manche laufen auch zur Bushaltestelle. Wieder andere mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß. 

Normalerweise gehöre ich auch zu den Menschen, die so schnell wie es geht nach Hause wollen, doch ich warte auf Luke, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob er nicht schon längst auf dem Nachhauseweg ist. 

Ich hoffe einfach mal nicht, denn ich wollte ihn fragen, ob ich ihm heute wieder Nachhilfe in Chemie geben soll, da morgen ein Test geschrieben wird. Natürlich will ich nicht nur lernen. Auch einfach ein bisschen Zeit mit meinem Freund verbringen. 

Wo wir gerade von ihm sprechen, er kommt gerade aus dem Schulgebäude heraus und schaut sich ein bisschen um, so als würde er nach jemandem suchen, weswegen ich kurz einmal winke, damit er mich entdeckt. 

Mit einem Lächeln im Gesicht kommt er auf mich zu.

,,Hey, Ash."

,,Hey, Luke.", grinse ich und gebe ihm einen kurzen, zärtlichen Kuss. 

,,Also. Du schreibst morgen ein Chemie Test und deswegen lernen wir heute Chemie. Komm.", sage ich, greife nach seiner Hand und ziehe ihn zur Beifahrerseite, wo ich ihm dann die Tür aufhalte und er sich hineinsetzt. Dann umkreise ich das Auto und steige auch ein. 

,,Ist es okay, wenn wir zu dir fahren?", frage ich ihn, während ich das Auto starte und losfahre.

,,Okay. Aber Mira und Mike...", setzt Luke an, doch ich unterbreche ihn.

,,Mira und Mike interessieren Mich nicht. Sie werden ja nicht bei uns im Zimmer sein, oder?"

,,Nein.", sagt Luke. ,,Na Also. Wir sind da.", sage ich und steige aus. Luke tut es mir gleich. 

Vor dem Haus bleiben wir stehen und Luke macht mit seinem Hausschlüssel die Tür auf. Wir stellen die Schuhe ab und die Jacken hängen wir an die Garderobe und gerade als wir die Treppen hoch in sein Zimmer gehen wollten, schreit eine Stimme:,,Luke! Was dauert das so lange? Ich habe Hunger!"

Ich sehe Luke verwirrt an, doch er zuckt nur mit den Schultern und verdreht die Augen. 

,,Luke, du verdammte Schwuchtel! Ich habe dir doch ausdrücklich gesagt, dass Ashton mir gehört!",  wütend kommt Mira zu uns und als sie mich erblickt, macht sie große Augen.

,,Oh, Hey, Ashton. Wie schön das du da bist! Bist du etwa meinetwegen gekommen?" Sie versucht ein verführerisches Lächeln aufzusetzen, dass meiner Meinung nach einfach nur gruselig aussieht. 

,,Also 1. Wenn ich noch einmal mitbekomme, dass Du Luke auch nur ansatzweise beleidigst bezüglich seiner Sexualität, dann bekommst du es mit mir zu tun. 2. Wenn ich irgendjemandem gehöre, dann Luke, aber ganz bestimmt nicht dir. Und 3. Bin ich nicht deinetwegen hier. Wenn ich hier her komme, dann nur wegen Luke. Wegen meinem Freund.", sage ich, greife nach Luke's Hand und ziehe ihn Richtung Treppe. 

Oben angekommen gehen wir in sein Zimmer und setzten uns auf sein Bett. 

,,Also. Ich dränge dich zu nichts, aber willst du mir nicht sagen, was das da unten war? Wieso sie so mit dir umgehen?", vorsichtig sehe ich ihn an und warte auf eine Antwort. Kurz seufzt er, schließt seine Augen, atmet tief durch und fängt dann an zu sprechen.

,,Vor drei Jahren ist meine Mutter gestorben. Um genau zu sein an Krebs. Wir hatten alles mögliche probiert, um sie wieder zu heilen, doch die Mühe war umsonst. Ungefähr ein Jahr später kam mein Vater mit einer Neuen Freundin und dessen Kinder bei uns an. Da er aber sehr oft geschäftlich unterwegs ist, bemerkt er gar nicht, wie die drei mit mir umgehen. Sie benutzen mich als Koch, Putzfrau, lassen mich ihre Hausaufgaben machen und was weiß ich noch. Ich habe schon des öfteren versucht, meinem Vater zu sagen, wie sie mich behandeln, doch er glaubt mir nicht. Jedes mal, wenn er zu Hause ist, machen sie eine auf gute, heilige Familie."

,,Wow. Das tut mir Leid. Zuerst verlierst du deine Mutter und dann sowas. Das hast du nicht verdient. Hast du schon mal versucht, dich gegen sie zu stellen. Also einfach mal Nein zu sagen? Du kannst dir das alles doch nicht einfach gefallen lassen!"

,,Es wäre zwecklos. Es sind eh nur noch ein paar Wochen bis ich 18 werde und dann ziehe ich aus. Ich habe schon etwas Geld gespart. Ich bleibe nicht länger als nötig.", sagt Luke und lässt sich nach hinten auf den Rücken fallen. Ich tute es ihm gleich, lege mich aber so hin, dass mein Blick auf ihn gerichtet ist. 

,,Und wo willst du dann hinziehen? Du kannst ja schlecht auf der Straße wohnen.", sage ich, während ich nach seiner Hand greife und unsere Finger miteinander verschränke. 

,,Ich weiß nicht. Das werde ich dann spontan entscheiden.", sagt er und dreht sich auch auf die Seite, so dass wir uns gegenseitig in die Augen schauen können. 

,,Du kannst zu mir kommen. Meine Eltern werden bestimmt nichts dagegen haben. Und erst Recht nicht, wenn sie wissen, wie es bei dir zu Hause läuft."

,,Bist du dir sicher?", unsicher sieht mich Luke an, doch ich nicke bekräftigend. 

,,Und wie ich mir sicher bin.", sage ich und gebe ihm einen Kurzen Kuss. 

,,Aber nur so lange, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe, okay?"

,,Okay.", hauche ich, beuge mich nach vorne und küsse ihn zärtlich, was er sofort erwidert. 

Ich habe es zwar schon Mal gesagt, aber ich sage es trotzdem. Ich könnte ewig einfach nur im Bett liegen und Luke küssen. 

Das wir eigentlich Chemie lernen wollten verdrängen wir jetzt einfach. Das hier ist viel besser. 

Be my male Cinderella ~BoyxBoy~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt