Eleven

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Hallo ihr Lieben,

Viel Spaß beim Lesen. 💕

Unruhig drehe ich mich von der einen Seite auf die andere

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Unruhig drehe ich mich von der einen Seite auf die andere. Ich kann einfach nicht einschlafen. Immer noch spüre ich seinen Blick auf mir. Wie mich seine Augen mit solch einem intensiven Blick gerade zu verschlungen haben. Wie mir dieser Blick eine Gänsehaut beschert hat. Nur wenn ich daran denke beginnt meine Haut bereits zu kribbeln und es breitet sich überall eine Gänsehaut aus. Leise seufze ich auf und drehe mich auf die andere Seite.
 Und als wären diese Blicke nicht schon genug, kann ich seine Berührung immer noch auf meiner Haut spüren. Seine Hand auf meiner Schulter, die so leicht auf ihr gelegen hat und trotzdem kann ich den Druck nicht vergessen. 

Mit schwitzigen Händen fahre ich mir durch Haar und drehe mich wieder zurück. Ich werde noch ganz wuschig. Ohne es verhindern zu können, fahre ich mir über die Lippen. Sein Atem ist schon auf ihnen abgeprallt. Wir waren uns so nah. So nah wie ich noch niemandem gewesen bin. Nur ein kleines Stückchen und dann hätten seine Lippen auf meinen gelegen. Mir stockt der Atem. Erst jetzt realisiere ich, dass wir uns beinahe geküsst haben. Mit einem Mal werde ich knallrot. Mein Herzschlag verschnellert sich und mir wird ganz heiß. Wieso habe ich ihn nicht weggestoßen? Und wieso hat mein Bauch sich so seltsam zusammengezogen, als wir uns so nah gewesen sind? Und das obwohl Vater gesagt hat, dass so etwas falsch ist. 

Seufzend setze ich mich auf. Ich muss hier raus. Nach Luft schnappend ziehe ich mein Hemd von meinem Hals weg, um besser Luft zubekommen. Es ist einfach so verdammt stickig hier drinnen. Vorsichtig, um Annabeth nicht zu wecken, klettere ich aus dem Bett und verlasse Antons Kajüte. Wie von allein tragen mich meine Beine bis vor seine Tür. Verwundert ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Wieso um alles in der Welt bin ich hierher gegangen?

Noch bevor ich meinen Gedanken zu Ende denken kann, wird die Tür von Innen aufgerissen. Erschrocken zucke ich zusammen. 
„Gott musst du mich so erschrecken? Mein armes Herz", zische ich leise und lege mir demonstrativ die Hand auf die Brust. 
„Was machst du hier vor meiner Tür?“, fragt er mich, ohne auf meine Frage einzugehen. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, als mich seine eisblauen Augen mit Verwunderung mustern. 
„Ich… also… ähm“, stottere ich und senke den Blick. Ich weiß es doch auch nicht.  
„Ich… ähm… also… was denn nun? Sprich vernünftig mit mir!“ Streng blickt er mich an. Unwohl reibe ich mir über die Arme. 
„Tschuldigung“, murmle ich leise. „Ich weiß es nicht.“ 
„Was weißt du nicht?“, fragt Sebastian verwirrt nach. Leise seufze ich auf. 
„Warum ich hier bin. Meine Beine haben mich einfach so hier getragen“, erkläre ich nun zögerlich. Ein leises :„oh“ verlässt seine Lippen und plötzlich umspielt ein kleines lächeln eben diese. 

„Komm“, murmelt er, zieht mich hinter sich in seine Kajüte und zu seinem kleinen Sofa. Darauf lässt er sich fallen und deutet mir mit einem kurzen Blick mich ebenfalls hin zu setzen. Nach kurzem Überlegen setze ich mich, mit etwas Abstand, neben Sebastian. Ich halte meinen Blick gesenkt, weiß nicht was jetzt passieren wird. Nach einigen Augenblicken erklingt seine Stimme : „Hast du schlecht geschlafen oder wieso bist du wach und läufst auf dem Schiff herum?“ 
„Ich wollte das Schiff übernehmen“, scherze ich, doch das schlägt gewaltig fehl. Plötzlich werde ich grob gegen das Sofa gedrückt. Mit dem Kopf stoße ich gegen die harte Holz lehne, was mich auftischen lässt.
„Du willst was? Ich schwör dir, ich mach dich kalt“, knurrt Sebastian und blickt mich mit solch einem kalten Blick an, dass ich schwer schlucken muss. 
„Das... war ein Witz“, bringe ich unsicher heraus. Er macht mir Angst. Ohne etwas zu sagen oder sich zu rühren, blickt er mich weiterhin an. „Du machst mir Angst, Sebastian. Bitte geh von mir runter“, bitte ich ihn leise und drücke meine Hände gegen seine Brust. Langsam gleitet sein Blick zu meinen Händen und dann wieder zu meinem Gesicht. 
„Mach nie wieder solch einen Witz, Christopher! Haben wir uns verstanden?“ Langsam nicke ich. 
„Ich verspreche es dir“, erwidere ich. Augenblicklich entspannt sich der Dunkelhaarige etwas, bleibt jedoch in dieser Position. „Könntest du vielleicht von mir runter...?“ Doch anstatt sich von mir zu entfernen, kommt er mir näher. Augenblicklich sieht sich mein Bauch vor Angst zusammen. Oder ist es vielleicht doch Freude? Mein Herz scheint jedenfalls der gleichen Meinung wie mein Bauch zu sein, denn es beginnt schneller zu schlagen. Er kommt mir weiterhin näher, bis sich unsere Lippen fast berühren. 
„Wie heißt das Zauberwort?“, haucht er gegen meine Lippen und grinst dabei leicht. 
Schwer schlucke ich. Wie hypnotisiert schaue ich ihm in die Augen. 
„Bitte“, gebe ich leise von mir.
„Geht doch“, lacht er leise und entfernt sich von mir. Überrascht weiten sich meine Augen. Ist das sein Ernst? Macht er das mit Absicht? Völlig aus der Bahn geworfen sehe ich zu wie er sich wieder richtig aufrichtet und sich umdrehen will. 

Auf einmal handelt mein Körper bevor ich es realisieren kann was mein Kopf will. Ich packe ihn am Arm und drehe ihn mit Schwung um, sodass er gegen mich prallt. Überrascht blickt er mich an. Damit hat er wohl nicht gerechnet.
„Was..?“, fängt er an, doch ich unterbreche ihn, indem ich meine Lippen auf seine lege. Überrascht keucht er auf. Zuerst steht er einfach nur da, doch dann reißt er den Kopf zurück und schaut mich an, als sei ich ein Verrückter. Er wischt sich mit einem angewiderten Blick über die Lippen. 
„Raus“, sagt er bestimmt und zeigt auf die Tür hinter mir. Völlig überfordert mit der Situation bleibe ich stocksteif stehen. 
„Hast du mich nicht gehört? Raus!“, ruft er wütend. 
„Was? Aber ich dachte, dass du…“, versuche ich etwas heraus zu bringen, doch seine wütenden Schritte auf mich zu, lassen mich verstummen. Schnell drehe ich mich um und renne aus der Kajüte. 

Oh Gott ich hab ihn geküsst! Den Druck seiner Lippen kann ich noch spüren. Ist es falsch zu sagen, dass sie sich gut angefühlt haben? Wieso hat er denn so reagiert? Er ist es doch, der mr nicht zum ersten Mal so nah gekommen ist und mich berührt hat. Mitten auf dem Gang bleibe ich stehen. Tränen bahnen sich ihren Weg an die Oberläche. Meine Gefühle spielen verrückt. Was ist nur los mit mir?

 Was ist nur los mit mir?

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Uns gehört das Meer Where stories live. Discover now