Twelve

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Hallo ihr Lieben,

Viel Spaß beim Lesen. 💕

„Gaff nicht so Kleiner! Schrub gefälligst weiter“, knurrt mich Sebastian an, während er an mich vorbei läuft

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„Gaff nicht so Kleiner! Schrub gefälligst weiter“, knurrt mich Sebastian an, während er an mich vorbei läuft. Bei seinem Tonfall zucke ich leicht zusammen. Seit Tagen ist er so abweisend zu mir. Seit dem Kuss.
Ich kann ihn immer noch nicht verstehen. Er ist doch derjenige gewesen, der die ganze Zeit versucht hat, mir Nahe zu sein. Und jetzt tut er so, als wäre ich derjenige, der etwas Falsches gemacht hat? „Ich sagte, du sollst schrubben und nicht dumm in die Gegend starren!“
Ein harter Schlag auf den Hinterkopf holt mich aus den Gedanken. Leise fluchend reibe ich mir über den schmerzenden Hinterkopf. 
„Tut mir leid“, murmle ich leise und höre ihn schnauben. Am liebsten hätte ich ihn jetzt gefragt, was los ist aber ich lasse es und schrubbe den Boden des Decks weiter. 
Mich nervt sein herablassendes Verhalten. Pah so ein Idiot.

Plötzlich beginnen alle hektisch hin und her zu rennen. Ich werde geschnappt und in Richtung der Luke gedrückt. Erschrocken gebe ich einen leisen Schrei von mir. 
„Verschwinde unters Deck und zwar sofort! Geh zu deiner Schwester und verschließ die Kajüte. Wir werden angegriffen“, erklärt Sebastian energisch. Etwas überrascht stolpere ich hinein ins Schiff. Er wirft die Luke laut zu. Es scheint ja geradezu, als würde er sich Sorgen um mich machen, aber das glaube ich nicht. Nicht nach dem Ereignis von letzter Woche. Ein lauter Kanonenschuss ertönt. Im nächsten Moment beginnt das Schiff zu schwanken und ich werde hart gegen die Wand gedrückt. Fluchend drücke ich mich von der Wand ab und laufe weiter bis zu Antons Kajüte. Wo dieser jetzt wohl ist? Mit Sicherheit hilft er an Deck. Hoffentlich passiert ihm nichts. 

„Christopher, was ist los? Woher kommen diese Geräusche? Wo ist Anton?“, werde ich, sobald ich in die Kajüte komme, von Annabeth mit Fragen überschüttet. 
„Beruhige dich bitte, Annabeth. Wir... sie werden angegriffen. Ich weiß nicht wo Anton ist. Wir sollen hier bleiben und…“, ich unterbreche mich selbst, laufe noch einmal zur Tür und verschließe sie. Ängstlich blickt Annabeth nach oben, nun merkt man doch, dass sie noch recht junge ist. „Mach dir nicht so viele Gedanken darüber Annabeth. Komm“, sage ich, während ich sie zum Bett ziehe. Ich muss sie irgendwie ablenken. 
„Also... Was ist da zwischen Anton und dir?“, frage ich möglichst ernst nach. Leicht wird sie rot und senkt ihren Blick.
„Da ist nichts zwischen uns“, nuschelt sie und weicht meinem Blick aus. 
„Ach nein? Und wieso wirst du dann so rot?“, frage ich nun schmunzelnd nach und pickse ihr in die Wange. Empört plustert sie ihre Wangen auf und schlägt mir leicht auf die Finger. Ich beginne zu lachen. Sie ist schon immer so gewesen. Vermutlich habe ich zu viel Einfluss auf sie ausgeübt, als wir noch kleiner waren. 

„Hör bitte auf zu lachen“, gibt sie von sich und beginnt zu schmollen. Doch damit erreicht sie nur das Gegenteil. Ich muss noch mehr lachen. 
„Ach Herr Gott Christopher!“
„Hab dich auch lieb, Kleine“, erwidere ich lachend. „Aber nun mal wirklich. Was ist zwischen Anton und dir?“ frage ich nun mit ernster Miene nach und dieses Mal meine ich es auch so.
„Warum interessiert dich das?“
„Weil du verlobt bist, Annabeth. Ich will nicht, dass du dich verliebst und dann Herzschmerz hast, wenn du Fabio DiCarlos heiratest“, erkläre ich. 
„Ich will ihn nicht heiraten Christopher. Wollte ich nie und das weißt du auch. Er ist doch schon 35 Jahre alt. Er ist viel zu alt für mich. Bitte Christopher. Ich möchte ihn nicht… ." Leise seufze ich auf, fasse mir zwischen die Augen und beginne meinen Nasenrücken zu massieren.

„Aber Vater ist der Meinung, dass er gut für dich sei und…“, beginne ich, doch Annabeth unterbricht mich. 
„Und was? Bitte Christopher ich liebe ihn nicht.“ Ihre Stimme klingt weinerlich. Es bricht mir das Herz sie so zu sehen.
„Beruhige dich Annabeth. Das ist kein gutes Verhalten, welches du an den Tag legst. Mutter hat dir doch anderes beigebracht.“ 
„Es tut mir leid. Meine Gefühle haben sich verselbstständigt“, flüstert sie leise. Laut seufze ich auf und fahre mir durchs Haar.
„Hör zu Annabeth. Ich weiß nicht einmal, ob wir überhaupt jemals wieder zurückkommen“, gestehe ich ihr. 
„Denkst du nicht, dass sie uns irgendwann gehen lassen?“ Ahnungslos zucke ich mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht Annabeth. Ich weiß es wirklich nicht“, sage ich ehrlich. Für eine Weile bleibt es still zwischen uns. Die Stille ist irgendwie unglaublich bedrückend. 
Im nächsten Augenblick wird die Stille zwischen uns durch ein lautes Hämmern an der Kajütentür unterbrochen. Da ich mit so etwas nicht gerechnet habe, zucke ich stark zusammen- Ich greife nach dem Dolch, der auf dem Nachtschrank liegt, und schiebe Annabeth hinter mich.
„Falls da gleich jemand reinkommt, dann werde ich hin aufhalten und du rennt und versteckst dich wo anders. Hast du mich verstanden?“, sage ich mit schnell klopfendem Herzen nach.
„Ich lass dich doch nicht alleine, Christopher“, flüstert Annabeth empört.
„Und ich will dich in Sicherheit wissen. Außerdem bin ich dein großer Bruder, du musst auf mich hören.“ Darauf antwortet sie nicht mehr.

„Macht auf“, brüllt jemand von der anderen Seite. „Macht auf!“ 
„Das ist Anton“, ruft Annabeth, läuft zur Tür und schiebt den Riegel beiseite, noch bevor ich sie überhaupt davon abhalten kann. 
„Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?§, rufe ich entsetzt und reiße sie von der Tür weg. Wer weiß, ob es wirklich Anton ist. „Hast du mir eben überhaupt zugehört?“ Manchmal ist Annabeth einfach zu naiv. Vorsichtig öffne ich die Tür, bereit ohne Gnade zu zustechen. 

„Ich sagte doch, dass es Anton ist“, gibt Annabeth ein wenig schnippisch von sich, als vor er Tür wirklich Anton steht. Seufzend reibe ich mir über die Augen. 
„Es hätte aber auch jemand anderes sein können“, murmle ich leise und senke den Dolch. „Weshalb bist du hier? Habt ihr die anderen besiegen können.“ Anton wischt sich über die Stirn. 
„Ja, wir haben das Schiff versenkt. Aber es war Glück… Sie waren verdammt stark und das…“, erbricht ab und taumelt einige Schritte in die Kajüte. „Ich glaube ich… sollte mich…“ Schnell ziehe ich ihn zu seinem Bett. „...setzen“, murmelt er leise und erschöpft. 
„Kümmere dich um ihn, Annabeth“, bitte ich und will die Kajüte verlassen um zu schauen wer Hilfe braucht. 
„Christopher.“ Augenblicklich drehe ich mich Anton. „Geh bitte zu Sebastian… Er braucht dich.“ Ich nicke und verlasse die Kajüte. 
Er braucht mich? Was ist denn passiert? Ist er etwa verletzt? Hoffentlich doch nicht allzu schwer.

Schnell bin ich bei seiner Kajüte angekommen und was mich drinnen erwartet lässt mich scharf die Luft einziehen.

Schnell bin ich bei seiner Kajüte angekommen und was mich drinnen erwartet lässt mich scharf die Luft einziehen

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