Twenty-Seven

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Hallo ihr Lieben,

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. 💕

Sofort sitzt Sebastian aufrecht im Bett und starrt Patrick entsetzt an

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Sofort sitzt Sebastian aufrecht im Bett und starrt Patrick entsetzt an. Dabei spannen sich seine Muskeln innerhalb von wenigen Sekunden an. 
„Wie bitte?“, fragt er ungläubig nach. 
„Meuterei, Sebastian! Der Gefangene…  er ist irgendwie frei gekommen und hat sich mit den anderen verschworen“, erklärt Patrick hastig und mit schnellem Atem.
Flink klettert er über mich hinüber und beginnt sich anzuziehen. Ich ziehe mir ebenfalls eine Hose und eins von Sebastians Hemden an und folge Sebastian und Patrick aufs Deck. Kurz davor schnappe ich mir noch ein Schwert und dann laufen wir aufs Deck. Dort ist der Teufel los. Alle kämpfen und ich weiß nicht einmal wer für und wer gegen Sebastian kämpft. Wie konnte das nur passieren? Geschockt blicke ich einige Sekunden einfach nur auf das Getümmel, dann gleitet mein Blick zu Sebastian. Dieser steht mit einer eisigen Miene da. Sein Kiefer ist zusammengepresst und in seine Augen zeichnet sich Zorn wieder. Oh solch einen Zorn habe ich noch nie bei ihm gesehen.

„Es reicht!“, brüllt er laut und zieht sein Schwert aus der Scheide. Wütend blickt er seine Männer an. „Was glaubt ihr, was ihr hier tut?“ Augenblicklich halten alle in der Bewegung inne. 
„Sebastian. Meuterei!“, ruft Anton keuchend und hält sein Schwert immer noch André entgegen, doch seine Hand zittert bereits vor Anstrengung. 
„Meuterei? Wer ist das meuternde Pack?“, knurrt Sebastian laut und macht einen Schritt auf seine Mannschaft zu. Augenblicklich laufen ein paar von ihnen in unsere Richtung und richten ihre Wappen gegen die Meuternden. Der Rest dreht sich zu uns um und heben ihre Schwerter, Dolche und Säbel. André und Frank stehen eng nebeneinander. Dieser miese Verräter. Wie kann er nur so etwas tun? 
„Wer hat diese Meuterei angezettelt?“ Mir läuft ein Schauer über den Rücken, als ich den Blick sehe. Ich weiß, der Blick gilt nicht mir jedoch macht er mir trotzdem Angst. Es bleibt still.

„Wer hat diese Meuterei angezettelt?“, wiederholt Sebastian laut und spannt sich an. 
„Soll ich euch sagen, was passiert, wenn keiner seinen vermaledeiten Mund auf macht? Wisst ihr was dann passiert?“ Abermals bleibt es still. Sie reizen Sebastian doch nur unnötig. Ich glaube, wenn das so weitergeht, dann rastet er komplett aus. Mich erstaunt es jedoch, dass er so ruhig bleibt. „Wenn keiner etwas sagt, dann werf ich alle von euch vom Schiff. Einer nach dem anderen wird im Meer landen und glaubt mir ich werde keine Gnade zeigen.“ Ich kann nicht leugnen, dass ich ihm jedes Wort glaube.
„Das glaub ich dir nicht!“, spuckt ihm André angriffslustig entgegen. 
„Das glaubst du mir nicht? Soll ich es dir beweisen?“, entgegnet Sebastian und funkelt ihn wütend an. „Überspann den Bogen nicht, André.“
„Nein das brauchst du nicht“, ergreift Frank das Wort und blickt André warnend an. 

Eine kleine Pause entsteht. Ich sehe wie Sebastian überlegt. 
„Sagt mir, wer die Meuterei angezettelt hat und der Rest wird nicht ganz so doll bestraft! Ansonsten werden alle dieselbe Strafe erhalten.“ Seine Stimme ist so eisig. So kenne ich ihn gar nicht. Zumindestens nicht so schlimm. Vorsichtig ergreife ich seine Hand und streiche über seine Hand Außenfläche. Er blickt mich an, lächelt mich schwach an, doch seine Augen bleiben kalt. Er dreht seinen Kopf wieder nach vorne. 
„Also? Mein Geduldsfaden reißt gleich. Entweder einer oder alle!“ Franks Blick gleitet zu mir und er schaut mich Hilfesuchenden an. Leicht schüttle ich den Kopf. Das hat er sich selbst eingebrockt. Ich habe damit nichts zu tun. Ganz bestimmt werde ich jetzt nicht für ihn einstehen. Das kann er vergessen.

Mit einem Ruck hat Sebastian seine Hand aus meiner gelöst. Verwirrt blicke ich ihn an und bekomme eine unangenehme Gänsehaut. Wieso schaut er mich mit einem Mal mit diesem vernichtendem Blick an?
„Du?“ Seine Stimme überschlägt sich und er klingt ungläubig.
„Was? Wovon sprichst du, Sebastian?“, frage ich vollkommen durcheinander nach. 
„Ich schwöre dir, wenn du es warst... hast du die Meuterei angezettelt?“, knurrt er und kommt bedrohlich auf mich zu. Er packt mich an den Armen, so dass es weh tut und starrt mich eiskalt an. Entsetzt blicke ich zu ihm auf. „Sprich! Sag etwas! Sag mir, dass du nicht alles vorgespielt hast", zischt er leise.
„Du... du tust mir weh, Sebastian“, wimmere ich ängstlich und versuche mich von ihm zu lösen. Eine dumme Idee, denn ich erreiche genau das Gegenteil und er drückt noch mehr zu. 
„Hast du es geplant oder nicht?“, brüllt er mich an. 
„Wie kommst du darauf? Ich könnte dir das doch nie an… “, weiter komme ich nicht, denn André unterbricht mich mit seiner lauten Stimme. 
„Er war es! Er hat alles geplant und will sich jetzt heraus reden, um die Strafe nicht zu erhalten.“ Geschockt drehe ich meinen Kopf in seine Richtung. Mir ist bewusst, dass er mich aus irgendeinem Grund nicht leiden kann, aber das er mich wirklich so unendlich hasst, dass hätte ich wirklich nicht gedacht.

„Ich bring dich um! Wie kannst du nur?“, knurrt Sebastian und schubst mich grob von sich, so dass ich hart auf dem Boden lande. Mir entweicht ein erschrockener Schrei. Für einen Augenblick bleibe ich
am Boden sitzen, doch dann erhebe ich mich.
„Das stimmt nicht. Ich habe damit nichts zutun!“, rufe ich panisch und laufe zurück zu ihm. „Ich würde das doch nie tun! Ich würde dir das nie antun. Ich liebe dich!“
„Hör auf! Ich will davon nichts hören. Du kannst aufhören mich anzulügen“, unterbricht er mich zischend und wendet sich von mir ab. 
„Aber Sebastian! Bitte hör mir zu. Ich...“ Wütend fährt er herum und starrt mich verachtend an.
„Hör auf! Ich will nichts mehr hören!“ Tränen steigen mir in die Augen. Warum hört er mir denn nicht zu? Will er mir etwa nicht zuhören? Warum ist der so ignorant? Wieso glaubt er nicht daran, dass ich ihn liebe und so etwas Nie und Nimmer tun könne.
„Bitte Sebastian du musst mir glauben. Ich habe damit nichts zu…“
„Ich schwöre dir, wenn du noch einmal den Mund auf machst, dann bring ich dich um.“ Entsetzt mache ich einen Schritt zurück. Immer mehr Tränen laufen über meine Wangen und mein Herz fühlt sich an, als würde jemand immer und immer wieder mit einem Dolch hinein Stechen. 
„Warum?“, wimmere ich leise, eher zu mir, doch Sebastian hört es. 

„Holt ihn Kiel“, brüllt er laut. Entsetzt starre ich ihn an. Ich bin  wie gelähmt und kann nicht fassen, was er gerade gesagt hat. Was dann geschieht nehme ich nur halb wahr. Ich werde von zwei Piraten gepackt und festgehalten. 
„Das kannst du nicht machen“, höre ich Antons Stimme weit entfernt. Er klingt sehr erzürnt und scheint auf seinen Bruder einzureden.
„Und ob ich das kann“, entgegnet Sebastian energisch. 
„Wenn du das tust, dann bist du nicht mehr mein Bruder! Dann kannst du mich beim nächsten Hafen rauslassen und siehst mich nie wieder.“ Aus verweinten Augen blicke ich zu den beiden hin. Sebastian steht mit dem Rücken zu mir, während Anton in meine Richtung steht. Kurz gleitet sein Blick zu mir, doch so richtig kann ich diesen nicht deuten. Ist er auf meiner Seite? Glaubt er daran, dass ich es nicht wahr, oder will er einfach nicht, dass ich sterbe, weil er sonst keine Chancen mehr bei Annabeth hätte?
„Das würdest du nicht tun“, zischt Sebastian, doch ich kann an seiner Haltung erkennen, dass seine Mauer schwangt. 
„Oh doch, das würde ich tun.“ Für einige Augenblicke bleibt es still. 

„Fesselt ihn an den Mast und bindet ihn erst los, wenn ich es sage“, murmelt er dann leise und geht hinab ins Innere des Schiffes. Kurz bevor er runter geht dreht er sich noch einmal um. „Bringt André und Frank in die Zellen und dieses Mal wird gefälligst darauf geachtet, dass alles richtig verschlossen ist.“

Grob werde ich zum Mast gezogen und fest daran gebunden. Immer noch laufen mir Tränen über die Wangen. Ich kann es immer noch nicht fassen. Kann nicht fassen, dass Sebastian mir nicht glauben wollte und mich nicht mal hat reden lassen. Wie kann er mir das nur antun? Und dabei haben wir uns doch gerade erst vertragen. Immer wieder schüttle ich ungläubig den Kopf. Wieso muss mir nur so etwas passieren? Ist das vielleicht meine Strafe von Gott, dafür, dass ich mich in einen Mann verliebt habe?

 Wieso muss mir nur so etwas passieren? Ist das vielleicht meine Strafe von Gott, dafür, dass ich mich in einen Mann verliebt habe?

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