Thirty-Four

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Hallo ihr Lieben,

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. 💕
(Semi neues Kapitel)

Wie ich gesagt habe, sind wir nach fünf weiteren Minuten da

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Wie ich gesagt habe, sind wir nach fünf weiteren Minuten da. Schon von weitem kann man das große Haus sehen, welches schon immer viel zu groß für uns vier zum Leben gewesen ist. Das helle Gestein der Hauswand reflektiert die Sonne und das Haus wirklich dadurch nur noch heller. Vor dem Haus blühen überall rote und weiße Rosen, die um diese Zeit wunderbar duften. Tief atme ich ihren Duft ein und seufze leise auf. Endlich wieder zu Hause. Endlich ist alles wieder vertraut und nicht so fremd. Wir hätte hier nie weg gehen sollen.
„Oh ich danke dir Gott! Endlich ich hab euch wieder!", ruft unsere Mutter glücklich, als sie aus dem Haus gestürmt kommt. Schnell springe ich ab. Im nächsten Moment liege ich auch schon in ihren Armen. Sie drückt mich fest an sich und fährt mir durchs Haar.
„Hallo Mutter", murmle ich leise und schließe sie ebenfalls in die Armen. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Anton Annabeth beim absteigen hilft.

Ich löse mich von meine Mutter.
„Mutter, das ist Sebastian.", stelle ich ihn vor. „Er ist der Kapitän, der uns aus dem Wasser gefischt hat", erkläre ich und zeige auf Sebastian, der etwas abseits steht. Er nickt ihr verhalten zu.
„Er ist es? Er hat euch gerettet? Oh Gott möge dich heilig sprechen", sagt sie glücklich. „Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, mein Junge. Sie hast meine Kinder gerettet. Ich bin Ihnen zu ewigem Dank verpflichtet." Sie läuft auf Sebastian zu und schließt ihn in die Arme. Überrascht reißt der Dunkelhaarige die Augen auf. Damit habe weder ich noch er gerechnet.
„Mutter!" Schnell löst sie sich von ihm und blickt Sebastian entschuldigend an..
„Entschuldigen Sie mich bitte. Meine Emotionen übermannen mich manchmal. Ich hoffe es war Ihnen nicht unangenehm", plappert meine Mutter los. Grinsend schüttle ich den Kopf. Ich bewundere manchmal wirklich, wie schnell sie reden kann.

Mutters Blick gleitet zu Anton, der seinen Arm um Annabeths Taille gelegt hat.
„Und wer ist dieser hübsche junge Mann?", fragt sie neugierig nach und legt ihren Kopf leicht schräge.
„Das ist Anton, Mutter", erklärt Annabeth leise und schaut sie ängstlich an.
„Er ist mein Bruder." Meine Mutter nickt misstrauisch.
„Er hat um Annabeth gekümmert, Mutter", sage ich nun und das scheint ihr zugefallen. Sie beginnt zu lächeln.
„Ach junge Liebe", flötet sie leise und läuft dann zum Haus zurück. „Kommt doch herein. Odoardo kommt morgen Nachmittag von einer kurzen Reise wieder. Ich möchte, dass ihr unsere Gäste seid, bis er da ist. Er wird sich mit Sicherheit auch bei euch erkenntlich zeigen wollen", erklärt sie und lächelt Sebastian und Anton herzlich an. Ich sehe wie Sebastian schluckt. Wir gehen hinein und Mutter führt uns in unseren Wohnbereich.

In der schicken Wohnstube setzen wir uns hin, doch es bleibt still zwischen uns. Unsicher was ich machen soll, reibe ich meine Hände aneinander. Ich bin maßlos überfordert mit der Situation. Annabeth räuspert sich nach einigen Minuten leise.
„Ich möchte Anton mein Zimmer zeigen. Darf ich das tun, Mutter?", fragt sie dann sacht nach.
„Natürlich meine Kleine. Geht nur", sagt Mutter lächelnd. Wir sehen zu, wie die beiden aufstehen und aus dem Raum laufen. Ein lautes Lachen von Anton erklingt auf dem Flur. Mutter beginnt zu lächeln. „Es muss Schicksal gewesen sein, dass ihr überfallen wurdet und Ihr, Sebastian, meine beiden aufgesammelt habt. Es muss einfach Schicksal gewesen sein." Mutter seufzt leise auf, holt ihr Taschentuch aus ihrem Kleid heraus und tupft sich sacht die Augen. Verlegen beginnt sie zu lachen.
„Ach ich altes Weib mit meinen Gefühlsausbrüchen", gibt sie von sich und schüttelt das den Kopf.
„Machen Sie sich keine Gedanken gute Frau. Vor mir brauchen sie sich nicht zu schämen", erwidert Sebastian und lächelt meine Mutter leicht an.
„Ach welch ein netter junger Mann Sie doch sind, Sebastian." Meine Mutter blickt gedankenverloren unsere Standohr und springt dann mit einem Mal auf. „Um Himmels Willen, das habe ich vollkommen vergessen. Es tut mir sehr leid, aber ich muss gehen. Heute treffen sich die Frauen der Umgebung zum gemeinsamen Lesen. Da darf ich nicht zuspät kommen", sagt sie lächelt, steht auf und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, bevor sie geht.

Nun sind Sebastian und ich alleine im Raum. Langsam stehe ich auf und räuspere mich, um das Trockene in meinem Mund zu verdrängen.
„Wenn ihr über Nacht hier bleibt, dann könnt ihr in unseren Gästezimmern schlafen. Soll ich sie dir zeigen." Sebastian hebt langsam den Blick und sieht mich an. Ich senke den Blick und warte auf seine Antwort.
„In Ordnung", höre ich ihn leise sagen.
„Dann komm bitte mit." Gemeinsam laufen wir durch den langen Gang bis zu einer Treppe. „Die Gästezimmer sind im zweiten Stock unterm Dach." Wir steigen die Treppen hinauf. In der Vergangenheit habe ich bereits nach den ersten paar Treppen schwerer geatmet, doch heute geht es einfacher.

Im zweiten Stock angekommen, öffne ich gleich die erste Tür.
„Hier kannst du schlafen", sage ich und lasse ihn eintreten. „Anton soll im Zimmer rechts neben dir schlafen und nicht bei Annabeth. Das gehört sich nicht." Sebastian dreht sich zu mir um, blickt mich einen Augenblick stumm an, bevor er nickt.
„Ich habe verstanden", murmelt er. Schluckend erwidere ich seinen Blick für einen Moment, doch dann sehe ich zur Seite. Ohne ein weiteres Wort zusagen, drehe ich mich um und verlasse das Zimmer. Hinter mir schließe ich die Tür und laufe dann mit schmerzendem Bauch hinab in den ersten Stock, wo sich mein Zimmer befindet.

Ich laufe in mein Zimmer, schließe es hinter mir ab und lasse mich auf mein Bett fallen. Frustriert, wütend und auch verletzt brülle ich in mein Kissen hinein. Warum wird es mit jedem Augenblick eigentlich schlimmer, anstatt besser zu werden? Ich will doch einfach nur Frieden haben. Ist das zu viel verlangt?

 Ist das zu viel verlangt?

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Uns gehört das Meer Where stories live. Discover now