Thirty-Seven

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Hallo ihr Lieben,

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen. 💕

Geschockt schaue ich ihn an

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Geschockt schaue ich ihn an. Hat er gerade einen Mord gestanden? Mein Vater ist ein Mörder.
„Ich muss ein Gespenst sehen. Du kannst nicht mehr leben. Das ist nicht möglich! Du kannst nicht mehr leben, Gustaf!“, ruft Vater ganz hysterisch und starrt Sebastian weiterhin an 
„Was redest du denn für einen Unsinn, Odoardo?“, fragt Mutter mit deutlicher Angst in ihrer Stimme nach. Ich kann es ihr nicht verübeln. Für sie muss es ein noch größerer Schreck sein. „Odoardo, das ist Sebastian Bla...“
„Blackhunter“, Vater stolpert einige Schritte zurück. „Das kann nicht sein!“

Langsam kommt Sebastian auf uns zu. Seine Hände sind zu Fäusten geballt und er sieht Vater mit finsterem Blick an. 
„Odoardo Moore“, haucht er leise und beobachtet jede noch so kleine Bewegung von Vater. 
„Wie kann das sein? Ich habe gedacht, du seist ebenso wie deine Mutter gestorben.“ Höhnisch lacht Sebastian laut auf und schüttelt den Kopf. 
„Nein ich habe mich durchgekämpft! Ich habe nicht aufgegeben, nachdem meine Eltern gestorben sind.“ Sebastian bleibt einige Meter vor Vater stehen. Schwer atmend sieht der Dunkelhaarige den alten Mann an. „Wie konntest du das nur tun? Mein Vater hat dir vertraut, wäre für dich und deine Familie gestorben und du? Du und Franks Vater ihr hintergeht ihn einfach. Steckt euch das Geld in die Taschen, während wir nicht wussten wie wir unser Haus bezahlen sollten. Und dann?“, tief atmet Sebastian ein. Ich sehe wie er um Fassung ringt. „Wie konntest du ihn töten deinen einst besten Freund aus Kindertagen? Wie konntest du nur?“, brüllt Sebastian wutentbrannt. 
„Ach komm! Er musste doch unbedingt herum schnüffeln. Hätte er nicht die ganzen Papiere durchsucht, dann wäre es auch nicht so weit gekommen! Er wollte es doch so.“

Geschockt blicke ich zu Vater... Nein! Zu dem Untier das einst mein Vater war. Schon immer war er ein wenig harsch und ungerecht doch noch nie habe ich ihn so reden hören. So kenne ich ihn gar nicht. Das ist ein ganz anderer Mann.
„Was hast du gesagt?“, knurrt Sebastian. „Wage es noch einmal so über meinen Vater zu sprechen und ich mach dich kalt.“
„Das trau ich dir nicht zu“, gibt der ältere Mann spöttisch von sich.
„Ich bin nicht mehr der kleine, schwache, schüchterne Junge von damals, Odoardo Moore! Ich bin erwachsen geworden und kann mich nun wehren!“, zischt er und blickt dann zu seinem Bruder. „Anton verschwinde von hier mit Annabeth! Ich will nicht, dass ihr zusehen müsst.“ Anton zögert, denn er will seinen großen Bruder nicht alleine lassen. „Sofort!“ Nun nickt Anton und zieht die sich stark wehrende Anni hinter sich aus dem Raum. 

Blitzschnell zieht Sebastian sein Schwert und läuft auf Vater zu. 
„Jetzt wirst du dafür bezahlen, was du meiner Familie und mir angetan hast!“ Vater reagiert äußerst schnell, hebt seinen Stock und schlägt Sebastian damit zur Seite. Keuchend krümmt dieser sich für einen Moment zusammen, Vater beginnt laut zu lachen. 
„Ist das alles was du kannst? Ich dachte du hättest dich geändert.“ Überrascht und wie gelähmt blicke ich zu den beiden Männern. Mein Herz geht unangenehm schnell und mir ist ganz schlecht. Langsam richtet sich Sebastian wieder auf. Er hebt sein Schwert an und starrt Vater aus kalten Augen an. 
„Habe ich auch, alter Mann!“, zischt Sebastian.
„Gib auf Junge! Gib auf, wenn dir dein Leben lieb ist. Ich mag zwar nicht mehr der Jüngste sein, jedoch hatte ich einem Vater, der mir ordentlich gezeigt hat, wie ich mit dem Schwert umzugehen habe. Das war bei dir ja nicht der Fall“, spottet mein Vater und beginnt gehässig zu Grinsen. 
„Und warum? Weil du ihn umgebracht hast! Weil du ihn mir genommen hast“, ruft Sebastian aufgebracht. 
„Er hätte sich nicht mit mir anlegen dürfen. Dann wäre alles gut gegangen.“
„Odoardo“, erklingt die zitternde Stimme meiner Mutter. „Bitte sag mir, dass du Gustaf nicht umgebracht hast“, fleht sie und schaut ihn ängstlich an. 
„Sei ruhig, Weib! Du hast doch gar keine Ahnung davon!“, knurrt er sie an. Er hat Mutter noch nie angeknurrt. Auch Mutter scheint überrascht. 
„Ich erkenne dich gar nicht wieder“, flüstert sie ganz leise und schüttelt den Kopf. Sie tut mir leid. Für sie muss sein Verhalten noch viel schlimmer sein. 

Vater dreht sich wieder Sebastian zu. 
„Willst du wirklich gegen mich kämpfen?“, fragt er überheblich nach.
„Darauf kannst du Gift nehmen!“, erwidert Sebastian bissig und macht sich kampfbereit.
„Genau wie der Vater!“, lacht Vater abschätzig. „Hat auch gedacht er würde gegen mich ankommen und sieh an wer lebt und wer nicht.“
„Ich bin nicht wie mein Vater.“ 
„Das werden wir ja noch sehen“, entgegnet Vater und zieht einen Degen aus dem Gehstock. Überrascht sehe ich auf den Degen. Ist das schon immer so gewesen? Ich habe nie gestehen, dass Vater so etwas gemacht hat. Wieso hat er überhaupt so etwas überhaupt?

Vater holt aus, doch Sebastian weicht aus und macht sich bereit zur Verteidigung. 
„Es muss doch einen anderen Weg geben“, gebe ich panisch von mir, aus Angst Sebastian könnte verletzt werden. 
„Halt den Mund, Christopher! Das ist alles deine Schuld. Du hast ihn hier angeschleppt! “, knurrt mich Vater an. Ich taumle einige Schritte zurück, während die beiden anfangen zu kämpfen. 

Obwohl Vater geschwächt ist, hat er die bessere Technik. Er ist erfahrener und scheint sofort zu erkennen wo Sebastians Schwächen sind. Immer und immer wieder geht Sebastian zu Boden. Und ich kann nichts tun als zusehen, denn ich habe nichts, um mich zu verteidigen. Ein weiteres Mal geht Sebastian zu Boden. Stöhnen krümmt er sich zusammen. Mein Vater drückt seinen Degen gegen Sebastians Brust. Mein Herz setzt für einen Moment aus. Es darf so nicht enden. 

„Verschwindet aus dem Raum! Lasst mich allein mit ihm, dann kann ich es beenden. Wie der Vater so der Sohn.“ Kurz blicke ich zu Sebastian, der mich flehend anblickt und dann zu Vater. Leicht nicke ich und laufe zu Mutter. 
„Christophe bitte tu das nicht. Du kannst das doch nicht zulassen. Bitte, Christopher“, fleht sie mich an und legt ihre Hände auf meine Schultern. Stur gehe ich weiter, öffne die Tür und drücke Mutter aus dem Raum. „Christopher bitte!“ Sie schaut mich verängstigt an. „Geh Mutter. Geh zu Anton und Annabeth.“ Danach schlage ich die Tür zu. Langsam drehe ich mich um und sehe wie mich Vater genauestens beobachtet. 

 „Lass mich es machen Vater“, flüstere ich leise und sehe ihn bittend an. Er wirkt überrascht jedoch nickt er dann anerkennend. 
„Wusste ich's doch, dass du nach mir kommst“, murmelt er und scheint zum ersten Mal seit langem stolz zu sein. Ich drehe mich noch einmal zur Tür und verschließe sie so kann niemand rein, aber noch viel wichtiger, es kann keiner raus kommen. Unauffällig schnappe ich mir dabei den Brieföffner, der wie immer auf dem kleinen Brett direkt neben der Tür liegt. Dann drehe ich mich wieder um und laufe langsam auf Sebastian und Vater zu. Letzteren lächel ich leicht an.
„Christopher, dass kannst du nicht tun. Ich dachte du liebst mich.“ Sebastian wirkt panisch und krabbelt ein kleines Stück zurück. Seine Angst ist ihm ins Gesicht geschrieben. Vater dreht sich komplett zu Sebastian. 
„Was sagst du da? So widerlich ist mein Sohn nicht! Was erlaubst du dir denn“, knurrt er und drückt Sebastian den Degen stärker an die Brust, was Sebastian aufleuchten lässt. Ich sehe meine Chance. Schnell überbrücke ich den Abstand zwischen Vater und mir, schlinge meinen rechten Arm um seinen Körper und steche mit viel Kraft zu.
„Oh doch so widerlich ist dein Sohn“, hauche ich in sein Ohr.

„Oh doch so widerlich ist dein Sohn“, hauche ich in sein Ohr

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