Comeback

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Ich wartete vor der Busstation, die vor dem Krankenhaus war.
Ich hoffte, dass mir niemand zu nahe kam, weil ich nämlich keine gescheite Körperpflege in den letzten drei Wochen hatte.

Ich stieg in den Bus ein.
Doch etwas ging mir durch den Kopf.
Moms Stimme klang ein bisschen verängstigt. Wahrscheinlich hatte ich mich da einfach nur geirrt. Ich war einfach nur müde.
Wenn man müde ist, kann man sich viel einbilden.

Ich stieg aus dem Bus aus und hatte noch einige Minuten zu gehen, um nach Hause zu kommen.
Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch. Etwas schien komisch zu sein.
Wie immer gab ich meiner Müdigkeit die Schuld.
Jetzt hatte ich einfach nur ein Verlangen nach Schlaf.
Ich freute mich auf mein Bett, auf mein Zimmer und auf mein Zuhause.
Ich weiß, dass ich eigentlich nicht sicher war. Mein Vater und Chic waren ja irgendwo da draußen, auf der Jagd nach uns.
Diese ganzen Anrufe könnten auch wieder anfangen.
In mir drinnen spürte ich schon diesen Stress, auf der Flucht zu sein. Warum eigentlich? Derzeit war überhaupt nichts passiert.

Zuhause angekommen klopfte ich an der Tür an, Schlüssel hatte ich ja keinen mit.
Doch niemand öffnete mir die Tür.
Wahrscheinlich war meine Mutter einfach schon ins Bett gegangen.
Deswegen ging ich in den Garten, uns schaute durchs Fenster, um zu sehen ob das wirklich der Fall war.

Ich konnte meinen Augen nicht trauen.
Mit Blut wurde an unserer Wohnzimmer Wand ICH KOMME WIEDER gepinselt.
Plötzlich bekam ich eine Panikattacke. Dad war auch hier und bedrohte Mom. Wie festgebunden saß sie auf dem Sofa und rührte sich kein bisschen.
Der Grund dafür war, dass er ihr die Waffe an den Kopf hielt, mit der er mich bedroht hat und Jughead fast getötet hat.
Ich konnte ein wenig mithören, was er zu ihr sagte.
„Du bist mir mit Fp fremdgegangen! Weißt du was mit Menschen wie dir passieren?"
Er hielt inne und wartete auf Moms Antwort.
Sie schluckte nervös.
„Sie-sie sterben..." sagte sie verängstigt, mit einer zittrigen Stimme.
„Genau! Sünder wie du sterben! Sie verdienen es nicht zu leben..." erklärte er ihr.
Ich erschrak.
Wollte er jetzt wirklich meine Mutter töten? Wie viele Dinge hat er noch zu erledigen, wenn er doch eh schon halb Amerika in Aufregung versetzt hat?
Ich war zu laut. Er drehte sich um und ging in Richtung Fenster.
Ich versteckte mich so schnell ich konnte, oder ich wäre auch dran. Auf seiner Liste war ich ja bereits.
„Warte einen Moment..." murmelte er auf seinem Weg zu mir.

Um mein Leben bangend zitterte ich hinter einem Gebüsch vor mich hin, auf Hoffnung, dass er mich nicht sieht.
Ich hörte seine Schritte. Jeder einzelne Schritt, der näher zu mir kam, brachte mich immer mehr in ein Loch hinein. Ein Loch, indem alle einzelnen Sachen hineingeflogen sind, die ich bereits verdrängt hatte.
Sei's damals, als mich Archie abblitzen hat lassen, oder der erste Anruf meines Vaters ,den ich jemals bekam. Oder auch, als Jughead dachte, dass er mir zum letzten mal „Ich liebe dich" sagen würde.
Mein Kopf brummte so stark, dass ich dachte, dass ich kurz vorm kollabieren war.
Ich atmete nur sehr leicht, damit er mich nicht hören konnte.

Dieses Loch, von dem ich sprach ließ mich jedes Mal immer tiefer sinken. Je mehr Dinge passieren, desto tiefer falle ich und desto kleiner wird die Öffnung.
Und nun hat sie sich komplett geschlossen.
Die Welt schaltete sich für mich ab, das Loch ließ mich kein bisschen hindurch.
Ich kippte um und plötzlich war alles weg.

Serpent Queen/ ein NeuanfangWhere stories live. Discover now