22. Kapitel

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Sicht von Bill

Lachend rannte ich zu Dipper.
,,Das war total krass.", meinte Dipper. Begeisternd sah ich ihn an.
,,Oder? Besonders die  Riesenschmetterlinge."
Dipper verzog angeekelt das Gesicht.
,,Nee. Die fand ich gar nicht so spannend."
Spöttisch grinste ich ihn an.
,,Achja? Fandest du nicht? Als du von denen gejagt wurdest, sah man deine Angst. Ich mein' ja nur. Du hast ziemlich laut ,wie ein Mädchen geschrien und dein Gesichtsausdruck, erst."
Lachend wischte ich mir die Lachtränen weg.
,,Es sah so aus, als hättest du dir in deiner Hosen geschissen."
,,Das stimmt nicht.", protestierte Dipper sofort.
,,Ja klar."
,,Hey, wie wär's wenn-"
Weiter hörte ich seinen Satz nicht mehr, denn die Sicht verschwamm sich vor mir. Ich blinzelte paar Mal. Als ich wieder richtig sehen konnte, war ich nicht mehr auf der Insel, wo ich mit Dipper war, sondern in einem Korridor. Dort war ein langer Gang mit vielen Türen. Jede Tür sah ganz anders aus. Andere waren schlicht gehalten, andere explodieren nur von Glitzer. Warte Mal... Diesen Ort kannte ich doch. Das war der Traumkorridor. Es hatte sich nicht ein Stück verändert. Es sah immernoch alt, aber gepflegt aus. Die Gänge scheinen endlos zu sein, und die vielen Türen erst. Denn das besondere an das Traumkorridor war, dass hinter jeder Tür jemand schläft und träumt. Jeder Traumdämon kannte diesen Ort und hatte ihn mindestens ein Mal besucht. Diesen Ort habe ich schon lange nicht besucht. Wieso sollte ich  überhaupt den Traumkorridor benutzen, um in anderen Träumen zu schlüpfen, wenn ich früher, mit meinem alten Kräften, in anderen Träumen schlüpfen konnte. Ich laufe den Gang entlang. Dabei musste ich die ganze Zeit lächeln. So viele Gedanken anderer Personen, schwirrten in meinem Kopf. Das hatte mir total gefehlt. Die meisten schätzen Träume nicht. Was für Dummköpfe. Die tuhen mir sowas von Leid. Wenn sie wüssten, dass sie beim Träumen so viel über sich verraten. Ein Traumbesuch und ich weiß deine ganzen Wünsche, Sehnsüchte, und Geheimnisse. Einfach alles über dich. Und nicht nur das. Ich könnte zum Beispiel eine Person umbringen, indem ich sie zum Schlafwandeln bringe und sie zwinge sich selbst zu verletzen. Traumdämonen werden oft unterschätzt. Zwar wurde meiner Familie mit angesehen Respekt behandelt, aber andere arbeiten als  Handlanger für angesehene Dämonen. Wut ballte sich in mir auf. Das Licht über mir flackert kurz. Traumdämonen sollten die Welt beherrschen und nicht irgendwelche Idioten, die man leicht verarschen kann dienen! Ich versuchte mich zu beruhigen. Ich wünschte, ich hätte vor zwei Jahren nicht versagt...
Ich schüttelte den Kopf. Reue hilft mir jetzt auch nicht weiter.
,,Bloß nicht in die Vergangenheit zurück schauen. Schau nach vorn und kümmere dich um hier und jetzt.", sprach ich leise vor mich hin.
Denn ganz ehrlich, wie kam es dazu, dass ich hier bin? Das geht, doch nur, wenn ich meine Kräfte nutzte. Aber die kann ich nicht benutzen, weil mein Körper durch so viel Energie explodieren würde oder was schlimmeres. Plötzlich hatte ich eine Idee. Wieso ging ich nicht zu Will. Der weiß bestimmt, warum ich hier bin. Ich blieb stehen. Ich glaube, ich war an Will's Tür vorbeigelaufen. Ich joggte zurück und hielt ausschau nach Will's Tür. Da war sie auch schon. Sie war weiß. Sonst nichts. Sie sieht gewöhnlich. Keine Schnörkel oder Verziehrungen oder was persöhnliches. Aber ich fühlte, dass es Wills Tür ist. Das ist einer der Sicherheitsmaßnahmen, damit keine fremde Traumdämon in seinen Träumen eindrintgen. Wie sollten sie in deine Tür eindringen, wenn sie nicht wissen, welche deine ist? Die Tür spiegelte nämlich die Persönlichkeiten, Vorlieben, etc. Nur ich kann Wills Tür betreten, weil er es mir erlaubt hat, wie ich es getan habe. Meine Tür sah fast genauso aus wie Mabels. Nämlich voll mit pinken Glitzer, Einhörner und weiteren solchen schrägen Motiven. Schon seit Jahren hatte ich keine böse Überraschungen. Nur Dämonen mit höherer Macht schaffen Türen, wie Wills oder meine, zu identifizieren. Aber da es sehr wenige Dämonen gibt, die stärke als mich oder Will waren brauchte ich keine Angst zu haben. Denn sie haben eher keine Lust mit uns kämpfen. Naja das war bevor ich zum Mensch wurde. Hoffen wir, dass niemand kam, um sich an mich zu rächen. Genug mit negativen Gedanken. Ich gehe jetzt darein! Ich öffnete die Tür. Quitchend ging sie auf. Im Raum sah ich nur Dunkelheit. Aber ich weiß wenn ich erst drinnen bin, ist es nicht so - Außer man träumt darüber, aber das ist eher selten, dass man über die Dunkelheit träumt.
Ich nährte mich ein Stück der Tür.
,,Ich will nicht rein.", sagte ich plötzlich zu mir.
Und das stimmt. Ich hatte irgendwie... Angst. Ist das Normal? Hoffentlich.
,,Geh jetzt rein bevor er aufwacht.", hörte ich meine Innere Stimme sagen.
,,Geh nicht rein. Vielleicht ist es eine Falle."
Das war meine andere innere Stimme, nur mit Paranoia. Jetzt weiß ich echt nicht mehr. Während ich nachdachte, hörte ich plötzlich Schritte. Ich erstarre. Wenn ich Glück habe, wird die Person gleich in einem Traum schlüpfen. Aber die Schritte wurden lauter und kamen näher. Wenn ein Dämon mich so finde, war das mein Ende. Ohne nach zu denken, ging in Wills Traum rein. Ich schloss die Tür mit einem lauten Knall hinter mir. Ich drückte mein Ohr gegen die Tür und lauschte. Nichts zu hören. Bis ich das knallen einer Tür hörte.
,,Nein, er ist nicht hier.", hörte ich darauf eine weibliche Stimme.
Sie war Zart und Glockenhell. Ich erkannte die Stimme nicht wieder. Wem könnte die Stimme bloß gehören? Ich ging alle mächtigsten Träumdämoninnen, die kenne im Kopf durch, aber niemand hatte so eine zarte Stimme. Dann versuchte ich weiter zu lauschen, aber die Stimme klang gedämpft, um was zu hören. Aber am Ende hörte ich etwas klarer. ,,Ja, Meister. Ich weiß... Ja, ich werde alle Traumtüren betreten und kontrollieren. Ich werde Will und sein Bruder finden, machen sie sich keine  Sorge... Ich melde mich später, Meister."
Dann hörte ich, wie sie eine Tür aufmachte und die Tür hinter sich zu knallte. Normalerweise würde ich mich aufregen, dass sie einen Dämon bedienungslos gehorchte und ihn sogar "Meister" nannte, aber es gab ein Problem. Sie wird jede Tür besuchen, um anscheinend mich und Will zu finden. Ich kannte nämlich kein Dämon, der Will hieß. Und wenn  ich mich nicht irrte, war sie ganz in der Nähe und wird dementsprechend bald hier sein...

Secrets of the Cipher family - Love me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt