35. Kapitel

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Sicht von Bill

Mit einem Ruck setzte ich mich auf. Ich keuchte, als wäre ich außer Atem. Ich sah mich um und merkte schnell, dass ich nicht mehr in meiner vertrauten Umgebung mehr bin. Ich bin nicht mehr im Schlafzimmer in meinem Bett mit Will, sondern in einem Raum auf dem Boden. Er hat blaue Wände und darauf klebten Bilder von einer Familie. Das Fenster war offen und die Sonne schien. Es gab ein Bett, einen Kleiderschrank, einen Bücherregal, der nur von Bücher und einzelnen Blätter quoll und ein Schreibtisch, der durch das Chaos kaum erkennbar war. Ich stand auf. Ich schaute mir die Bilder, die auf der Wand klebten näher an. Das ist ja Dipper und Ma- Mandy... So einen Mist. Ich habe ihren Namen vergessen. Hinter ihnen stehen warscheinlich ihre Eltern. Also meine baldigen Schwiegereltern. Zwar wissen sie es noch nicht, aber das tut es nicht zur Sache. Denn die Frage lautete: Wie zur Hölle komme ich hier hin.
,,Ja, ja. Ich komme gleich. Ich mache nur schnell meine Hausaufgaben."
,,Dann beeile dich. Mabel wartet auf dich."
Die Stimme der erste Person gehörte definitiv Dipper und die zweite Stimme gehörte glaube ich meiner zukünftigen Schwiegermutter. Ich grübelte wer diese Mabel sein könnte. Doch nicht etwa ihre Freundin?! Er betrügt mich doch nicht, obwohl wir zugegebenermaßen nicht zusammen waren. Plötzlich öffnete sich die Tür. Vor mir steht Dipper mit Schultasche und seiner Schuluniform. Süß.
Wir starrten uns lange an.
,,Ähm, Bill. Also wie kommt es dazu, dass du hier bist?"
Ich erwachte aus meinem Tagtraum.
,,Ich weiß nicht. Irgendwie bin ich hier auf deinem Boden aufgewacht."
Er fuhr sich über sein Gesicht.
,,Ich muss schnell meine Hausaufgaben erledigen. Mabel wartet auf mich."
Damit wendete er sich von mir ab und marschierte zu seinem Schreibtisch. Er warf die ganzen Bücher von seinem Schreibtisch auf seinem Bett und schüttete seine Bücher von seinem Rucksack auf seinem Schreibtisch. Ich zuckte dabei zusammen. Er schmeißte seine Tasche und seine Jacke auf dem Boden. Ich erstarrte. Sein Zimmer war so sauber und geordnet bis auf seinem Schreibtisch und seinem Regal, aber jetzt ist sein Zimmer auf dem Weg zu einem Saustall zu werden. Das erinnerte mich an irgendetwas. Kann es sein, dass er einen Verwandten hat, der einen chaotischen Labor hat? Ich strengte meinen Kopf an. Ach was soll's. Ich hob seine Jacke und wollte sie im Schrank aufhängen, aber ach du meine Güte. Es ist ja so schlimm. Meine Augen wurden groß. Diese Unordnung übertraf zwar nicht seinen Schreibtisch, aber das...
Ich schmiss seine Klamotten vom Schrank.
,,Hey, was machst du?!"
Ich fuhr zu Dipper herum.
,,Was wohl? Ich sortiere jetzt deinen Schrank und später sortiere ich deinen Schreibtisch und dein Regal."
Er zog seine Augenbrauen zusammen.
,,Bill es ist nicht nötig. Wir-"
,,Doch."
Dipper verdrehte seine Augen und widmete sich dann seinen Hausaufgaben. Ich machte weiter. Ich war schnell und Geschick, so dass ich in 10 Minuten mit dem Sortieren fertig war. Komisch. Ich könnte schwören, dass ich normalerweise länger brauchte. Dann nahm ich mir seinen Bücherregal vor. Als ich fertig war spürte ich zwei Blick auf meinem Rücken.
,,Du bist schnell.", sagte Dipper. Er musterte mich sehr lange.
,,Danke, schätze ich. Aber nun muss du mir Platz machen dein Schreibtisch ist dran." Ich erwartete einen Protest von ihm, doch zu meinem Erstaunen machte er mir Platz. Ich räumte seinen Schreibtisch auf, seine Buch und sein Heft legte ich zur Seite. Mitten in meiner Arbeit schlang Dipper plötzlich seine Arme um meinem Bauch. Ich schnappte erschrocken nach Luft. Ich drehte meinen Kopf zur Seite. Sein Gesicht war knallrot. Er lockerte seine Umklammerung und wollte loslassen, doch ich hielt seine Hände fest. Nervös sah er mich an. Ich beugte mich zu ihm. Seine Augen klebten am Boden fest.
,,Schau mich an."
Meine Stimme war rau. Langsam hebte er seinen Blick vom Boden. Ich legte meine Hände um seine Hüfte. Mein Herz klopfte stark. Ich habe große Angst was falsch zu machen.
,,Du weißt hoffentlich, dass ich dich nicht so mag oder?"
Ich blende die schmerzvolle Erinnerung aus. Erwartungsvoll schaute ich in seine Rehaugen. Er sah mich vertrauensvoll an, was mir ein Stich in meinem Herzen versetzte. Ich beugte mich immer näher zu ihm.
Bitte weise mich nicht ab. Bitte weise mich nicht ab.
Zu meinem Glück tat er das nicht. Kurz blickte ich Entschlossenheit in seinen Augen. Dann spürte ich seine kleinen Hände in meinem Haar, die mich nach unten drückten und das kleines bisschen Abstand zwischen unseren Lippen überbrückten.
Oh ja. Das tat gut.
Wir taumelten weiter ohne uns zu lösen zu seinem Bett. Dort löste ich mich von ihm, um ihn ins Bett zu schubsen. Aber die Bücher, die er von seinem Schreibtisch runtergeworfen hat, liegen dort. Ich fluchte.
,,Darum hasse ich Unordnung."
Dipper lachte und zwar laut.
Warum lachte der Idiot jetzt. Was habe ich getan?! Ich versuchte die Röte, die in meinem Gesicht schießt zu verdecken.
Er merkte, dass ich beleidigt war, denn ohne Vorwarnung umarmte er mich und gab mir einen Kuss auf der Wange.
,,Sei nicht sauer."
Meine Wut verrauchte.
,,Na gut. Aber nur für dieses eine Mal.", nuschelte ich. Wir küssten uns wieder.
,,Dipper, Mabel wartet auf dich. Bis du mit deinen Aufgaben fertig."
Die Tür ging auf. Aber bevor ich meine zukünftige Schwiegermutter sehen konnte, verschwand meine Sicht. Blinzelt rieb ich mir die Augen. Und bin in meinem Zimmer wieder?
,,B-bill. Z-zeit a-aufzustehen."
Ich wurde von Will gerüttelt.
,,Was ist los?"
,,D-du m-musst a-aufstehen. E-es g-gibt F- Frühstück."
Warte es war alles nur ein Traum. Eine Woge von Trauer drohte mich zu übernehmen.
,,G-geht's d-dir g-gut?"
,,Ja, geh nur vor. Ich ziehe mich um und gehe zum Bad. Ich komme dann nach."
Er nickte und ziehe sich zurück. So ein verdammter Mist. Ich vergrub mein Gesicht ins Kissen. Alles war nur ein Traum und ich dachte ich hätte jetzt eine Chance bei Dipper. Ich seufzte. Es ist noch nicht vorbei. Ich werde mich anstrengen, mich anpassen und verbiegen bis er mich nur noch lieben kann. Ich nickte. Genau, dass werde ich tun. Entschlossen stand ich auf. Jetzt werde ich wirklich anfangen.



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