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(Mit Dingen wie Notizen) Fast 20 000 Worte. Das ist begeisternd ◕ ‿ ◕

Es war ein Schock als Jared sich zurückverwandelte, seine Knochen sich verformten und das dichte, nachtschwarze Fell zurückging. Die helle Haut war blutgetränkt, das schwarze Haar klebte an seinem Kopf. Spero wimmerte, drückte sich alamiert gegen seine Wade.

Und mit ein paar schnellen Strichen über meinen Kopf zeigte er mir zum ersten Mal seit dem Kampf wieder Zuneigung. "Es ist nicht meines, es ist ok. Ich bin ok" leise, beruhigend.

Er setzte sich aufs Bett, hörte nie auf mich zu liebkosen. Eine Versöhnung. So fühlte es sich in dem Moment an indem er den Link zwischen uns wieder zuließ. Mein persönliches Seelenheil wieder aufbaute. Der Beweis das ich endlich dort war wo das Schicksal mich seit Jahren hinbestimmt hatte. Das ich zuhause war.

"Du machst mir viel mehr Sorgen Ray. Du hättest nicht kämpfen dürfen. Meine Anweisungen missachten und dich einfach mitten zwischen die Umbrae werfen. Du bist niemals zum Krieger ausgebildet worden, deine Natur verbietet es dir. Du bist ein Omega, Ray. Ich hatte Angst dich zu verlieren" ein erneutes Wimmern bevor ich es wagte zurück in meine menschliche Form zu wandeln, mich rücklings auf seinen Schoß setzte.

Wir beide waren vollständig von unserer Kleidung getrennt, stattdessen von einer dichten Schicht Schmutz und Blut bedeckt. Unsere Torso waren gegeneinander gedrückt, sein Kopf lag auf meiner Schulter, seine linke Hand war vorsichtig in meinen verklebten Haaren platziert worden.

Gefährten.

Auf ewig verbunden.

Ich lächelte während der neubestimmte Alpha mit den Fingern über die tiefen Spuren an meinen Rücken fuhr, mich an ihre Exsistenz erinnerte.

Anders als Jared hatte ich sogar deutlich mehr erlitten als die sichtbaren ein, zwei Kratzer an meinem Rücken Wirbelsäule, die mein eigenes mit dem fremden Blut vermischten. Es war bei meinem Verhalten während des Vorfalles zu erwarten gewesen. Ich hatte gekämpft wie eine Bestie.

Jared hatte Recht. Ich war nicht trainiert, hatte mich ungeachtet der Konsequenzen in dem Kampf geworfen wie ein...

...wie ein Rouge.

Wie das, was nur ein paar Monate zuvor meinem Wolf gedroht hatte. Was ich mit meiner Aufnahme in dieses Rudel abwenden konnte. Damit, dass ich zu ihrer Luna geworden war. Geschworen hatte mein eigenes Leben meinem Gefährten und dem Rudel zu widmen. Ich hatte es im Stich gelassen. Ich hatte die Venatores im Stich gelassen als ich jenes Rudel angriff, das allem Anschein nach zu meiner Ahnenlinie gehörte.

"Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich hatte nur...ich dachte nur..." meine Stimme versagte. Mein Verstand nur Sekunden danach. Ich konnte nicht mehr. Es schien als hätte ich eine unsichtbare Grenze erreicht, sie sogar noch um einiges überschritten.

Mit keinem Wort kommentierte er meinen Ausbruch. Hielt mich einfach fest, malte kleine Kreise auf meinen Rücken. Nutzte die folgenden Minuten dazu mich wieder aufzubauen. Dafür, uns beide von all dem hier abzulenken.

"Wir sollten das Blut loswerden bevor dieser Raum noch aussieht wie ein Tatort" er hob mich hoch, trug mich ins Badezimmer, in unsere Dusche. Das Wasser unter unseren Füßen färbte sich dunkelrot, fühlte sich an wie ein Geschenk der Mondgöttin selbst. Reinigte die Wunden, nahm Gewicht von unseren Schultern.

Es waren nur drei Verletzungen die Jared sich im Laufe des Kampfes zugezogen hatte. Eine an seiner Schulter, eine Bissspur an seinem Handgelenk und einen wütenden Kratzer auf seinem Torso. Sie würden bereits in ein paar Stunden verheilt sein. Er war ein Alpha, das eine Eigenschaft die ihn auszeichnete.

Als das Wasser unter uns jedoch auch nach Minuten noch zu einem hellen Rot verfärbt wurde, verstand ich zum ersten Mal vollständig das ich deutlich weniger Glück gehabt hatte. Von einem Schnitt an meinem Hals, bis zu zahlreichen Spuren an meinen Gliedern. Es würden Wochen vergehen bis sie verschwanden.

Jared zog mich näher an sich, ließ keine Haaresbreite zwischen uns zu. Ich war mir nicht ganz sicher ob das hier sein Werk oder das seines Wolfes war, genoss einfach die Berührungen, spürte wie sehr ich beide Seiten begehrte. Zumindest für ein paar Minuten konnte ich die Welt um mich herrum vergessen. Frei sein.

Dann hob Jared mich aus der Kabine, trocknete uns ab, setzte sich auf den beheizten Boden, mich vor sich.  Ich wusste das es genauso für sein Seelenheil wie auch für mein Wohlergehen war. Jedes kleine Brennen, alles schien vergessen.

"Sie wird nicht verheilen wenn wir die Wunde nicht versorgen." Jared strich über den klaren Schnitt der von Schlüsselbein bis Kehlkopf reichte, griff hinter sich zu dem kleinen, blauen Kasten. Wölfe heilten schneller als Menschen, waren im Normalfall nicht von solchen Dingen abhängig.

Doch gebau das machte Omega so verletzlich. Sie blieben von diesen Veränderungen unbeeinträchtigt, der Austausch für ihre Fähigkeit große Würfe auszutragen, ungeachtet von Geschlecht und Alter. Wo für gammar bereits im besten Alter die Geburt eines einzigen Welpen eine Herrausforderung war, konnten Omega in ihrem Leben einen ernorm großen Nachwuchs zur Welt bringen. Ich seufzte, hing ein zischen hinterher als Jared eine brennende Flüssigkeit auf die Wunde auftrug.

Es war einer der Momente die mich daran erinnerten das man Jared sein gesamtes Leben darauf vorbereitet hatte Alpha zu werden. Darauf Führungsqualitäten zu entwickeln, sich diese Region einzuprägen und zu einem idealen Leitungsgremium zu werden.

Auch dadurch, das man ihm beigebracht hatte wie man für die Schwächsten eines Rudels sorgte. Wunden richtig versorgte, ohne einen Moment des Zögerns.

Und es waren nur ein paar der folgenen Sekunden die ich mit dem Gedanken an Junge verbrachte. Daran, wie meine Gefährte einen zukünftigen Alpha so ausbilden würde wie sein Vater ihn belehrte. Wie sich diese Etage mit Leben füllen würde, die ungebrauchten Räume von Stauraum zu dem Platz werden würden, indem wir Kinder aufzogen.

Ein kleine, fragile Hoffnung. Eine bittere Möglichkeit sobald man ihr ganzes Ausmaß verstand. Das was meinen Körper bereits nun nach einigen Wochen zeichnete, war Krieg. Diese Wölfe wurden in ihn hineingeboren und starben noch vor seinem Ende. Es war zu einem Normalzustand geworden.

Das Haus nur im Schutze der Gruppe zu verlassen, der meterhohe Zaun der dieses Anwesen vom Wald abgrenzte. In Zeiten wie diesen hielt er uns gefangen. Wir würden in den nächsten Tagen auf Vorräte zurückgreifen, die Stadt meiden. Diejenigen von uns die dort Tätigkeiten nachgingen würden ihre Läden geschlossen halten, der Kontakt zu Menschen und anderen Wölfen würde sich auf Telefonate und digitales beschränken.

Es war unser Leben. Nun auch das meine. Doch das meiner Welpen?

"Du driftest ab" ein dicker Verband war über meinen Torso gespannt, einzelne Wunden unter weißem Pflaster verschwunden. "Ein wenig" ich lächelte, strich mit den Fingerspitzen die Mulden an seinen Beinen nach "Es gibt viel über das man nachdenken kann"

"Aber auch genug Gründe sich auf das hier und jetzt zu beschränken" ich drehte mich um die eigene Achse, verband unsere Hände, lächelte. Friedlich. Nun, im klaren Mittagslicht waren Jareds Züge erneut von Frieden geprägt, waren soviel entspannter geworden seit unsere Wölfe sich verbunden hatten. Und wie sehr ich mir wünschte das es so bleiben könnte.

Wie sehr ich mir wünschte meine folgenden Worte einfach für mich behalten zu können.

"Nicht wenn die Umbrae es auf unsere Jungwöfe abgesehen haben" Ein, zwei Wimpernschläge und sie war wieder da.

Die Kälte hatte erneut ihren Platz in den Augen des Alpha gefunden.

Chasing MatesWhere stories live. Discover now