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Ich hab mir die Arbeit eines neuen Cover gemacht das ich -anders als vorheriges- nicht einfach in einer halben Stunde dahingerotzt habe ٩(。•ω•。)و Was denkt ihr? Doch eher das alte? (zum Vergleich nochmal oben) etwas ganz anderes? Ich lasse da völlig euch die Wahl (๑°꒵°๑)

"Jared, beruhig dich." Der Alpha fuhr sich durch das schwarzes Haar, nickte seiner rechten Hand dankend zu. Vor genau sechs Minuten war der Alpha in seinen Raum gestürmt, hatte begonnen umherzulaufen, sinnlose Wortfetzen zu murmeln wie ein hohles Gebet, nur einzelnde Worte von scheinbar rasenden Gedankenflüssen preisgegeben.

Der Beta sah seit seinem Erscheinen einen jüngeren Jared vor sich, konnte dieses Bild nicht mehr aus seinem Verstand lösen, vollkommen egal wie sehr er es versuchte. Er sah nur noch einen Jungen von zwölf Jahren, mit wüstem Haar und cremeweißer Haut, noch feiner gebaut als zur heutigen Zeit, dünner, wenn auch bereits von frühen Jagden, ersten Trainingsstunden und wilden Tollereien geprägt.

Wie die blauen Augen ziellos aus dem Fenster geblickt hatten, hin und her gewandert waren als würden sie auf einen Angreifer warten, unfähig die Lage zu realisieren während der junge Alpha durch den Raum pirschte, hin und her, von diesem zu jenen Punkt, dort einen Gegenstand zurechtschob, woanders seine Haare mit den dünnen Fingern durchfuhr, seine bisherigen Kenntnisse genauso verlernt wie seine natürliche Dominanz und Selbstsicherheit.

Damals war es nicht Wut gewesen die sein Bewegungsmuster dominiert hatte. Damals hatte der junge Jared geweint, war nicht von dem Verlangen eingenommen gewesen irgendetwas -oder irgendjemanden- in Fetzen zu reißen.

Damals war Grace Hunter bei der Verteidigung einer Gruppe Jungen gestorben. Heute war sein eigenes Leben in Gefahr, sogar ohne das Risiko ein Umbra könnte seine Kehle aufschlitzen und ihn im Schnee verbluten lassen.

Alles das ihm etwas bedeutete war in Gefahr. Sein Rudel, seine Familie...Ray...vor wie viel er seinen unerfahremden Mate beschützen musste. Von viel er noch nicht einmal wusste. Wie viel Jared ihm nicht erzählen konnte.

Seit dem Angriff gab es einzelne Stimmen der Unruhe, kleines Geflüster das im Chor plötzlich so laut wurde das man es kaum noch überhören konnte. Ray sollte einer von ihnen sein. Ein Umbra. Ihre Luna sollte ein Umbra sein. Und mit jedem Mittel wurde verhindert das dies in seine Ohren gelangen konnte. Weil sie ihm nicht länger trauten. Sollte es einen Verräter in eigenen Reihen geben, so würde es nicht lange dauern bis sie ihren Verdächtigen fanden. In dem fremden weißem Wolf der plötzlich ihrem Leben beigewohnt hatte.

Sie würden den wahren Täter weiterhin laufen lassen. Riskieren das jemand Schaden anrichten konnte wie kein Umbra zuvor. Weil er keiner war. Diese Gefahr war ein Venatores. Gift das durch die Venen dieses Rudels fließen konnte ohne wahrgenommen zu werden. Ein Tumor der ungestört wachsen und sich ausbreiten konnte.

"Sie haben es auf die Jungwölfe abgesehen die das Rudel verlassen werden. Sie wollten Reuben umbringen. Genauso wie Sam." Der Beta zog sofort die Augenbrauen zusammen, ballte einen Moment die massigen Fäuste, starrte auf das Bild auf seinem Schreibtisch. Reuben könnte jeden Moment aufhören zu atmen. Sterben. Sein kleiner Bruder könnte sterben. Die Umbrae könnten noch immer seinen kleinen Babybruder töten.

"Wenn sie nur auf die Jungwölfe fixiert sind die neue Rudel bilden wollen, dann brauchen die einen Kontaktmann" Jared nickte. Es gab keine aussprechbaren Worte für diesen Fakt. Das Rudel war Heimat. Teil der eigenen Familie. Rudel bedeutete Schutz, Verbundenheit...Liebe. Und jemand drohte seines auseinander zu reißen.

"Wir müssen das für uns behalten Jared. Ray wird hier nicht länger sicher sein wenn...verdammt...wir müssen den Maulwurf so schnell wie möglich finden" Nur ein, zwei kleine Steinchen und sie würden eine Lawine ins Rollen bringen. Die Venatores in den Untergang stützen. Zerbrechen.

Damien fuhr sich durch die Haare, versuchte die Gedanken in seinem Kopf zu sortieren "Keiner der Jüngeren sollte mehr das Haus verlassen. Kein Krieger, kein Händler, kein Gelehrter. Niemand. Wir können nicht riskieren das sie angreifen" der Alpha schüttelte den Kopf, ruhiger als sein Helfer in der Not. Als sein zweiter Verstand. Sein bester Freund.

"Ohne sie sind Patroullien undenkbar Damien. Zudem wird das Rudel Fragen stellen. Nur die betroffenden Wölfe. Und unbemerkt" Eine Lösung schoss durch seinen Kopf. Eine schreckliche.

Er hätte nicht gedacht das er diese Worte jemals aussprechen müsste. Erinmerte sich daran wie sehr er selbst ihren Klang gehasst hatte, beginnend bei dem stimmvollen W, endend bei dem abgehackten G. Wie sehr er seinen Vater dafür gehasst hatte.

Wie sehr er sich selbst dafür hassen würde.

"Wir schicken sie weg. Nur Sam und Reuben bleiben, der Rest wird diskret nach Amerika und Europa gehen. Teile der Ausbildung vorschieben, sie lehren außerhalb des Rudels zu leben. Uns fällt etwas ein. Wir haben Verbündete. Die Luces in New York, die Custodes an der britischen Küste, die Docti in Florence, die Progenies an der amerikanischen Grenze. Sie müssen nur hier weg."

Damien war sprachlos. Alpha Roman hatte Jared ein gesamtes Jahr von aller Familie und Freunden getrennt, weggeschickt wie ein wehrloses Kind als er selbst bereit war zu kämpfen.

Heute verstand der neue Alpha das es zu seinem Schutz gewesen war. Was passiert wäre wenn er die Kontrolle über seinen damals hitzköpfigen Sihn verloren hätte. Damals, damals hatte er das Bild nicht vollständig wahrnehmen können. Und die Jungwölfe würden auch an dieser Aufgabe scheitern. Sie würden ihn vielleicht dafür hassen. Doch sofern es ihr Überleben sicherte war es vollkommen egal.

"Die Umbrae lassen uns glauben das die Angriffe wahllos sind, damit wir ihnen das Kämpfen nicht verbieten. Wenn wir sie im Haus einsperren, werde sie die Taktik ändern" Damien schüttelte den Kopf, verschränkte die massigen Arme "Sie wollen sie zusammen erlegen. Es bringt nichts nur Beta oder Gamma auszuschalten...sie müssen den Kern vernichten."

"Nur wird der Kern nicht tatenlos zusehen wenn seine Freunde in Lebensgefahr sind" Ein Gedanke der seine Lungen zerstechen zu schien. Finley. Der junge Alphawolf und seine rebellische Natur, die Jared das ein oder andere Mal hatte bändigen müssen. Der junge Alphawolf der momentan in größter Gefahr schwebte, ohne den Hauch einer Ahnung.

Ein, zwei verzweifelte Versuche. Mit allen Mitteln versuchten sie zu dem Jungen durchzudringen, ihn zu warnen, hechteten in das verlassende Zimmer. Finley hatte seinen Link blockiert. Seinen Raum vollkommen verwüstet, Dinge umhergeworfen, die Vorhänge herruntergerissen.

Und irgendetwas sagte dem Alpha, das der Junge nicht länger in sicherem Gebiet war.

Chasing MatesWhere stories live. Discover now