10. kiss me again

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Kiss me again

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Kiss me again

Zärtlich strich der zerbrechlich aussehende Junge über die vom Eis eingefrorene glatte Fläche des Geländers und schob dadurch die weiße Schneeschicht herunter, die sich in den letzten Minuten dort gebildet hatte. Es war dunkel in Seoul, mitten in der Nacht um genau zu sein und der blondhaarige Junge hatte nichts besseres zu tun als um diese Uhrzeit in der Kälte auf der Terrasse zu stehen und dem Schnee dabei zuzusehen wie er langsam zu Boden rieselte.

Eine weiß schimmernde Decke bedeckte seinen zitternden Körper und obwohl er wegen der Kälte zitterte wollte er nicht rein. Er wollte nicht in sein gemütliches und warmes Bett. Er wollte nicht bei ihm sein, bei der Person, die dafür sorgte, dass ihn seit einiger Zeit schlaflose Nächte plagten. Lieber war er draußen in der Kälte als bei ihm, weswegen er auch jetzt hier stand und in den dunklen Himmel starrte. Vereinzelte Schneeflocken konnte er erkennen, die von dem hellleuchtenden Mond sichtbar gemacht wurden. Es sah schön aus und beruhigte ihn. Machte ihn regelrecht schläfrig.

Ein leises Seufzen verließ Jimins Kehle. Er wünschte sich, dass das Leben einfacher wäre, dass er die Vergangenheit ändern könnte und jetzt hier nicht stehen müsste. Er wünschte sich so sehr das Vergangene vergessen zu können, aber er konnte nicht. Es hatte sich förmlich in sein Gehirn eingebrannt. Er wusste alles noch so genau, es bereitete ihm regelrecht angst so genau wusste er es noch. Jimin erinnerte sich an jedes noch so klitzekleine einzelne Detail von diesem Abend. Ob es der Geruch ihm Raum oder des seines Gegenübers war oder dass was sie besprochen, gegessen und getrunken hatten. Er wusste alles noch und am schlimmsten, dass was sich noch viel intensiver in seinen Kopf eingebrannt hatte und ihm nun diese schlaflosen Nächte bereitete, war der Kuss. Das Gefühl der weichen Lippen des anderen und das unausstehliche Kribbeln, welches sein Körper durchflutet hatte als Hoseoks Lippen auf seine trafen, all das machte ihn verrückt. Hielt ihm von seinem wohltuenden Schlaf ab.

Er wollte sich nicht daran immer wieder erinnern müssen. Er wollte es vergessen so wie Hoseok es anscheinend getan hatte, aber er konnte es nicht. Das Erlebnis war viel zu aufregend und schön um vergessen werden zu können. Jimin musste sich eingestehen, dass er mehr für den Jungen fühlte als nur Freundschaft. Er hatte zwar immer bemerkt, dass er sich zu Hoseok mehr hingezogen fühlte als zu den anderen Membern, aber das er dies aus Liebe tat wusste er nicht. Eigentlich wollte er es auch gar nicht so genau wissen, aber durch den Kuss konnte er es einfach nicht mehr leugnen. Sein Herz hatte noch nie so schnell geschlagen als bei dem Moment, wo Hoseok seine Lippen zärtlich gegen Jimins presste.

Ob Hoseok wusste, was genau er dadurch bei dem Jüngeren ausgelöst hatte? Nein, aber was er wusste war, dass Jimin ihm seit einiger Zeit aus dem Weg ging. Eine Sache mit der er nicht wirklich klar kam. Er wollte den Jüngeren um sich herum haben, mit ihm lachen und faxen machen, so wie sie es sonst auch immer getan hatten. Und nun lag auch er wach da. Wohlwissend, dass Jimin nicht neben ihm lag, sondern irgendwo im Dorm unterwegs war, um nicht bei ihm sein zu müssen. Eine Tatsache, die ihn traurig stimmte. Er wollte so gerne wissen, was Jimin bedrückte, was er falsch gemacht hatte, um nun mit Ignoranz bestraft zu werden, weswegen er ohne zu zögern die große Decke von seinem Körper streifte und das warme Bett verließ.

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