22. fears

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Pov

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Pov. Taehyung

Tief ausatmend schlug ich die Augen auf, dabei immer noch darauf hoffend, die damals an diesem Ort präsenten Ereignisse vergessen zu können. Denn auch, wenn es nun fast drei Jahre her war, drei Jahre, in denen ich täglich immer weiter in die Suche nach dieser einen Person gesunken war, drei Jahre, in denen ich keine einzige Millisekunde dieses Tages hatte vergessen können, fiel es mir dennoch mehr als nur schwer diesem Ort nun gegenüber zu stehen.

Erneut stieß ich die Luft aus meinen Lungen, wobei ich mich diesmal jedoch endlich in Bewegung setzte. Die Hände hatte ich in den tiefen Taschen meines Mantels vergraben und obwohl die Abenddämmerung erst bevorstand zog sich dennoch eine hauchdünne Kälte über meinen Körper, die mich leicht zitternd die Lippen zusammenpressen ließ. Hoffend, mir würde dadurch zumindest ein wenig wärmer werden drängte ich den Stoff meiner Kleidung fester an meinen Körper.

Alles würde besser werden, versuchte ich mir einzureden, während der warme Duft gebratener Nüsse und der Geruch von Zimt, vermischt mit heißem Punsch an meine Nase stieg. Sofort umgab mich das leise Stimmengewirr der Menschen und die fröhlichen Ausdrücke eben dieser mit Wärme. Und tatsächlich schien es vielleicht doch kein so großer Fehler gewesen zu sein, den Adventsmarkt nach so vielen Jahren erneut zu besuchen.

Doch gerade, als ich auf einen der Stände zuhielt und dabei bloß hoffte, nicht erneut die schrecklichen Ereignisse durchleben zu müssen, die mir vor drei Jahren das Blut in den Adern hatten gefrieren lassen, schossen eben diese Erinnerungen wie aus dem nichts zurück. Mein Blick lag stumm auf der Stelle des großen Platzes, an welchem der Adventsmarkt wie jedes Jahr aufs neue stattfand, an der er damals angeschossen worden war.

Er. Jeon Jungkook.

Und wie aus dem Nichts blitzten alle Details, die Gefühle und das Adrenalin, welches ich zu diesem Zeitpunkt verspürt hatte und all die dunklen Erinnerungen vor mir auf und es schien fast so, als würde ich diese Momente erneut durchleben müssen. Das leise Stimmengewirr der Menschen um mich herum hatten ich längst ausgeblendet, fast schien es von meinem dumpfen Herzschlag übertönt zu werden, als meine Gedanken an die Vergangenheit abdrifteten.

Die vom Regen klatschnassen dunklen Haare klebten mir in dicken Strähnen an der Stirn, wobei mein Oberteil von den andauernden Regenschauern immer weiter durchnässt wurde. Doch auch, wenn die Kälte mich beinahe umzubringen schien, meine Zähne bei jedem Atemzug zitternd aneinander schlugen und ich meine Arme bereits fröstelnd um meinen eigenen Körper gelegt hatte, dachte ich nicht im entferntesten daran stehenzubleiben.

Denn ich hatte es klar und deutlich gehört. Diesmal war ich mir sicher, dass ich es mir nicht bloß eingebildet hatte und mir meine Gedanken offensichtlich nur einen Streich spielen wollten. Es war ein Schuss gewesen. Laut, schneidend und beinahe so plötzlich die Stille durchtrennend, dass ich dabei aufgeschreckt war. Ich hatte gewusst, dieser Tag würde kommen. Doch immer hatte ich versucht mir selbst einzureden, dem wäre nicht so. Ich hatte versucht, alles schöner zu reden als es tatsächlich war.

advent, advent {korean pop edition}Where stories live. Discover now