kapitel 18

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Jungkook Pov

Ich habe wirklich keine Ahnung, wie lange ich hier schon in diesem Loch sitze und ob ich hier wirklich jemals wieder rauskomme, aber so langsam fällt mir wirklich die Decke auf den Kopf.
Ich sehe seit so langer Zeit die gleiche Wand, das gleiche Bett und auch das gleiche Bad, sodass ich es wie ein Bild von meinem eigenen Schwanz in mein Gedächtnis eingeprägt habe und direkt jedes einzelne Detail dieses Zimmers aus meinem Kopf auf ein Blatt Papier bringen könnte.
Im Moment beherrscht nicht nur diese Angst mein Leben, Nachts vergewaltigt zu werden, sondern auch diese unfassbar große Langeweile, die ich hier in den paar Quadratmetern erlebe.

Ich kann den ganzen Tag nichts machen, außer mich selbst zu bemitleiden und zu langweilen, weil ich hier absolut nichts habe.
Nicht einmal ein Buch oder ein fucking Malbuch, worüber ich im Moment echt glücklich wäre, da ich so wenigstens mal etwas anderes sehe.
Ich habe mir während der Zeit hier sogar einen ganzen Roman überlegt, den ich veröffentlichen könnte, falls ich hier überhaupt lebend oder nicht als Sexsklave rauskomme.

Der nette Typ, den ich mittlerweile einfach Bananenmilch nenne, weil er mir immer, jede Nacht welche bringt und mir dazu immer wieder einen Kuss auf die Stirn gibt, obwohl er denkt, dass ich schlafe, kommt auch immer öfter zu mir runter und bringt mir überraschender Weise sogar immer mein Lieblingsessen, was wirklich das Beste hier ist.
Warum er mich immer fucking küssen muss, weiß ich jetzt nicht und auch, wenn ich es absolut nicht will, weil ich generell kein Mensch bin, der gerne mit Fremden rummacht, lasse ich es über mich ergehen, damit ich wenigstens mein Essen bekomme.
Ich hab mich nicht einmal bei meinem ersten Mal küssen lassen, okay, da war mein Herz auch noch gebrochen und hat immer noch ganz Jimin, dem größten Arschloch der Nation gehört, aber das mit dem Küssen hat sich bis jetzt eigentlich auch nicht wirklich geändert und Yugyeom war dabei wirklich eine Ausnahme.

Leider riecht hier aber in diesem Raum alles nach Jimin und das regt mich unfassbar auf, vorallem, weil es hier kein Fenster gibt.
Er hatte zwar schon früher das Parfüm, das jeder zweite Junge hatte und ich habe diesen Geruch geliebt, aber jetzt verbinde ich damit nur noch die Nächte, in denen ich heulend auf meinem Bett saß, mich in seinen Pullis eingekuschelt habe und mit mir selbst den Diskurs hatte, ob mein Leben überhaupt noch einen Sinn hat und vorallem, warum ich überhaupt weiter leben sollte.
Das ist so unfassbar erbärmlich, wenn ich mir darüber im Nachhinein Gedanken mache, aber selbst jetzt löst dieser Geruch diese ganzen Gefühle in mir aus, die ich seit Jahren verdränge.
Sowohl meine Liebe und Zuneigung zu Jimin, als auch den Hass und die Trauer, als ich erfuhr, dass er es nie mit mir ernst meinte.

Ich hab diesen Geruch zwar immer bei so vielen gerochen, weil er unfassbar beliebt ist, aber das war nu für kurze Dauer beim vorbei gehen und nicht dauerhaft, während ich in einen Keller gesperrt bin.
Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich tatsächlich selbst Schuld.
Ich hätte mich einfach nicht auf Jimin einlassen dürfen, schließlich hat mich sogar Wito vor ihm gewarnt und ich dachte, dass er blöfft.
Wenn ich nur daran denke, wie viele erste Male ich ihm von mir gegeben habe...Gott war ich dumm, aber irgendwann erfährt man eben, dass die Liebe die größte Scheiße und nur eine Wunschvorstellung ist.

Wenn ich eins mehr hasse, als mich selbst, ist es wirklich Jimin und zwar, weil ich es nicht kann.
Ich kann Jimin nicht hassen, obwohl ich weiß, dass er es verdient hat und ich jedem sage, wie sehr ich ihn doch hasse, aber am meisten hasse ich deshalb eben mich, weil ich dieses Arschloch nicht hassen kann, während er mit seinem neuen Freund, den er im Gefängnis kennen gelernt hat, bestimmt ein glückliches Leben lebt, sich bestimmt über meine Naivität lustig macht und wer weiß, vielleicht schon mit ihm verheiratet ist

"Ich hab dir Essen gemacht", erklärt jedoch auf einmal Bananenmilch, der gerade die Tür aufschließt und den Keller betritt, ehe er das Tablett vor mir abstellt und ich mit hungrigem Blick auf das Essen schaue.

Doomed || JikookWhere stories live. Discover now