kapitel 27

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Jungkook Pov

Wenn ich sagen würde, dass ich jetzt geschockt wäre, wäre es eine enorme Untertreibung, genau so wie die Tatsache, dass ich überhaupt nicht weiß, wie ich reagieren soll.
Vor mir sitzt einfach Jimin, der Mensch, den ich wohl am meisten auf der Welt hasse und mich dadurch auch, weil ich ihn irgendwo in mir immer noch liebe.
Der Mensch, der mich einfach zerstört hat.
Der Mensch, wegen dem ich in der Klapse saß und dort zwanghaft festgehalten wurde.
Der Mensch, wegen dem ich schlicht gesagt den kompletten Sinn in meinem Leben verloren habe und tatsächlich keine Zukunft mehr wollte, einfach, weil er gegangen ist und ich mir eine Zukunft ohne ihn nie hätte vorstellen können.

Vor mir sitzt der Mensch, der mich von vorne bis hinten verarscht hat, während ich ihn mehr als alles andere geliebt habe und er sperrt mich trotzdem noch in ein Kellerloch, verarscht mich wieder mit seiner falschen Freundschaft und hatte wahrscheinlich sowieso die ganze Zeit sie Intention, mich in irgendeinen Puff abzuschieben, damit er glücklich mit seinem Zimmergenossen aus dem Knast ficken kann, dem er bestimmt die gleiche Scheiße wie mir vorgaukelt.
Und wer weiß, vielleicht hat er jetzt schon wieder einen neuen, weil er seinen Zimmernachbarn dann plötzlich auch nicht mehr liebt, bei dem ist ja schließlich alles möglich

"Jimin", wiederhole dieses mal noch immer geschockt, jedoch lauter und schüttel dabei nur ungläubig den Kopf, weil das alles so unfassbar surreal erscheint.

Vor mir sitzt einfach Jimin... wow

"Öhm wer?"

"Verarsch mich doch nicht man!
Denkst du ich bin so behindert und erkenn dich nicht?!"

"Fuck. Aber Ich meine du hast dafür sowieso schon fast zwei Monate gebraucht und das ist auch nicht deine einzige Behinderung, also passt das schon so", lacht er nur spöttisch und nimmt dann tatsächlich seine Maske ab, weil er selbst weiß, dass es keinen Sinn mehr macht, sich zu verschleiern, weshalb ich wirklich kurz inne halten und ihn betrachten muss.

Er ist wirklich noch genau so schön wie früher, wenn nicht sogar noch schöner und auch wenn er gerade irgendwie verbittert aussieht, wirkt er um einiges glücklicher als ich zum Beispiel und das macht mich nur umso wütender.
Ich bin durch die Hölle gegangen und er macht sich mit seinem perfekten Aussehen ein schönes Leben und das bestimmt auch noch mit dem Geld, das wir uns zusammen durch die Überfälle angespart haben.
Aber wenn ich ihn jetzt so anschaue und seine Blicke mich durchdringen, fühle ich mich vor ihm genau so klein wie vor vier Jahren und kann mein altes ich wirklich verstehen, warum ich mich diesem Jungen so leidenschaftlich hingegeben habe und ihn so sehr geliebt habe, weil ich das Gefühl habe, dass meine ganzen Gefühle für ihn wieder hochbrodeln, während mein Herz allein bei seinem Anblick viel schneller anfängt zu schlagen, wobei Jimin mich noch immer mit seinen dunklen Augen mustert und wohl überlegt, was er jetzt mir mir tun soll.

Mich würde es nicht einmal mehr wundern, wenn er mir gleich ein Messer in die Rippen rammt, da ich seinen Blick einfach nicht deuten kann, obwohl ich ihn eigentlich schon in allen Facetten gesehen habe.
Gleichzeitig weiß ich aber auch nicht, ob mein Herz so schnell anfängt zu schlagen und ich umso aufgeregter werde, weil die positiven Erinnerungen in mir hoch kommen oder die negativen, über die ich mir jede Nacht Gedanken gemacht habe.
Aber da ich immer mehr den Drang dazu verspüre, Jimin tot zu prügeln, kommen wohl eher die negativen Gedanken in mir hoch

"Ich kann es nicht glauben... ich kann es einfach nicht glauben.
Und Du nennst mich behindert und entführst mich mit irgendwelchen Möchtegern Gangs?
Wow du bist wirklich mit dem Alter dümmer geworden.
Und jetzt verpiss dich, bevor ich mich vergesse"

"Kookie jetzt chill mal", seufzt er und streckt eine Hand nach mir aus, weshalb ich aber direkt vom Bett aufspringe und in die andere Ecke des Zimmers gehe, um so weit wie möglich von ihm entfernt zu sein.

Doomed || JikookWhere stories live. Discover now