kapitel 31

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Jungkook Pov

Schweigend sitze ich weiter gegen die Wand gelehnt in dem Arbeitszimmer von meinem Vater und starre bloß in die Leere, während ich weiter zittrig ein und aus atme und weiter vereinzelte Tränen über meine Wangen laufen, jedoch bekomme ich jetzt wenigstens wieder Luft und leide nicht mehr an Schnappatmungen.
Gestern habe ich wirklich noch die ganze Nacht wie ein kleines Baby geheult, dem man seinen Lolli weggenommen hat und bin dann tatsächlich auch vor Erschöpfung einfach auf dem Boden eingeschlafen, da ich einfach nicht mehr konnte.
Mein Körper war so schwach und ich so erschöpft, dass ich mich einfach in den Schlaf geweint habe.
Kein Wunder, dass mich mein Vater immer ein Weichei und eine Pussy genannt hat.

Doch als ich heute morgen aufgewacht bin, war mein Vater noch immer nicht Zuhause und somit auch nicht in seinem Arbeitszimmer, sodass ich am morgen jeden einzelnen Brief von Jimin gelesen habe und bin erneut in Tränen ausgebrochen, weshalb ich jetzt immer noch total fertig und weinend in dem Zimmer hocke und mich nur mit Not und Mühe beruhigen kann.
Wenigstens spüre ich jetzt das Brennen auf meinen Oberschenkeln, die ich mir gestern blutig gekratzt habe, um mich richtig beruhigen zu können, was jedoch überhaupt nichts gebracht hat, da mein ganzer Körper wie gelähmt war.
Jetzt ist es zum Glück nicht mehr so, aber bringen tut es mir in dem Moment auch nichts mehr.

Ich verstehe nicht, wie mein Vater sowas tun konnte, ich versteh es einfach nicht.
Mein Vater wollte eigentlich nie Kinder und hatte aus irgendeinem Grund immer eine Abneigung gegen mich, aber dass er mich so sehr hasst... dass man seinem eigenen Kind gegenüber so viel Hass empfinden kann, verstehe ich einfach nicht.
Er weiß, wie viel mir Jimin bedeutet hat, schon immer und er..er sieht grinsend dabei zu, wie er mich zerstört.
Ich habe mir so viele Nächte die Augen ausgeheult, weil ich keine Briefe bekommen habe, ich bin nach seinem angeblich letzten Brief einfach wirklich total abgestürzt, was in einem Selbstmordversuch geendet ist und er sagt einfach nichts, absolut nichts. Er hält dicht, während sein eigener Sohn so leidet.

Ich weiß nicht einmal, was er so gegen Jimin hat, schließlich hat er nie was schlimmes getan.
Meine Mutter hat Jimin abgöttisch geliebt, weil er mich schon im Kindergarten immer beschützt hat, obwohl wir die anderen immer zuerst geärgert haben, was sich bis in die Schule nicht verändert hat.
Gott ich weiß noch, wie sich Jimin immer mit Wito angelegt hat, wenn er mich nur abwertend angeschaut oder einen Kommentar unter der Gürtellinie getan hat.
Das hat einem wirklich den Schultag versüßt.
Meine Mum hat Jimin auch immer zu uns gelassen, bis sie sich umgebracht hat und Jimin sich seitdem immer zu mir schleichen musste, weil mein Vater ihn sonst kastriert hätte.
Er hatte von Anfang an was gegen ihn, aber dass er so weit gehen würde..

Ich sitze also noch eine Weile in seinem Zimmer, bis mein Blick wieder auf meine Messersammlung fällt und ich den Koffer direkt öffne, weshalb ich mir ein lächeln nicht verkneifen kann, als ich meine Messer wiedersehe.
Ich war so traurig, als mir die Sammlung weggenommen wurde und jetzt hab ich sie endlich wieder, worauf ich wirklich stolz bin, da ich echt viele Messerarten habe, jedoch noch längst nicht alle, weshalb ich auf jeden Fall weiter sammeln muss.
Seufzend nehme ich schließlich mein Feldmesser in die Hand und betrachte dieses eine Weile, bevor ich auf einmal grinsend durch den Raum schaue und direkt aufstehe.
Ich meine mein Vater hat meine Psyche zerstört, also warum sollte ich nicht seine zerstörten?

Aufgeregt zünde ich mir also noch eine Kippe von meinem Vater an, bevor ich das Messer mit voller Kraft gegen die Computer knalle, die auf seinem Schreibtisch stehen und sehe befriedigt dabei zu, wie die Bildschirme unter der Klinge nachgeben und in ihre Einzelteile zerlegt werden, was mich echt zum lachen bringt.
Immer wieder penetriere ich seine Computer mit der Klinge und zerstörte diese vollkommen, bevor ich mich seinen Ordern zuwende und diese alle langsam, Stück für Stück in dem Schredder verschwinden lasse und seine jahrelang harte Arbeit zerstöre.
Damit fertig beschäftige ich mich bloß noch mit seinen Möbeln, zerkratze den Tisch und die Schränke, bevor ich meine Kippe zufrieden in das Zimmer werfe, nachdem ich mich vergewissert habe, dass alles zerstört ist und schnappe mir den Sack mit unseren Briefen und meine Sammlung, ehe ich in mein Zimmer zurück gehe.

Doomed || JikookWhere stories live. Discover now