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Taehyung pov.

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3 years ago:

Gelangweilt, von so ziemlich alles und jedem, lag ich auf meinem Bett und starrte völlig in Gedanken vertieft an die Decke, während ich mir das Geschehen aus der Küche verpflichtend anhören musste. Ein weiterer heftiger Streit zwischen meinen beiden Elternteilen. Es war mittlerweile Alltag geworden, sprich also nichts neues für mich.

" Du hast es geschafft! Ich werde mich scheiden lassen! ", war somit das einzige, was ich aus dem Gebrüll klar raushören konnte. Es war schrecklich meine Mutter in solch einem Ton zu hören, da sie normalerweise immer nett und freundlich war. Doch diese Entscheidung war ganz allein die Schuld meines Vaters, weswegen es mich nicht überraschte, dass sie zu dieser Maßnahme griff.

Der Mann, den ich früher als meinen Vater bezeichnete, begann das hart erarbeitete Geld meiner Ma zu versaufen. Nach langen Tagen kam er stock betrunken nach Hause, machte sich nichts aus Kindererziehung und ließ generell alles hinter sich stehen und liegen, sodass meine Mutter förmlich kaputt ging. Damals, als ich noch jünger und wohl bemerkt auch viel kleiner war, fand ich es in keiner Weise schlimm, wusste nicht wo das Problem lag und konnte mit der ganzen Situation nichts anfangen. Doch mittlerweile, in letzter Zeit besonders, empfand ich eine gewisse Abneigung gegenüber dieses Mannes.

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now:

Ich entnahm ein leises Klopfen aus der Richtung meiner Zimmertür. Sofort entfloh ein Seufzen meinen Mund und mein Blick schwenkte zu besagter Tür. " Keinen Hunger. ", grummelte ich leicht genervt, schlug meine Beine übereinander und wandte mich wieder meinem Handy, als ich meine Mutter im Türspalt zu sehen bekam. Sie legte zeitgleich ihren Kopf schief und stützte sich an den Rahmen. " Setz dich wenigstens dazu. Jungkook brauch schließlich auch jemanden, mit dem er sich über bestimmte Themen unterhalten kann. ", sprach sie mit einem herzlichen Lächeln und war darauf wieder verschwunden.

Jungkook. Der Sohn des neuen Liebhabers meiner Mutter. Er kam in letzter Zeit oft her, so oft, dass es allmählich nervte. Nicht, dass ich meiner Mutter keinen zweiten Partner gönnen würde, ganz im Gegenteil. Nach der Niederlage von letztem Mal, konnte man es ihr nicht verübeln, allerdings so richtig an die beiden gewöhnen, war nicht drin. Um ehrlich zu sein, fand ich, dass sie nicht zu uns passten, aber was sollte ich machen? So glücklich sah ich meine Mama lange nicht mehr und genau deswegen wollte ich ihr das ganze auch nicht versauen.

Langsam raffte ich mich auf, stieg aus meinem Bett und ging hinunter ins Esszimmer, welches eine direkte Verbindung zur Küche hatte. Alle saßen am Esstisch. Meine Mutter gegenüber von ihrem 'Freund' und Jungkook lachend neben diesem, mit leicht geröteten Wangen und einem glücklichen Funkeln in seinen Augen.

Ich setzte mich, ohne jegliche Emotionen im Gesicht, neben mein Elternteil. Schnell griff ich nach meinem Teller, befüllte diesen mit diversen Leckereien, die auf dem Tisch standen und piekte darauf wie ein verrückter in meinem Salat rum. " Bist du immer so kalt? Kannst du nicht lächeln? ", fragte mich dann der 15 Jährige mit braunen Haaren. Innerlich rollte ich gereizt mit meinen Augen, beließ meine komplett schlechte Laune aber lieber für mich, bevor ich einen unangebrachten Kommentar von meiner Mutter bekam. " Ich kann. Habe aber gerade keinen Grund dazu. ", antwortete ich auf diese Frage.

Damit gab Jungkook sich wiederwillig zufrieden und wandte sich erstaunlich flott wieder seinem Essen zu, welches er in den nächsten Minuten auf aß. Ich hingegen starrte nur Löcher in die Luft, kaute ruhig auf den Salatblättern herum und begann den Kleinen ein wenig zu mustern.

Ich war ein wenig von seiner Bezaubernheit abgelenkt, allerdings bekam ich noch alles mit, weshalb ich auch sah, dass sich die beiden Älteren Blicke austauschten, sich ständig angrinsten, anscheinend wollten sie uns etwas mitteilen. Und richtig geraten. Meine Mutter setzte keine Sekunde später zum reden an:" Kinder. Ich denke wir müssen über etwas wichtiges reden, dass uns alle betrifft. "

Jeder lenkte seine ganze Aufmerksamkeit auf einmal auf meine Ma. " Wir kennen uns ja jetzt schon seit mehr als einem Jahr und ich denke es ist mittlerweile an der Zeit darüber nachzudenken als eine komplette Familie zusammenziehen. " Ungläubig schaute ich sie an, als hätte ich nicht ganz verstanden, was sie gerade von sich gegeben hatte. " Was wollt ihr? Zusammenziehen? ", fragte ich noch einmal nach, um nichts falsches gehört zu haben. Nur lag ich alles andere als falsch.

Unsere jeweiligen Eltern wollten als einen Haushalt in ein neues Haus ziehen und wir wurden nichtmal gefragt.

~

Ab diesem Zeitpunkt an, hatte ich alles verdrängt. Ich stand vermutlich immernoch unter Schock, da ich im Eingangsbereich des neuen Hauses stand und staunte, wie protzig es doch sei. Es war riesig. Wirklich. Es war echt verdammt riesig und alles war erstaunlich modern gehalten. Die Außenfassaden, der Fußboden, die Küche, das Bad, die Zimmer und sogar der Garten, in dem ein großer Pool 'stand'.

" Gefällt es dir mein Großer? ", fragte mich meine Mutter nach einiger vergangener Zeit. " Joa schon. Um ehrlich zu sein habe ich mir das ganze eine winzige Idee kleiner vorgestellt und vor ein paar Minuten hatte ich noch gedacht, hier würde ein reicher Schnösel drin wohnen. Da habe ich mich anscheinend getäuscht. ", sprach ich und schaute mich weiter um.

" Dann sucht euch mal jeweils ein Zimmer aus. ", gab dann Jungkooks Vater von sich. Für dass wir mitten im Umzug waren, sah dieser Mann verdammt edel und elegant in seinem dunkel blauen Anzug aus. Und das sollte Jungkooks Dad sein? Mann hätte ihn als seinen Cousin halten könnten.

Nach meinem kleinen Ausweichen meiner Gedanken, machte ich mich auf den Weg ins erste Obergeschoss und guckte dort in jedes einzelne Zimmer, bis ich mich für eines der vielen entschied. In jenem Zimmer stellte ich auch direkt meinen schweren Rucksack ab, welchen ich die ganze Zeit auf dem Rücken trug und warf mich auf das niedliche Sofa, welches bereits in Raum seinen Platz gefunden hatte.

Den Rest des Tagen, verbrachte die ganze "Familie" dann damit, die Kartons auszuräumen, Möbel aufzubauen und alles dann wieder einzuräumen. Genau deswegen ließ ich mich letztendlich um kurz vor 4.00 Uhr geschaffen ins Bett fallen um noch die restlichen Stunden bis 7.00 Uhr mit Schlaf zu verbringen.

(edited)

little brother ; vkook ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt