Kapitel 92

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Kapitel 92

Harry POV

Ein klein wenig beruhigt sehe ich auf Zayn. Dieser sieht zwar etwas zerknirscht aus, dass er nun sechs lange Wochen durchgehend eine Schiene tragen muss, aber ich sehe ihm seine Erleichterung deutlich an. Eine plötzliche Bewegung neben mir reißt meine Aufmerksamkeit nach links auf Louis. Sofort frage ich besorgt nach, doch das scheint ihn nur noch mehr aufzuregen. Mit schnellen Schritten nähert er sich der Tür. Jack registriert zum Glück ziemlich schnell was er vorhat und hält ihn auf. Ich verstehe nicht warum Louis auf einmal derart reagiert. Was ist in ihn gefahren? Seine Erklärung schockiert mich zutiefst. Wie kann er so etwas überhaupt denken? Niemals wären wir ohne ihn 'besser´ dran! Wir brauchen ihn doch! Ich brauche ihn an meiner Seite! Ich bringe kein Wort raus. Zu sehr bringen mich seine Worte durcheinander. Paul hingegen springt sofort auf und greift Louis verständnislos an den Schultern. Niemand hier im Raum versteht auch nur ansatzweise wie Louis überhaupt darauf kommt. Jack beäugt Louis mit ein paar Schritten Abstand, währenddessen offenbart Louis uns seine Erklärung. Bei seinen Worten steigen schon wieder die Tränen in meinen Augen auf und ich muss schwer schlucken. Besonders bei Niall's Nennung bebt meine Unterlippe und ich beiße mir verzweifelt darauf. Direkt nach Louis's schluchzender Ansprache schüttelt Paul ihn und widerspricht „Du bist doch nicht der Schuldige! Du kannst doch gar nichts dafür! Niemand hätte sich in der Situation anders verhalten. LOUIS! Hörst du mir überhaupt zu?“ Angsterfüllt kleben meine Augen auf Louis, welcher an beiden Schultern von Paul festgehoben wird. Immer hektischer schnappt er nach Luft und die Tränenströme wollen gar nicht mehr enden. Zayn und Tom starren entsetzt auf Paul und Louis. Ich hingegen finde mich im nächsten Moment neben Louis wieder. Meine Füße haben mich ganz von selbst dahin getragen. Ich streichle ihm über den Rücken und Paul spricht beruhigend mit ihm „Louis. Alles wird wieder gut. Du bist nicht dafür verantwortlich. Niall und Liam werden wieder gesund. Niemand muss sich Vorwürfe machen! Louis! Bitte! Hör mir doch zu!“ Verzweifelt wendet sich Paul seinen Kopf nach rechts „Jack! Was ist mit ihm?“ Dieser zieht seine Augenbrauen betroffen zusammen und tritt eilig neben Paul, vor mich und Louis. Letzterer schluchzt noch immer und ringt schon beinah nach Atem. Rasch weist Jack Paul an „Versuchen Sie mit ihm einen Blickkontakt aufzubauen und beruhigen Sie ihn! Louis muss sich dringend beruhigen!“ In diesem Moment fängt Louis an zu zittern. Bestürzt sehe ich auf Jack, welcher mit traurigen Augen auf Louis sieht. Indes versucht Paul alles Mögliche. Er spricht mit ihm. Probiert ihn durch rütteln auf sich aufmerksam zu machen und hebt sogar mit seiner einen Hand Louis's Kinn nach oben. Doch nichts von dem bringt irgendetwas. Louis japst weiterhin panisch nach Luft. Aufgelöst meine ich „Was hat er denn? Was ist mit Louis?“ Jack mustert diesen konzentriert und antwortet mir ohne aufzusehen „Er hyperventiliert. Das heißt, dass er sich gerade sehr stark aufregt. Das ist nicht gut für ihn! Er MUSS sich beruhigen.“ Paul schüttelt Louis abermals, allerdings ist er selber völlig niedergeschlagen. Nichts scheint bei Louis anzukommen. Er macht keine Anstalten auch nur ein wenig runterzukommen. Stattdessen verkrampfen sich seine Hände und er röchelt nach Luft. Panisch weiche ich zurück „JACK! Mach was! Bitte! Helf Louis!“ Angespannt nimmt Jack Louis's Kopf in seine Hände und spricht eindringlich auf ihn ein „Komm schon Louis! Beruhige dich! Zwing mich nicht dazu. Bitte! Komm runter! Mann LOUIS!” Beunruhigt blicke ich ihm nach wie er zu einem Schrank im Zimmer eilt und hektisch in einer Schublade herumwühlt. Angsterfüllt starre ich von ihm zurück auf Louis. Paul hält diesen nun sanft mit seinen Händen an den Schultern fest und sieht ihm leidvoll ins Gesicht. Gerade als Louis plötzlich zu zucken beginnt und am ganzen Körper zittert stürmt Jack mit einer Spritze in der Hand zurück. Hastig weist er an „Paul versuch Louis ruhigzuhalten. Harry halte den rechten Arm von Louis fest und zieh den Ärmel hoch. JETZT!“ Ich zucke zusammen und befolge seinen Befehl. Zitternd greife ich mir Louis's zuckenden Arm und halte ihn fest, dabei bemühe ich mich nicht ebenfalls in Panik auszubrechen. Ruckartig drücke ich den Hemdärmel nach oben und fummele durcheinander an dem Knopf herum. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich den endlich offen und schiebe das Hemd bis ganz nach oben. Eilig greift Jack auch nach dem Arm und hält ihn gemeinsam mit mir ruhig.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Where stories live. Discover now