Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)

Kapitel 109

Kapitel  109

Paul POV

Amber bleibt direkt neben Liam stehen und beobachtet ihn die ganze Zeit über sehr wachsam. Natürlich hat das auch einen Grund. Diesen teilte sie uns heute Morgen vor der Tür ohne die Anwesenheit der Jungs mit. Die Befürchtung, dass Liam zu viel Essen auf einmal nicht verträgt, ist vorhanden. Deswegen halte ich meine Augen ebenso aufmerksam auf ihn gerichtet. Auch Tom behält Liam achtsam im Blick. Niall, der vor mir hin und her wippt, beobachte ich gleichzeitig aus den Augenwinkeln. Im Moment merkt man ihm nichts an, allerdings ist seine Erinnerung, die er gerade zurückerhalten hat, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da ich meine Aufmerksamkeit auf die Beiden richte merke ich zu spät was Zayn da fabriziert. Jetzt ist doch nicht der richtige Moment für Schuldgefühl-Nachfragen! Aber Liam nimmt das ganz locker und schiebt sich weitere Brote in den Mund. Argwöhnisch, da das doch ziemlich viel auf einmal ist, werfe ich Amber einen fragenden Blick zu. Diese verdeutlicht mir abzuwarten. Die Menge auf dem Teller hatte vermutlich seinen Sinn. Als Liam gerade beim vorletzten Brot angelangt ist, tritt genau das ein was Amber vorgeahnt hat. Schon längst hält sie eine Schüssel in ihren Händen, bereit schnell einzugreifen. Die plötzliche Blässe und der Ausdruck in Liam's Gesicht bestätigt meine Vermutung. Keine zwei Sekunden später, nachdem er das Brot auf den Teller zurückgelegt hat, presst er seine Lippen aufeinander und legt seine linke Hand auf seinen Bauch. Bestimmend, aber nicht grob, schiebt Amber die Jungs zur Seite. Zayn, Louis und Harry stolpern verwirrt einige Schritte nach hinten. Im nächsten Augenblick verstehen sie und verziehen ihre Gesichter. Denn genau in diesem Moment kann Liam es nicht mehr zurückhalten. Amber hält ihm genau rechtzeitig die Schüssel hin. Flink greift Tom nach dem Tablett, welches Anstalten macht hinunter zu rutschen. Außer dem Geräusch was Liam verursacht, ist nichts zu hören. Beruhigend streichelt Amber ihm mit ihrer anderen Hand über den Rücken „Nicht schlimm. Gleich ist es vorbei.“ Harry, Zayn, Louis und Niall haben alle diesen einen Gesichtsausdruck aufgesetzt, trotzdem sehen sie nicht weg. Jeder von ihnen hält seine Augen starr auf Liam gerichtet. Da dieser noch nicht besonders viel im Magen hatte, ist es wirklich ziemlich schnell vorbei und Liam lehnt sich erschöpft mit dem Rücken an das Gestell, dabei schließt er seine Augen. Niall rutscht kurzerhand näher und legt seine Hand auf Liam's Linke. Harry, Zayn und Louis haben erschrockene und betroffene Gesichter aufgesetzt. Tom und ich halten unsere Blicke bedrückt und sorgenvoll auf Liam gerichtet, beabsichtigt ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen. Indes räumt Amber die Schüssel zur Seite, danach tippt sie Liam behutsam an. Ermattet öffnet dieser seine Augen und nimmt die geöffnete Wasserflasche entgegen. Niall zieht seine Hand zurück. Obwohl ich wusste, dass das passieren könnte, verstärken sich meine Sorgen durch diesen Vorfall. Liam war doch schon völlig schwach gewesen! Das soeben Geschehene macht es nicht gerade besser… Er muss wieder zu Kräften kommen und dazu braucht er etwas im Magen! Nachdem Liam etwas getrunken hat, lehnt er sich zurück und seine Augen schließen sich abermals. Jedoch greift er vorher nach Niall's Hand und umschließt sie. Ein kleines Lächeln huscht über dessen Gesicht, welches bei Amber's nächsten Worten genauso schnell verschwindet wie es aufgetaucht ist. Amber erklärt, während sie vorsichtig über Liam's rechten Arm streicht „Es ist normal, dass ein Magen bei einer Mangelernährung schrumpft und zu Beginn nicht mehr so viel verträgt.“ Bei ihren Worten spüre ich wie die Angst der Jungs um Liam steigt. Besonders Niall, der sowieso schon etwas blass war, wird noch bleicher. Beschützend und aufmunternd lege ich meine Hand auf dessen Schulter. Niall hingegen umfasst Liam's Hand noch stärker. Auf unsere besorgten Blicke fährt Amber ermutigend fort „Für euch sah das jetzt vielleicht viel schlimmer aus als es tatsächlich ist. Liam konnte sehr viel von meiner Testration zu sich nehmen ohne, dass ihm übel wurde oder sein Magen streikte.“ Verstehend nicke ich leicht. Deshalb hat Amber also wirklich nur abgewartet. Sie wollte testen inwieweit Liam's Magen geschrumpft ist. Abwechselnd schaue ich auf Amber, dann auf Liam. Dieser wirkt jetzt völlig ausgelaugt. Kraftlos hat er seinen Kopf an die Wand hinter dem Bett gelehnt. Tom erkundigt sich als Erster „Und was jetzt?“ Interessiert schießen auch die Blicke von den Jungs, außer von Liam, zu Amber. Diese führt ihre einfühlsame Geste gegenüber Liam fort und erwidert „Ich werde jetzt jede halbe Stunde ein belegtes Brot vorbeibringen. Liam braucht etwas in seinem Magen und das muss langsam, regelmäßig und nacheinander kommen. Doch er sollte auf jeden Fall schon jetzt sehr viel trinken. Flüssigkeit ist genauso wichtig wie die Nahrung!“ Jeder gibt als Antwort ein Nicken zurück und Amber lächelt uns freundlich an. Danach wendet sie sich erneut Liam zu, dieser hat seine Augen noch immer geschlossen. Aus diesem Grund umgreift Amber sanft dessen rechten Arm und spricht ihn an „Liam. Dir wird es nach ein paar Stunden schnell besser gehen, aber du musst mir versprechen, dass du schön viel trinkst und dir von deinen Freunden helfen lässt!“ Bei ihren Worten öffnet Liam erschöpft seine Augen und stimmt direkt mit einem schwachen Nicken seinerseits zu.