Kapitel 121

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Kapitel 121

Liam POV

Seit ich heute Morgen sanft von Amber geweckt wurde verspüre ich nichts anderes als eine unendliche Ruhe. Diesen inneren Frieden, welchen ich mir zuvor gar nicht vorzustellen wagte. Tom hat gestern genau das getan was ich verdammt nochmal so nötig hatte. Ein Gespräch. Und nicht irgendeine Unterhaltung, sondern diese eine Konversation. Mir war sowieso schon längst klar, dass ich das nicht mehr lange durchhalte ohne mit irgendjemand darüber zu reden. Doch ich wollte auf keinen Fall einen der Jungs damit belasten und selbst vor Tom hatte ich mich in diesem Moment zu sehr geschämt, sodass ich zuerst abblockte. Meine Schwäche und meine Furcht, die ich in diesen letzten Tagen sehr offensichtlich gezeigt hatte, bereiteten mir Unbehagen. Ich meinte mich davor schämen zu müssen. Gestern hat Tom mir außer dem geduldigen Zuhören so einiges klar gemacht. Zwei Sätze, die er mir verkündete, will ich von nun an als Lebensmotto in meinem Herzen tragen und nie wieder vergessen. 'Schwächen verwandeln sich in Stärken, sobald man zu ihnen steht.´ und 'Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man muss nur alles verstehen.´ Ich brauchte meine Zeit bis ich die Wahrheit darin und die rettende Hand, die sie mir hinstreckten, erkannte. Jetzt bin ich froh diese zwei Weisheiten zu wissen, denn sie verhalfen mir zu dieser inneren friedlichen Stille, welche hoffentlich lange anhalten wird. Natürlich kann ich die Ereignisse nicht ungeschehen machen oder vergessen, das hat mir Tom ehrlich mitgeteilt, jedoch kann ich sie akzeptieren und mit ihnen in Harmonie Seite an Seite normal weiterleben. Genau das mache ich von nun an. Mit der Zeit wird das Passierte verblassen und irgendwann werde ich mich nur noch schemenhaft daran erinnern. Bis dahin will ich mein Leben in vollen Zügen genießen und nicht von düsteren Erinnerungen beeinflussen lassen. Außerdem will ich für die Menschen, die mir endlos viel bedeuten, nicht nur körperlich, sondern auch geistig, voll anwesend sein. Für meine Familie, meine Freunde und ganz besonders meine Bandkollegen, die für mich schon mehr wie Brüder sind. Sozusagen meine Ersatzfamilie, wenn ich durch die Welt reise um unsere Fans glücklich zu machen und meinen Traum zu leben. In diesem Augenblick sitze ich frisch aus dem Krankenhaus entlassen und mit einem noch immer leicht schmerzenden Fuß im Auto. Mein Arm liegt weiterhin auf Niall's Schultern, indes führen wir eine Diskussion über Pizzerien. Zumindest glaube ich das, da ich irgendwann mit meinen Gedanken abgeschweift bin und mich jetzt nicht mehr so richtig in die Unterhaltung einklinken kann. Paul sieht konzentriert auf die Straße, zwischendurch wirft er kurze Blicke in den Rückspiegel und lächelt leicht. Tom hat sich zu uns umgedreht und verfolgt sichtlich interessiert den Disput, welchen Harry und Zayn ganz hinten im Auto momentan führen. Eigentlich müsste Niall bei diesem Thema, welches ja eng mit Essen verbunden ist, mit vollem Körpereinsatz mitreden und sich miteinbringen. Doch zu meiner Verwunderung oder eher Sorge beteiligt sich dieser nur in geringen Maß bis gar nicht. Jetzt steigt er anscheinend ganz aus, denn er wendet sich um, sodass er wieder gerade sitzt, und legt seinen Kopf mit einem Seufzer auf meine Schulter. Harry und Zayn stören sich daran überhaupt nicht, auch Louis ist nun wieder mit von der Partie. Ich nähere mich Niall's Ohr und flüstere leise „Was ist los?“ „Ich bin nur müde…“ Nach diesen gegrummelten Worten schließt er tatsächlich die Augen. Trotzdem erkundige ich mich weiter „Ist das der einzige Grund, weswegen du so still bist?“ Erneut kommt nur ein kaum hörbares Murmeln zurück „Ich bin froh, dass es dir gut geht und du wieder bei uns bist.“ Ich entgegen ein Lächeln und nuschele im Selbstgespräch „Ich auch.“ Es dauert nicht mehr lange bis Paul langsamer wird und schließlich ganz anhält. In dieser Zeit entstand nie ein unangenehmes Schweigen oder an sich irgendeine Stille. Louis, Zayn und Harry erzählen sogar jetzt noch angeregt über irgendeinen brandneu entdeckten Pizzabelag, welcher genau in dieser Kombination unglaublich gut schmecken soll. Ich wusste ja gar nicht wie lange man über das ein und selbe Thema sprechen kann. Behutsam stupse ich Niall an „Wir sind da. Aussteigen.“ Als Antwort kommt nur ein undeutliches Gegrummele. Paul, Tom und Louis sind schon ausgestiegen. Ersterer wirft mir einen fragenden Blick zu, indes quetschen sich Harry und Zayn nach draußen. Ich zucke mit meinen Schultern, woraufhin ein Seufzen ertönt „Na gut… Ich stehe ja schon auf.“ Sichtlich schläfrig öffnet Niall seine Augen, schnallt sich ab und stolpert ins Freie, ich folge ihm schmunzelnd. „Liam, du willst dann bestimmt zuerst zu dir und unter die Dusche. Habe ich recht?“ Ich nicke auf Tom's Frage und trete durch die Haustür „Wo finde ich euch, wenn ich fertig bin?“ „Wir könnten zu mir gehen?!“ Louis deutet auf sich und blickt fragend in die Runde. Da niemand etwas dagegen einzuwenden hat kommt es, dass alle außer mir in Louis's Apartment schlappen. Während ich mich eine Etage weiter nach oben befördere um in mein eigenes Apartment zu gelangen.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt