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S A N
Gelangweilt lag ich in meinem Bett und starrte die weiße Decke des Zimmers an. Ich glaube, dies ist der langweiligste Part in meinem Leben.
Ich wollte gerade nach meiner Wasserflasche greifen, da hörte ich jemanden reinkommen. Ich guckte zur Tür. "Ich habe gute Neuigkeiten! Die momentanen Tests haben gezeigt, dass sie bester Gesundheit sind", sagte mein Arzt und lächelte mich freundlich an. Auch meine Mutter lächelte kurz, fing dann aber sofort an Tausende von Fragen zu stellen. Währenddessen stand ich auf und fing an meine Sachen zu Packen.

Im Auto guckte ich wieder gelangweilt aus dem Fenster. Meine Mutter warf mir einen kurzen Blick zu. "Weißt du San? Der Arzt hat gesagt das du jetzt wieder zur Schule gehen darfst." Ich sah zu ihr. "Zur Schule?" Sie nickte und fuhr auf unser Grundstück.
Nicht gerade erfreut von der Situation stieg ich aus, ging zum Kofferraum und nahm meine Sachen heraus. "Geht es?", fragte meine Mutter besorgt. Ich nickte und ging zur Tür.
Drinnen zog ich meine Schuhe aus und wurde stürmisch von meinem kleinen Hund Dora angesprungen. Ich setzte mich auf den Boden und knuddelte sie ein bisschen, wonach sie offenbar keine Lust mehr auf mich hatte und sich mit wedelnden Schwanz auf den Weg zu meiner Mutter machte. 
Danach ging ich in mein Zimmer, stellte meine Sachen ab und betrachtete erstmal das Zimmer. Ich lächelte und versuchte nicht gleich loszuheulen. So viele Erinnerungen. 

Kopfschüttelnd fing ich an meine Sachen zu sortieren und mich dabei auch an meine alte Umgebung wieder zu gewöhnen, als plötzlich meine Mutter nach mir rief. Sofort stand ich auf und ging nach unten zu meiner Mutter. Sie stand in der Küche und bat mich, sobald sie mich sah, mich hinzusetzen. Ich setzte mich und guckte sie erwartungsvoll an. "Ich möchte, dass du jeden Morgen deine Medikamente nimmst. Außerdem musst du ja übermorgen in die Schule, dort gehst du dann erstmal in das Sekretariat, damit man dir die Sachen geben kann. Du darfst überall dran teilnehmen, außer an sportlichen Aktivitäten, das sollte dir jedoch bereits klar sein." Sie sah mich aufmerksam an. Ich nickte. "Ich weiß schon, mach dir keine Sorgen."
Während ich aufstand lächelte ich sie an. "Ich mach heute das Essen, du kannst ins Wohnzimmer gehen und schon einmal einen Film aussuchen", teilte ich ihr mit, worauf meine Mutter sich glücklich ins Wohnzimmer begab. Nachdem ich in mehreren Schränken nachgesehen habe, entschied ich mich dann für etwas Leckeres, was dennoch schnell ging.

Als es fertig war, ging ich zu meiner Mutter ins Wohnzimmer und setzte mich neben sie. Sie lächelt mich an und fing dann an zu Essen. Als wir zu Ende gegessen hatten, brachte ich das Geschirr weg und ging wieder in mein Zimmer. Etwas später lag ich bereits im Bett und versuchte schnellstmöglich einzuschlafen. Was mir nach kurzer Zeit dann auch gelang. 

Als ich aufwachte war es noch unvorstellbar früh. Meine Uhr zeigte gerade Mal 06:15 Uhr an. Als ich mich wieder hinlegen wollte, hörte ich wie meine Mutter in mein Zimmer kam. "Los San, beeil dich! Sonst kommst du zu spät!", damit ging sie wieder.
Verwirrt stand ich auf. Hatte ich etwa wieder einen Arzttermin? Im Tempo eines Faueltiers nahm ich mir meine Kleidung und ging damit ins Bad. Dort wusch ich mir das Gesicht und zog mich an. Als ich mit allem fertig war, ging ich immer noch im gleichen Tempo nach unten in die Küche.
"Frühstücken kannst du unterwegs!" Rief mir meine Mutter mir zu, während sie mir einen kleinen Schulranzen in die Hand drückte und mich zum Schuhe anziehen Richtung Tür schob. "Äh, Mama? Aber was soll das Teil?" verstört wies ich auf den kleinen absolut lächerlichen Schulranzen hin. "Du brauchst doch einen Begleiter in der Schule." "Warte, ich muss JETZT zur Schule?", rief ich empört, "Aber doch nicht damit! Sonst gehe ich nicht!" Meine Mutter sah mich streng an. "Nun stell dich doch nicht so an!", sagte sie und drückte mir eine Jacke in die Hand. "Mama!" Ich stellte den Schulranzen hin. Meine Mutter verdrehte die Augen, drehte sich um und verschwand in einem der Zimmer. Ich rief sie vielleicht noch zwei mal bis sie dann mit einem normalen Rucksack kam. Erleichtert packte ich mein Essen in diesen und ging mit meiner Mutter zum Auto. "Wegen deiner Ranzerei haben wir zehn Minuten verplempert!", rief sie fast schon panisch. Rasch fuhr sie los. Da es aber lediglich 6 Minuten Autofahrt waren, machte es keinen so großen Unterschied. Als meine Mutter vor der Schule anhielt, stieg ich aus und verabschiedete mich von ihr.

DELUSION [𝐝𝐞𝐥𝐮𝐬𝐢𝐨𝐧]Where stories live. Discover now