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Jimin PoV:

Müde schleppte ich mich ins Haus, liess den schweren Rucksack von meinen Schultern gleiten und nachdem ich Schuhe und Jacke ausgezogen hatte, schlurfte ich zum Esszimmer und setzte mich. Es sassen bereits alle dort. Und mit alle meinte ich genau Namjoon.

Seit Tagen hatte ich in diesem Haus ausser unseren Bediensteten nur Namjoon zu Gesicht bekommen. Yoongi kam praktisch nie aus seinem Arbeitszimmer heraus. Und wenn er es tat, verschwand er kurze Zeit später wieder darin. Er hatte nie ein Wort mit mir gewechselt und deshalb liess ich das ebenso sein. Anscheinend hatte er genug von mir.

Ich seufzte und lehnte mich zurück, als Jisoo mir mein Mittagessen servierte.

So sehr ich es auch wollte und mir tagtäglich einredete, konnte ich die Tatsache, dass ich ihn mochte, nicht ignorieren. Ausserdem wurde ich seit der Sache mit Jihyun von Albträumen geplagt und kriegte kaum genug Schlaf ab.

Lustlos nahm ich das Besteck in die Finger und wollte anfangen zu essen, da erstarrte ich. Gimbap, Jihyun's Lieblingsessen.

Er wäre vor Freude ganz aus dem Häuschen gewesen und würde mir, die Augen geniesserisch geschlossen und schmatzend, gegenüber sitzen. So nervig ich das auch immer fand, jetzt vermisste ich es schrecklich.

Ich liess meine Stäbchen sinken und versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Ich fühlte mich so einsam. Selbst Jungkook war zurzeit nicht da, da er einen dreimonatigen Sprachaufenthalt machte.

"Ich hab keinen Hunger, ich geh nach oben."

Ohne Namjoon anzusehen, stand ich auf und verliess fluchtartig den Raum. Ich stürmte in mein Zimmer, warf mich aufs Bett und schon rannen heisse Tränen mein Gesicht herab. Ich wünschte, Yoongi wäre hier...

"Jimin? Kann ich reinkommen?"

Namjoon's Stimme drang durch das Holz der Tür. Ich wollte nicht, dass er mich so sah.

"Nein."

"Komm schon, lass mich rein. So kann das nicht weitergehen!"

Seine Stimme klang für den sonst sehr netten, ruhigen Namjoon ziemlich ernst. Seufzend nahm ich mir einen Taschentuch und wischte meine Tränen weg.

"Na gut. Komm rein."

Mein Bodyguard betrat mein Zimmer und ich setzte mich aufrecht aufs Bett.

"Jimin, du solltest mal mit Yoongi reden."

Ich wollte ihm gerade lautstark widersprechen, da schnitt er mir das Wort ab.

"Ich weiss, ihr sprecht momentan nicht miteinander, aber so kann das nicht weitergehen. Euch geht es beiden schlecht ohne einander. Glaub ja nicht, mir ist dieses Funken zwischen euch entgangen. Man sieht aus zehn Meter Entfernung, dass ihr euch mögt. Jedenfalls solltest du dringend mit Yoongi reden. Er hört nicht auf mich und arbeitet Tag und Nacht in seinem Büro. Er macht sich kaputt."

Für einen kurzen Augenblick war ich sprachlos, dann war mir das Ganze unglaublich peinlich und ich schaute mit roten Wangen auf die Betttdecke. Mit jemandem, den ich kaum kannte, über soetwas persönliches wie meine Gefühle zu sprechen, war nicht sehr angenehm. Dennoch machte ich mir ebenfalls grosse Sorgen um Yoongi. Er mochte arrogant und manchmal so kalt wie ein Eisblock wirken, aber er bedeutete mir die Welt. Er war für mich da gewesen, nun sollte ich für ihn da sein.

"Und wenn er mir auch nicht zuhört? Er will doch gar nichts mehr mit mir zu tun haben."

Namjoon seufzte.

"Das verstehst du falsch. Er...okay hör zu, ich dürfte dir das eigentlich nicht erzählen, aber du solltest es wissen. Yoongi ist ein sehr sensibler Mensch, auch wenn er das nie zugeben würde. Der Grund dafür ist seine Vergangenheit. Er stammt aus relativ schlechten Verhältnissen und ist zusammen mit seinem Bruder in einem Armenviertel aufgewachsen."

Er hielt kurz inne und zögerte, ehe er weitererzählte. Ich schluckte leer.

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- K~ 🌸🍃💫

The Bodyguard | Yoonmin {m.yg x p.jm}Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum