13. Tür

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Mit einem Klicken schließe ich die Eingangtür leise hinter mir. Seufzend reibe ich mir übers Gesicht, während ich meinen Rucksack auf den Boden fallen lassen. Fast schon mechanisch ziehe ich mir Jacke und Schuhe aus, nur um mich dann in mein Zimmer zu schleppen.

Erleichtert falle ich ins Bett und schließe die Augen. Ich schlafe sofort ein und werde erst wieder wach, als mir eine warme Hand durch die Haare streicht. "Aufwachen, Alexander.".

Ich muss tot und im Himmel sein. Das Kraulen fühlt sich einfach viel zu gut an. Nur widerwillig öffne ich meine Augen und gucke in bernsteinfarbene mit goldenen Sprenkeln drinnen. Mein Blick wandert über schwarze Haare und braune Haut.

"So schlimm?", fragt Magnus leise und zieht belustigt einen Mundwinkel nach oben. Er entfernt seine Hand aus meinen Haare und beinahe hätte ich laut protestiert. So laufen jetzt nur in meinen Gedanken laute Protestaktionen ab. "Ich hasse Menschen.", brumme ich und streiche mir genervt eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, die es gewagt hat, mich zu nerven.

Grinsend tätschelt Magnus mein Knie, bevor er sich aufrichtet und mir auffordernd seine Hände entgegen streckt. "Ich habe auf den Weg nach Hause Essen mitgebracht.".

Seufzend ergreife ich sie. Mir läuft bei der Wärme ein Schauer über den Rücken. Als ich stehe, zieht er mich mit einem Ruck näher zu sich heran. "Hallo", haucht er und funkelt mich grinsend an.

Mein Blick senkt sich auf seine Lippen und trotz meiner schlechten Laune, kann ich nicht anders und erwidere das Lächeln. "Hallo.", brumme ich. Nach einem sanften Kuss auf den Mundwinkel zieht Magnus mich mit ins Wohnzimmer.

"Ich dachte mir, dass wir mit den ersten paar Harry Potter - Filmen beginnen.", teilt er mir mit und drückt mich aufs Sofa hinunter. "Wir fangen jetzt an und gucken die ersten zwei Teile und dann am Montag oder so die Restlichen.".

"Warum nicht Sonntag?", frage ich ihn, während ich mir eine Frühlingsrolle in den Mund schiebe. Genussvoll stöhne ich laut auf und lasse meine Geschmacksknospen arbeiten. "Deine Schwester und dein Schwager möchte mit uns Schlittschuh fahren gehen.", nuschelt Magnus undeutlich mit Nudeln im Mund.

Ich verziehe entsetzt mein Gesicht. "Yippieh. Hoffentlich werden sich die Gespräche nicht wieder um mich drehen.". Tröstend tätschelt Magnus meine Schulter, während sein Blick gebannt auf dem flackernden Bildschirm liegt, "Ich finde es auch nicht gerade super, dass deine Geschwister versuchen meinen Freund zu verkuppeln.".

Die nächste Frühlingsrolle hält vor meinem Mund inne. Mit großen Augen gucke ich Magnus an, der anscheinend gar nicht mit bekommen hat, was genau er gerade gesagt hat. Die Frühlingsrolle fällt von der Gabel und landet in dem kleinen Schälchen mit der Süß - Sauer - Sauce, die mir auf den Pullover spritzt.

Abgelenkt wirft Magnus mir und meinen eingesauten Oberteil einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder dem Film widmet. Ich starre ihn weiter an, kann es immer noch nicht fassen, dass er mich gerade als seinen Freund bezeichnet hat. Ein warmes Gefühl macht sich in mir breit. Langsam schließt sich mein Mund ein strahlendes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

"Was?", fragt Magnus genervt, als er meinen wahrscheinlich komplett irren Gesichtsausdruck bemerkt. "Es gefällt mir.", gestehe ich.

Verwirrt guckt Magnus meine Frühlingsrollen an. "Das Essen ist wie immer von Taki's. Wäre seltsam, wenn es dir auf einmal nicht mehr schmecken würde.".

Grinsend schüttel ich nur meinen Kopf. "Ich meinte, dass du mich als deinen Freund bezeichnest.".

Magnus blinzelt ein paar mal, als müsste er verstehen, was zur Hölle ich gerade von mir gebe. Er geht die letzten paar Minuten noch einmal durch und ich kann richtig sehen, wann es bei ihm Klick macht. Auf seinen Lippen breitet sich eine verlegende Röte aus. "Das bist du doch oder etwa nicht?", antwortet er ausweichend und schiebt sich ein Stück Ente in den Mund.

Malec - 24 TürenWhere stories live. Discover now