14. Tür

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Schlecht gelaunt zerre ich an dem Kragen meines schwarzen Oberteils. Ich konnte Magnus gerade noch rechtzeitig davon abhalten, mich in ein blaues Oberteil und einer dieser engen Jeans zu stecken. Schnaubend fahre ich mir durch meine schwarzen Haare, als ob ich freiwillig so etwas buntes anziehen würde.

Einen kurzen Moment habe ich überlegt, ob ich mir mühsam meine Haare mit Gel style. Doch schnell habe ich aufgegeben. Wie sagt meine Mutter immer so schön? Ich habe störrische Pferdehaare, die sich einfach nicht unter Kontrolle bringen lassen.

Zu meinem Glück habe ich unter der Dusche gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass Magnus schon wieder Glitzer in mein Shampoo gepackt hat. Unschuldig grinsend hat er mir über den Spiegel hinweg zugezwinkert. Ich bin schon die ganze Zeit am überlegen, wie ich es ihm am besten heimzahlen kann.

"Und du bist dir wirklich sicher, dass du nicht wenigsten ein bisschen Farbe anziehen möchtest?", Magnus guckt mich fragend an, während er sich sein Hemd zur Hälfte zu knöpft.

Meine Stirn legt sich in Falten, während ich die Haut betrachte, die er freizügig offen legt. Langsam laufe ich auf ihn zu. Ich hebe meine Hand und streiche über seine Brust. "Ziemlich offenherzig.", murmel ich leise und genieße die Wärme seiner Haut.

Meine flache Hand legt sich auf seinen Brustmuskel. Ich kann sein Herz unter meiner Hand in einen schnellen Rhythmus pochen fühlen. "Nur für dich.", antwortet mir Magnus leise und neigt seinen Kopf in meine Richtung. Liebevoll streichen unsere Lippen übereinander. Es kommt einen Hauch gleich.

Neckend verteile ich kurze Küsse über sein Gesicht. Doch ich berühre nie seine Lippen, etwas was er sich anscheinend sehnlichst wünscht. "Jetzt küss mich endlich, Alexander.", jammert er und fasst in meine Haare. Er versucht meinen Kopf in die gewünscht Richtung zu ziehen. Doch grinsend lehne ich mich zurück und trenne meine Lippen von seiner Haut.

"Aber das tue ich doch, Magnus.", spielerisch fahre ich mit meinen Fingerspitzen seinen Hals hinunter über seine Brust und knöpfe nach und nach das Hemd weiter auf. "Alexander.", entkommt es Magnus flehend. Er guckt hinunter und beobachtet, wie ich seine Brust berühre.

"Bitte.", flüstert Magnus und reckt sich mir und meinen Berührungen entgegen. Zufrieden löse ich mich von ihm und trete einen Schritt zurück. "Wollen wir jetzt los?". Ich lasse Magnus sprachlos im Wohnzimmer zurück und ziehe mir fröhlich pfeifend meine Winterjacke über.

Ein Kissen trifft mich volle Kanne am Hinterkopf. Überrascht falle ich ein paar Schritte nach vorne. "Hey.", protestiere ich und gucke meinen Freund schmollend an, "Was soll das?".

Aufgebracht schnaubt er auf und knöpft sich sein Hemd wieder zu. "Das sollte ich dich wohl besser fragen.", faucht er und stapft auf mich zu. Er greift an mir vorbei und schnappt sich seine Jacke vom Haken. "Zuerst machst du mich an und bringst mich mit deinen Küssen fast um den Verstand und dann lässt du mich mit einen gigantischen Ständer einfach stehen.".

Grinsend stopfe ich meine Hände in die Jackentasche. "Rache.", antworte ich.

Magnus Mund öffnet sich und er guckt mich sprachlos an. Mit einem finsteren Funkeln in den Augen tritt er einen Schritt näher auf mich zu. "Rache?", fragt er in einem ruhigen Ton. Zu ruhig. "Womit habe ich bitte einen Ständer verdient, mit dem ich Nägel einschlagen könnte?".

Ich streiche durch sein schwarzes Haar, welches im Licht der Lampe in mehreren Nuancen glitzert. "Sagen wir so.", murmel ich leise und drücke ihm einen liebevollen Kuss auf den Mundwinkel, "Das ist meine Art von Rache für jede Flasche Shampoo, die du mit deinem Glitzer ruiniert hast.".

Die Wut ist aus seinen Augen gewichen und hat Platz für ein belustigtes Funkeln gemacht. "Okay.", murmelt er leise. Er pikst mir in die Seite, "Ich kann nachvollziehen, wieso du es getan hast. Aber ich habe dich schon einmal gewarnt, du solltest nie die Wörter Glitzer und ruinieren in einem Satz erwähnen.".

Mir entkommt ein leises Lachen, "Die Glitzer - Kanone. Ich erinnere mich.". Ich ziehe ihn an der Hüfte näher zu mir heran, "Ich bin regelrecht von Angst erfüllt.". Magnus verschränkt seine Arme hinter meinem Nacken und spielt mit den Strähnen , die über den Kragen meiner Jacke fällt.

"Wenn wir heute noch tanzen wollen, müssten wir jetzt los.", murmelt Magnus, während er intensiv meine Lippen begutachtet. Mit einem Ruck presse ich unsere Hüften enger aneinander und reibe unsere Mitten aneinander. "Wer hat gesagt, dass ich überhaupt tanzen möchte? Von mir aus können wir auch Zuhause bleiben und uns den restlichen Abend miteinander vergnügen.".

Nachdenklich kaut Magnus auf seiner Unterlippe herum, bevor er seine Schultern durchdrückt und sich von mir löst. "So gerne ich auch hier mit dir Zeit verbringen möchte, finde ich den Gedanken im Club mit dir zu tanzen äußert ansprechend.".

Flehend gucke ich ihn an, "Wieso müssen wir die Wohnung verlassen?". Wie ein kleines Kind stampfe ich bockig mit meinen Füßen auf, "Ich will nicht raus. Draußen ist es kalt und dunkel und überall sind diese nervigen Menschen.".

Augen rollend schnappt Magnus sich seine Schlüssel und das Portemonnaie von der Kommode. Er schnappt sich meine Hand und zieht mich hinter sich her. Den Weg zu seinem Lieblingsclub schafft er es mich erfolgreich von der Tatsache abzulenken, dass wir gleich eingequetscht zwischen einem Haufen von Menschen sein werden, die es als Vergnügen empfinden werden, ihre nass geschwitzten Körper aneinander zu reiben.

Die Musik ist unerträglich laut und ich bereue es jetzt schon, dem Abend hier zugestimmt zu haben. Ohne auf meine schlechte Laune zu achten, zieht er mich Richtung Bar und kurzer Hand steht ein Kurzer vor mir. "Willst du mich etwa betrunken machen?", frage ich meinen Freund und ziehe eine Augenbraue nach oben.

"Ich muss dich nicht betrunken machen, damit du mich willst.", lächelnd kippt Magnus seinen Shot hinunter und wartet darauf, dass ich es ihm gleich tue. Grinsend zieht er mich mit sich auf die Tanzfläche.

"Magnus.", murmel ich leise und bin mir sicher, dass er mich nicht hören wird, "Ich kann nicht tanzen.". Unsicher hüpfe ich von einem Fuß auf den anderen. Magnus hebt seine Arme Richtung Decke und beginnt seine Hüfte in einem äußert verführerischen Rhythmus zu bewegen.

Mein Blick gleitet an ihm herab und sehnsüchtig starre ich ihn an. Wenn wir Zuhause geblieben wären, könnte ich jetzt seinen nackten Körper an meinem spüren. Magnus schlingt seine Arme um meine Hüfte und fängt an, sich im Takt der Musik gegen mein Becken zu bewegen. Unsere Mitten reiben aneinander und mir entkommt ein lautes Stöhnen. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn enger an mich heran.

"Dieses Geräusch möchte ich später unbedingt noch einmal hören. Immer und immer wieder.", Magnus Stimme ist nur ein Hauchen. Ich schaffe es gerade so, ihn zu verstehen. "Ich freue mich schon, wenn ich endlich in dir sein kann und dich mit meinem Körper, meinen Schwanz und meinen Bewegungen in den Wahnsinn treiben kann.".

Keuchend starre ich ihn mit großen Augen an. Wieso sagt er so etwas genau in diesem Moment? Warum konnte er es mir nicht vor ein paar Stunden sagen? Der Abend wäre dann auf jedenfall um einiges befriedigender abgelaufen. Meine Mitte pocht unangenehm in meiner Jeans und ich bin mir sicher, dass Magnus es spüren kann.

"Aber jetzt genieße ich erst einmal diesen Abend mit dir.", sagt Magnus und gleitet mit seinen Händen zu meinen Hintern und presst mich enger an ihn heran. Ich kann seinen Härte spüren und meine Wange röten sich vor Verlangen.

"Tanz mit mir, Alexander.".

Malec - 24 TürenWhere stories live. Discover now