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»Was?«

»Er ist mein Bruder. Mein leiblicher Bruder und er weiß es nicht.«

»Aber- Woher weißt du es dann?«

»Als er wegen mir bewusstlos war, da hab ich meine Kräfte benutzt. Ich wollte mit ihm reden, aber ich bin irgendwie in sein Unterbewusstsein gekommen und da hab ich es gesehen. Ein kleines Baby. Ich habe Babybilder von mir gesehen, daher wusste ich das ich es war. Zuerst, dachte ich dass es ein Zufall sein muss. Jin Hyung hat noch nie von einem Geschwisterchen geredet. Ich hab recherchiert. Meine Eltern. Meine angeblichen Eltern. Sie haben mich angelogen. Ich bin adoptiert. Ich habe die Papiere gefunden. Darin stand der Name meiner leiblichen Eltern. Kim Namgoo und Kim Sunghee«, erzählte er und sah auf den Boden. »Er kann sich nicht daran erinnern.«

»Du musst es ihm sagen, Tae!«, kam es von der Brünetten. »Wenn er dein Bruder ist, dann hat er ein Recht darauf es zu wissen.«

Der Ältere schüttelte verzweifelt den Kopf. »Du verstehst nicht, Eun-A!«, sprach er entmutigt. »Er liebt seine Eltern. Immer wenn er von ihnen redet, da strahlen seine Augen nur so vor Freude! Ich will ihm das nicht nehmen. Was denkst du was passiert, wenn ich es ihm sage? Er wird sie hassen...«

Langsam legte das Mädchen ihre Arme um den Jungen. »Tae... Geheimnisse kommen irgendwann einmal raus. Früher oder später und je länger du schweigst, um so schlimmer wird es.«

Tae schüttelte kraftlos den Kopf. »Ich kann nicht, Eun-A. Ich kann einfach nicht. Bitte, bitte sag es ihm nicht. Du musst es mir versprechen.«

Die Schülerin schwieg eine Weile.

»Taehyung«, murmelte sie sanft und löste sich von dem Älteren. »Ich werde es ihm nicht sagen. Das ist nicht meine Aufgabe.«

»Danke«, murmelte er leise und sah ihr in die Augen. »Danke, für alles.«

Sie lächelte leicht. »Ich hab kaum was getan«, meinte sie und grinste leicht.

»Doch, du hörst mir zu und verurteilst mich nicht«, erwiderte der Ältere.

»Für was denn auch, hm? Du hast nichts falsches gemacht.«

Gerade als der Ältere etwas sagen wollte platzte Jimin ins Zimmer.

»V! Du musst doch sofort fertig machen! Dämon!«, rief der Ältere.

Taehyung sprang sofort auf. Seine Aura war wie ausgewechselt. Vor Eun-A stand nicht mehr ihr liebevoller, kindischer, bester Freund. Dort stand jemand anderes.

Es war V. Der Dämonenjäger.

V und Taehyung hatten wahrscheinlich fast nicht gemeinsam, dass konnte Eun-A sofort sagen.

Die Brünette hatte schon immer eine ziemlich gute Menschenkenntnis gehabt, auch wenn ihr das gar nicht bewusst war.

V nickte sofort und verließ den Raum.

Jimin, oder auch nicht Jimin, da er definitiv ebenso wie Tae in seinem Jäger Modus war, sah Eun-A an.

»Du kommst mit. Du hast genug trainiert und brauchst Erfahrung.«

Und so kam es, dass Eun-A bei den Jungs, welche alle in ihrem Jägermodus waren, im Wald stand.

Es war kalt, dunkel und nass. Eun-A war jetzt schon begeistert. Wer wollte nicht eine Wanderung bei diesem Wetter und um diese Zeit machen?

Alle waren voll bewaffnet und hatten ihre Kampfanzüge an, während Eun-A in Jogginghose und Pullover da stand. Darunter hatte sie von ihren Mitbewohnern eine Schutzweste an, welche so dünn war, dass sie von außen nicht zu sehen war.

Die Brünette hätte niemals geglaubt, dass so etwas leichtes und dünnes sie schützen würde, aber anscheinend wurde diese Schutzweste von einer Hexe geweiht, oder so.

»Und wo soll der Dämon sein?«, verlangte JK, auch bekannt als Ich-greife-einfach-Leute-an-Jungkook, zu wissen.

»Gebiet D4«, erwiederte Namjoon aka RM. »Wir teilen uns auf. Ghost und Suga gehen von Norden. Divine und J-Hope von Süden, Ghost und ich gehen von Westen und V, JK und Eun-A gehen von Osten.«

JK nickte. Er klagte nicht, nicht wie Jungkook es tun würde.

Merkwürdigerweise fühlte sich JK nicht komisch für Eun-A an. Er kam dem Mädchen so vertraut vor.

»Gehen wir«, meinte V und lief voraus. »Eun-A, du bleibst hinter uns.«

»Am besten nennen wir dich nicht mehr bei deinem Vornamen«, sprach JK uns folgte V. «Dämonen merken sich sowas.«

Der Ältere Jäger nickte und gab ihm recht: »Bis du einen Namen hast, nennen wir dich einfach A.«

»Ernsthaft? A?«, murrte die Brünette und spielte mit dem Dolch den sie hielt. Er fühlte sich zu leicht an, aber da sie noch nicht wie doe Jungs eine eigene Waffe hatte, musste sie diese benutzen.

Die beiden Jungs ignorierten das Mädchen. Viel zu sehr waren sie auf ihre Umgebung konzentriert.

Eun-A fühlte sich ausgeschlossen. Jeder war im Jägermodus. Doch sie? Sie war immer noch Eun-A.

Lag es daran, dass das alles neu für sie war?

Plötzlich stellten sich alle Haare des Mädchens auf. Ihr Herzschlag verlangsamte sich und ehe sie sich versehen konnte wich sie zur Seite aus.

Eine ekelhafte schwarze Gestalt raste nur knapp an ihr vorbei.

Eun-A wirbelte herum und sah dem Dämon direkt in seine rot leuchtenden Augen.

Das Monster war groß und dünn. Sein ganzer Körper war deformiert und dort wie es seine Finger haben müsste, befanden sich lange spitze Krallen.

»Töten«, fauchte es mit seiner hohen, rauen Stimme.

JK und V waren ebenfalls ausgewichen. Sie hatten ihre Waffen gezückt.

Der Jüngste hielt eine Glock 19 in der Hand und schoss ohne zu zögern auf den Dämon, welcher Eun-A noch immer anstarrte und JK einfach auswich.

V dagegen hielt zwei Dolche in der Hand und attackierte das Monster von hinten.

Die Brünette blinzelte verwirrt, als sie einen Druck spürte. Schnell schüttelte sie den Kopf und warf ihren Dolch auf das Monster.

Der Dämon wich aus.

Er war schnell, verdammt schnell.

»Scheiße!«, fluchte JK. »Der hat schon einen Jäger gekillt.«

"JK, tu es!", rief V und wich dem Monster aus, welches ihn mit seinen Krallen attackierte.

»Was soll er tun?«, verlagte die Brünette zu wissen. Sie zatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was sie tun sollte.

»Aish«, knurrte der Schwarzhaarige und schoss auf den Dämon. »Ich kann das nicht kontrollieren!«

»Mach einfach! Keine Lust zu sterben!«, schrie V und wich weiter aus. Schweiß rann seine Stirn hinab und seine Kleidung war schon mit Dreck bedeckt, da er den Klauen des Monster immer wieder entkam und dabei auf dem Boden rollte.

Eun-A sah zu JK.

Etwas war anders.

Für eine Sekunde sah es aus, als wäre ein Blitz in seinen Augen gewesen.

Er schloss seine Augen und atmete tief ein und aus. Sein Körper spannte sich an und als er die Augen öffnete, leuchteten sie in einem hellen blau.

V hatte diese Veränderung auch bemerkte und rannte auf Eun-A zu. »Ducken!«, schrie er nur.

Die Brünette hatte keine Ahnung was los war, zumindest solange, bis ein lauter Knall ertönte und blaue Blitze aus JKs Händen kamen.

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Demonhunter || bts j.jk ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt