Aralas🧝‍♀️

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Between life and death

PoV Aragorn

Ich wusste nicht, wie lange ich noch aushalten würde.
Der Schmerz schien mich von Innen aufzufressen und sich gleichzeitig von der Schnittwunde in meiner Seite immer näher zu meinem Herzen zu bohren.
Die Kamfgeräusche um mich herum wurden leiser, dumpfer, und ich spürte, wie ich weggetragen wurde.
Doch ich wollte nicht weg. Ich wollte kämpfen und meine eigene Stadt verteidigen.
Die Geschehnisse der letzten Tage zuckten vor meinen Augen entlang.
Edoras in Flammen, viele Menschen, die den langen Weg nach Minas Tirith geflohen sind, nur um hier Schutz zu finden. Und wie sie letztendlich keinen gefunden haben.
Legolas und Gimli, die nie von meiner Seite gewichen sind, weder auf der Flucht, noch im Kampf.

Die vier Männer, welche mich bis eben noch vom Schlachtfeld getragen haben, legten mich nun auf dem kalten Stein in der Thronhalle ab und stellten sich um mich herum auf.
Ich konnte mich nicht einmal mehr wirklich daran erinnern, was passiert war. Alles was mir im Gedächtnis geblieben war, ist, dass ich einen Dolch ich die Seite bekommen habe.
Nicht schwerwiegend, aber tief und schmerzhaft.
Das Gefühl von Hilflosigkeit, hier, auf dem Boden liegend und umzingelt von Menschen, machte meinen Zustand nicht gerade besser.
Langsam verschwommen die Gesichter vor meinen Augen, bis ich am Ende nur noch schwarz sah.

PoV Legolas

Hektisch sah ich mich um.
Thèoden war gerade zu mir gekommen, während ich mitten in der Schlacht steckte, um mir mitzuteilen, Aragorn wäre schwer verwundet.
Sofort metzelte ich meinen Gegner endgültig nieder und folgte dem König von Rohan, welcher an der Seite des Volkes von Gondor kämpfte.
Für Aragorn würde ich alles stehen und liegen lassen. Ich hatte mir schon vor einiger Zeit eingestanden, dass ich ihn liebte, und auch, dass er niemals das Selbe für mich empfinden wird.
Es war okay für mich. Jedenfalls redete ich mir das immer ein.
Ich folgte dem König also in die weiße Halle, und erstarrte.
Aragorn lag auf dem Boden, offensichtlich bewusstlos, um ihn herum einige Menschen, welche panisch an ihm rüttelten.
Sofort war ich bei ihm und hatte eine der Wachen zur Seite gestoßen.
"Aragorn. Hey, was ist denn passiert?" flüsterte ich ihm zu.
Theoden und die anderen Menschen verließen den Raum, in dem Wissen, dass Aragorn nun ihn guten Händen war.
"Komm schon, wach auf. Die Schlacht wird vorbei sein, schon bald. Du wirst sehen.
Dein Königreich wird neu aufgebaut werden und du wirst ein toller Herscher. Bitte komm zu mir zurück." ich wollte ihn nicht aufgeben, auch, wenn meine Stimme immer panischer, und sein Pulz immer schwächer wurde.
"Bitte. Du musst bleiben, du musst einfach, was soll Gondor nur ohne dich machen? Was soll ich ohne dich machen?" ich atmete kurz ein und aus, und sprach dann weiter, dieses Mal ruhig und leise.
"Ich- ich liebe dich doch..."
Die Stimme versagte mir und ich brach weinend und hilflos neben Aragorn zusammen.
Meine Welt ging gerade unter.
So also hat es sich für Tauriel angefühlt, als sie vor Kili kniete.
Ich hätte nicht einfach so davonlaufen dürfen. Nun machte ich mir auch deswegen Vorwürfe.
Wieso mussten die besten Menschen immer als erstes gehen?
Meine Mutter, Kili, welcher Tauriel wirklich viel bedeutete, Boromir und jetzt, am allerschlimmsten, vielleicht auch noch Aragorn.
Tränen strömten nur so über mein Gesicht, doch es war mir egal.

Aragorn unter mir regte sich schwach und öffnete leicht die Augen. "Hey, na? Wie geht's dir?" fragte ich. "Blöde Frage", grinste er zurück, "mir geht es blendend. Ganz toll."
Ein schwaches Lächeln stahl sich über meine Lippen.
Aragorn lebte.
"Was du vorhin gesagt hast, dass ich wieder aufwachen soll weil- naja...hast du das ernst gemeint?"
Flüsterte er zaghaft.
Ich konnte spüren, wie mein Gesicht heiß wurde. Er hatte es gehört? Alles?
"Also...ich-", setzte ich zu einer Erklärung an, doch weit kam ich nicht.
Aragorn hatte sich aufgesetzt, zog mich weiter zu sich und legte seine Lippen auf meine.
Das Gefühl war berauschend.
Etwas, dass seit Jahren in mir schlummerte, schien nun endlich freigelassen worden zu sein und sprang wild auf und ab.
Ich hatte zu Anfang nur nicht bemerkt, dass es da war.
Ich erwiderte zaghaft.
"Endlich." flüsterte er gegen meine Lippen, als wir uns wieder lösten.
Automatisch musste ich grinsen und zog ihn wieder in einen Kuss, dieses Mal länger.

Plötzlich flog die Tür auf.

"Naja, es ist ja ganz schön, dass ihr es auch mal endlich geschafft habt, aber da draußen ist immernoch ein verdammter Krieg!", brummte Gimli schmunzelnd.
Aragorn und ich wurden knallrot und ich stand auf.
"Ach, ist schon ok. Bleib du hier bei dem 'Verletzten'. Obwohl, so schlecht kann es ihm ja auch wieder nicht gehen." Gimli schüttelte lächelnd den Kopf und ging wieder.
"Geht es dir besser?" fragte ich, als die Tür sich geschlossen hatte.
"Etwas. Tut zwar noch weh, aber ich werd's überleben."
Ich lächelte und lehnte mich in die Arme meines...ja, was waren wir eigentlich jetzt?
"Aragorn?" "Hm?" "Was...was sind wir jetzt?" fragte ich schüchtern.
"Wer weiß, möchtest du mit mir zusammen sein? So richtig?"
Ich nickte nur überglücklich und rückte noch ein kleines Stück näher.
Das war es also, was mir mein Leben lang gefehlt hat.
Ich wollte mir nur nicht eingestehen, dass es da war. Dieses Gefühl.
"Ich liebe dich!", flüsterte ich gegen die Schulter meines Freundes und spürte seine Hand über meinen Haaren.

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Es tut mir leid, dass der OS so kurz ist😬die nächsten werden länger❤

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