Reddie🎈(Teil 2)

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Let me love you. Please!

PoV Richie

Hör zu, es tut mir leid.
Ich liebe dich, aber ich kann das einfach nicht.
Eben weil du mir so wichtig bist muss ich gehen.
Ich zerstöre unsere Freundschaft und deine friedliche Zukunft in Derry, wenn ich bleibe.
Ich möchte nicht, dass ganz Derry dich hasst.
Deshalb muss ich gehen.
Ich liebe dich wirklich.
Bis dann, Eddie ♡

Immer und immer wieder laß ich diese Zeilen.
Das Papier war schon nass von meinen Tränen, doch man konnte Eddies schöne Handschrift noch immer perfekt erkennen.
Warum, Eddie?
Wenn er mich doch liebt, warum ist es ihm dann nicht egal?
Warum kann er dann offensichtlich nicht mit mir glücklich werden?
Es war noch früh am Vormittag und ich schmiss mich weinend und verzweifelt zurück in die Kissen.
Eddie war weg.
Die Endgültigkeit dessen wurde mir gerade bewusst.
Diese Tatsache half nicht, sie brachte mich nur noch mehr zum heulen.
Ich schluchzte so laut, dass irgendwann meine Mutter in mein Zimmer kam.
Sie kniete sich vor mein Bett auf den Boden und strich mir über den Rücken.
"Was ist denn los, mein Schatz?"
Ich setzte mich auf und wischte mir die Tränen aus den Augen, sodass ich meine Wangen nur noch nasser machte.
Sie sah sich im Zimmer um.
Man konnte an ihren Augen sehen, dass sie verstand, oder wenigstens erahnen konnte, was passiert war.
"Wo ist denn Eddie?", fragte sie vorsichtig.
Immernoch schniefend sah ich meiner Mutter in die Augen, dann hielt ich ihr seinen Brief hin.
Maggie Tozier las den Brief aufmerksam.
Während ihre Augen hin und her huschten machte sich die Erkenntnis auf ihrem Gesicht breit.
"O Mann, das tur mir echt leid, Richie.", flüsterte sie irgendwann bedrückt und nahm mich in den Arm.
"I- ich wh- weiß einfach nicht w- wh- weiter.", schniefte ich.
"Gib Eddie vielleicht noch einen Tag, dann versuche mit ihm zu reden.
Wenn er dich wirklich liebt, und davon gehe ich aus, dann wird er dir zuhören."
Ich sah meine Mutter aus verschleierten Augen an.
"Meinst du?"
"Ich kenne Eddie jetzt schon so viele Jahre. Ich weiß, du kennst ihn besser, aber dieses eine Detail ist dir offensichtlich immer wieder entgangen."
Ich sah sie fragend an.
"Welches Detail?"
Meine Mutter lachte leicht.
"Na, die Art, wie er dich immer angesehen hat. Immer wenn ihr beide unten auf der Veranda gesessen und Eistee getrunken habt.
Diese traurige Sehnsucht, aber auch Liebe in seinen Augen.
Und mir ist auch nicht entgangen, wie du ihn angesehen hast.
Eddie hat dich wirklich gern."
Ich sah meine Mutter teils erleichtert, teils verwundert an.
Maggie nickte mir nur aufmunzernd zu, nahm mich in den Arm und ging dann.
Kurz bevor sie die Tür zuzog sagte sie allerdings noch: "Denk darüber nach."
Ich ließ mich zum wiederholten Male heute auf meine Kissen zurückfallen und starrte die Decke an.
Wenn meine Mutter wirklich meinte, was sie gesagt hatte, sollte ich vielleicht mit Eddie reden.
Dennoch graute mir vor diesem Gespräch.
Was, wenn er mir sagen würde, es wäre alles ein schrecklicher Unfall, ein Missverständnis, gewesen und er liebte mich gar nicht.
Ach quatsch, versuchte der logische Teil meines Kopfes sich einzumischen, dann hätte er dir nicht geschrieben, dass er dich liebt.
Ich zwang mich dazu, an etwas anderes zu denken.
Etwas...schönes.
Natürlich fiel mir gleich wieder Eddie ein und ich verfluchte meine Gedanken.
Am besten wäre es, jetzt erst einmal duschen zu gehen.
Meine Augen waren blutunterlaufen und geschwollen, meine Wangen rot und nass von den Tränen.
Ich schwang mich aus dem Bett und torkelte ins Badezimmer.
Sobald das Wasser über meine Schultern lief fühlte ich mich - zumindest äußerlich - besser.
(Macht das Sinn? xD)

Als ich fertig war zog ich mir etwas Vernümpftiges an und lief nach unten.
Ich brauchte Bewegung und frische Luft.
Die Schlüssel klimperten, als ich sie in meine Hosentasche gleiten ließ und kurz darauf knallte die Haustür hinter mir zu.

Meine Füße trugen mich ganz automatisch in Richtung der Spielhalle.
Doch wollte ich heute dahin?
Nein, warscheinlich nicht.
Ich brauchte im Moment keinen Kontakt zu fremden Bewohnern dieser Stadt.
Bei meinem Glück würde ich noch Henry Bowers in die Arme laufen.
Also lief ich in den Park und spatzierte einfach die steinig- sandigen Wege entlang.
Irgendwo sah ich einige Kinder von einem der jüngeren Jahrgänge meiner Schule ballspielen.
Ich lächelte traurig.
Vor einigen Jahren hatten die Loser, meine Freunde und ich, genauso gespielt.
Wir hatten Dämme an den Barrens gebaut. (Ben hatte uns gezeigt wie.)
Wir spielten im Park oder auf einer der ruhigeren Straßen Derrys.
Heute war es anders.
Nicht schlechter, auf keinen Fall, aber anders.
Damals hatten wir keine Sorgen.
Ich musste meine Gedanken unterbechen.
Das stimmte nicht.
Auch damals wusste ich, dass ich Eddie und Jungs im Allgemeinen attraktiver fand als Mädchen.
Ich wusste nur nicht, was ich davon halten sollte.
Jetzt weiß ich es, dachte ich, halb glücklich halb verzweifelt.
Da wieder die Tränen in mir hochstiegen verließ ich den Park und ging in eines der ärmeren Viertel von Derry.
Das Mehrfamilienhaus in welchem Beverly mit ihrem Vater lebte war mir schon so vertraut, dass ich mich wohlfühlte, als ich es nur ansah.
Ich sollte dieses Gefühl nicht haben, da ich wusste, wie es Beverly hier ging.
Ihr Vater war nicht zu Hause, da die Tür verriegelt war, aber ich klopft an und kurz darauf erschien Beverlys Gesicht an der Glasscheibe der Hintertür.
(Wisst ihr, was ich meine? 😅😬)
Sie grinste mir zu, doch ihr Lächeln verblasste schnell als sie die Tränen in meinen Augen sah.
Mit einer ihrer Haarnadeln öffnete sie die Tür, so wie schon viele Male zuvor, und ließ mich herein.
"Hey Rich, was ist denn passiert?"
Sie mahm mich in den Arm und ich gab meinen Tränen mal wieder nach.

OneshotsWhere stories live. Discover now