Reddie🎈

176 12 4
                                    

Seufzend setzte der Junge sich auf sein Bett. Erschöpft von der letzte Nacht und vom Kofferpacken fielen ihm fast die Augen zu.
Er hatte kaum Schlaf gefunden in Angst vor dem Flug, den er in nur wenigen Stunden antreten würde und die darauffolgenden Tage in London.
Eddie war von Anfang an kein großer Fan dieses Schüleraustausches gewesen, doch seine Mutter hatte ihn doch angemeldet. Hinter seinem Rücken.
Nur der laute Ruf seiner Mutter hielt ihn vom Wegdösen ab.
"Eddie-Schatz! Komm nach unten, du musst in einer Stunde am Flughafen sein!"
Grummeld erhob er sich und zog seinen vollgepackten Rollkoffer hinter sich die alte Treppe herunter.
"Da bist du ja endlich, Liebling. Du siehst aber nicht gut aus."
Besorgt hielt Sonia Kaspbrak ihrem Sohn eine Hand vor die Stirn.
Eddie jedoch zog seinen Kopf zurück.
"Mir geht es gut, mum", beteuerte er.
Wenigstens eine gute Seite hatte dieser Schüleraustausch.
Der 15-jährige würde für einige Tage aus diesem Haus und von seiner krakhaft überfürsorglichen Mutter wegkommen.
Eine Pause konnte er besonders jetzt ganz gut gebrauchen, wo die Schüler in seiner Stufe immer schlimmer zu ihm wurden.
Wenigstens würden sie nicht mitfahren, das würde Eddie nicht verkraften können.
Das Mobbing zog sich schon seit der dritten Klasse. Erst hat man ihn für seine viel zu großen Brillengläser gehänselt und dann, als er sie in der fünften Klasse nicht mehr tragen musste, für sein immer schlimmer werdenes Asthma. Jetzt waren seine zierliche Statur und seine "weibliche" Art dran und es sah nicht so aus, als würden seine Klassenkameraden irgedwann die 'Lust daran verlieren', wie seine Vertrauenslehrer ihm schon des öfteren versichert haben.

Mitlerweile saß er neben seiner Mutter im Auto, den Koffer hörte man im Kofferraum herumpoltern und rumpeln und auch sein Herz rumorte hörbar in seiner kleinen Brust.

Eddie mochte Flughäfen noch nie.
Alles war so zappelig unr laut und unruhig, jeder musste irgendwo hin oder jemanden finden.
Jeder wollte als erster in det Schlange zum Check-In oder zur Gepäckkontrolle stehen und keiner hatte ein Auge für seine Mitmenschen.
Keiner außer Eddie.
Er nahm die dreiköpfige Familie neben ihm sofort wahr.
Sie standen vielleicht nur fünf Meter von Eddie entfernt.
Die Mutter sortierte Zettel hin und her und der Vater redete eindringlich auf seinen Sohn ein.
Eddie verstand nicht viel, nur dass der Junge anscheinend weggerannt war um sich irgendetwas in irgendeinem Schaufenster anzusehen.
Er konnte nicht viel älter sein als Eddie.
Der Dunkelblonde wurde aus seinen Gedanken gerissen, als seine Mutter mit der Hand vor seinem Gesicht herumwirbelte.
Er löste seinen Blick von dem Lockenkopf neben ihm und folgte seiner Mutter.

"Ich muss jetzt hier bleiben, Schatzi. Du weißt, wo du als nächstes hin musst?", fragte sie.
Ihre gewohnt besorgte Stimme regte Eddie auf.
"Ja, Mum. Alles gut."
Sie verabschiedeten sich mit einigen knappen Sätzen und einer kurzen Umarmung voneinander und Eddie lief in die eine Richtung, während Sonia in die andere Richtung ging und in einer Masse von wartenen Menschen verloren ging.

Etwas nervös war er schon, doch die Nervosität legte sich, als er  eine halbe Stunde später endlich im Flugzeug saß und auf die Landebahn starrte.

Die Maschiene war klein und anders als er es gewöhnt war.
Es gab nur Zweierreihen und eine ganz kleine Tür am hinteren Ende, hinter welcher sich warscheinlich eine Toilette befand.

Eddie schreckte aus seinen Gedanken hoch als er ein Gewicht auf dem Sitz neben ihm spürrte.
Ein Junge - es war der, den er schon in der Flughafenhalle gesehen hat - sprach lautstark zu seiner Mutter.
"Siehst du, wir haben es doch noch geschafft. Kein Grund zur Sorge."
Die Frau belächelte ihn nur und ließ sich dann auf den Fenstersitz die Reihe vor Eddie und dem anderen Jungen fallen.
Neben ihr ihr Mann.

Eddie wusste nicht recht, ob er den Jungen ansprechen sollte oder nicht, doch die Frage klärte sich nur wenige Sekunden später.

"Hi, ich bin Richie."
Eddie drehte sich in die Richtung des Jungen, dessen Name ihm soeben mitgeteil wurde und starrte erst auf das breite Grinsen, dann auf die ausgestreckte Hand und ergriff sie.
"Ich bin Eddie", stellte er sich vor.
"Cool, also Eddie. Fliegst du ganz alleine? Oder wo sind deine Eltern?"
"Meine Mutter ist zu Hause. Ich fliege alleine nach London. Naja, nicht ganz. Ich werde einige andere Leute aus meiner Klasse am Flughafen treffen. So 'ne Art Schüleraustausch. Ich weiß nicht genau wo die anderen sind."
Richie nickte verstehend.
"Und du? Warum fliegst du nach London?"
"Wir besuchen Verwandte. Nicht besonders spannend, aber ich muss mit."
Grinste der Junge mit den schönen Locken, wohl wissend, dass seine Mutter ihn hörend wird.
"Wie dem auch sei, du wisrt jetzt die nächsten 10 Stunden mit mir hier feststecken. Keine Sorge, ich beiße nicht."
Eddie kicherte - er mochte Richie -, dann begann det Pilot zu sprechen und der Lockenkopf verlor die Aufmerksamkeit des Kleineren.
Langsam erinnerte Eddie sich wieder an seine Flugangst und ein Knoten bildete sich in seinem Bauch, als die Maschiene anfing in die richtige Position zu rollen.
Als das Flugzeug anfing zu beschleunigen und die Räder sich immer schneller über den Asphalt bewegten kniff er die Augen zusammen und lehnte sich in seinen Sitz.
Bis er einen leichten Druck an seiner Hand spürte unf schließlich eine warme große Hand in seiner.
Eddie war dankbar für den Halt.
"Keine Angst", flüsterte Richie. "Bald ist es vorbei und dann fliegen wir."
Seine Stimme und Berührung beruhigten Eddie und er öffnete die Augen, kniff sie aber gleich wieder ängstlich wimmernd zusammen, als er die Häuser unter sich immer kleiner werden sah.
"Shh, ganz ruhig, sieh mich an."
Eddie drehte den Kopf zu Richie und nahm sich die Zeit ihn sich von oben nach unten anzusehen.
Der schlanke Junge war tatsächlich ausgesprochen attraktiv, sein beruhigendes Lächeln strahlte so viel Wärme aus und allgemein wirkte er ruhig und aufgeschlossen.
Sobald sie gerade in der Luft waren und Eddie sich wieder beruhigt hatte, unterhielten sie sich über alles und nichts, bis dem kleineren die Augen zufielen und er seinen Kopf auf Richies Schulter ablegte.

Richie betrachtete Eddie lächelnd und während er ihm eine Strähne aus den geschlossenen Augen strich beschloss er, ihn nicht mehr so einfach gehen zu lassen.
Seine freundliche Art durfte nicht einfach in Vergessengeit geraten.

Bald war auch er eingeschlafen.

------

Beide wurden durgh das ruckeln der Maschiene geweckt.
Sofort machte sich Panik in Eddies Körper breit und er griff automatisch nach Richies Hand, welcher den Druck schützend erwiederte.
Als sie sicher gelandet waren und Eddie sich schon erhob hielt Richie ihn am Handgelenk fest.
"Warte noch kurz."
Er riss eine Ecke aus einem der Werbekataloge heraus, zog einen Stift hervor und begann etwas darauf zu kritzeln.

Nachdem sie das Flugzeug verlassen hatten gab er Eddie den Zettel.
"Hier, schreib mir, okay?"
Und mit einem freundlichen Grinsen verschwand er zwischen Menschen und Koffern.

Huppss... ich habe gesagt ich wollte hier öfter updaten. Wann war das letze Mal? Vor einem Monat? xD Sorry, ich hätte nicht gedacht, dass das neue Schuljahr jetzt schon so stressig ist xD
Vielleicht schaffe ich es wieder öfter zur schreiben, vielleicht nicht.

Wie auch immer, hoffentlich gefällt euch dieser kleine OS, auch wenn nicht viel passiert💕💙

OneshotsWhere stories live. Discover now