Drarry💚❤

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Harry rannte durch die Korridore von Hogwarts.
Der Zweitklässler musste sich furchtbar beeilen, um noch rechtzeitig zum Quidditschtraining zu kommen.
Es war das letzte Training vor dem Spiel gegen Ravenclaw und Oliver würde platzen vor Wut, wenn Harry zu spät kam.
Der junge Gryffindor bog um eine Kurve und spürte nur noch einen heftigen Schlag, bevor er auf den Steinboden aufschlug.

"Was zum-!"
Er hielt sich den brummenden Schädel und sah auf den blonden Slytherin ihm gegenüber, der ebenfalls auf dem Boden saß.

Draco Malfoy.

Der junge Harry hatte keine Ahnung, warum sein Herz einen kleinen Sprung machte, als er den Anderen sah.
Er kannte nur den Hass, den jeder von ihm erwartete, wenn es um den Slytherin ging.
Doch eigentlich hasste Harry Draco nicht.
Auch Draco hasste Harry nicht.
Sobald sie alleine waren konnten die beiden Jungs gut miteinander reden und kamen sogar ganz gut klar.

"Tut mir leid. Ich komme zu spät zum Training", kicherte Harry nervös und strich sich die Haare aus der Stirn.
"Schon okay, Potter. Wir wollen ja nicht, dass unsere Berühmtheit von seinem Kapitän zusammengeschlagen wird."
Wären Pansy, Goyle, Ron oder Hermine dabei, höttd Malfoy es in einem spöttischen, herablassenden Ton gesagt, doch jetzt, alleine, lachten die beiden Jungs nur.

Draco stand auf, reichte Harry die Hand und zog ihn hoch.
"Wir sehen uns, Potter", grinste er, ließ aber Harrys Hand nicht los.
Durch den Brillenträger schoss etwas, was sich für das unerfahrene Kind wie Elektrizität anfühlte und das Blut stieg ihm in den Kopf.

Dieser Vorfall ist jetzt schon drei Jahre her.
Drei Jahre, in denen Draco und Harry sich nach Außen hin immer weniger ausstehen konnten, doch dessen Freundschaft immer inniger wurde.
Manchmal trafen sie sich Nachts in der verbotenen Abteilung der Bibliothek oder schlichen sich in einem unbemerkten Moment etwas tiefer in den Wald, als es dek Lehrkräften von Hogwarts lieb wäre.

Dort konnten sie sich dann stundenlang über alles mögliche unterhalten.
Letztes Jahr war natürlich das größte Gesprächsthema der beiden das Trimagische Turnier und wie besorgt Draco doch um seinen besten Freund war.

"Ach," hatte Harry dann immer gesagt, "sieh es positiv. Wenn ich sterbe, dann kannst du allen meine dunkelsten Geheimnisse erzählen."

Jetzt gab es nur noch ein Thema: die Rückkehr Voldemorts.

Am 24. Oktober, einer wunderschönen Herbstnacht, saßen die Jungs in den Ästen eines Baumes am schwarzen See.
Der Blonde hatte den Blick nachdenklich auf das dunkle Wasser gerichtet und Harrys grüne Augen lagen auf Draco.
Harry liebte diesen Blick an Draco.
Er fasste den Jungen zusammen.
Diese stille Intelligenz, die Verletzlichkeit aber auch Angst vor der Zukunft. Angst vor seinem Vater.
Eine Reihe an emotionen, die er nur bei Harry zum Ausdruck brachte.

"Harry?"
Harry konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart und sah Draco in die kalt aussehenden, doch so viel Wärme verbergenden Augen.

"Ja?"

"Bitte, egal, was du machst, bring dich nicht in Gefahr.
Wenn du gegen Voldemort antreten möchtest, dann werde ich dich begleiten."
Harry lächelte leicht.
Er hatte wieder dieses Gefühl im Bauch.

"Draco. Ich kann auf mich aufpassen."

So schnell hatte er die Emotionen in den Augen seines Freundes noch nie umschwingen sehen.

Jetzt funkelten Sorge und Wut hinter ihnen und ließen sein schönes Gesicht gefährlich aussehen.

"Harry, verstehe das doch! Gib mir einfach dein Wort, nichts zu tun, was dich umbringen kann.
Weißt du, wie besorgt ich war, als du aus diesem Scheißlabyrint nicht mehr aufgetaucht bist?
Weißt du, wie schwer es ist, meinen Freunden nicht erzählen zu können, was ich so mit meinem besten Freund gemacht habe?
Ich möchte dich nicht verlieren."

Zum Ende hin wurde er immer leiser.

"Ich möchte mich nicht immer verstecken müssen.
Ich möchte nicht, dass du in eine der Fallen der Totesser läufst, die mein Vater warscheinlich gelegt hat.
Bitte. Gib mir einfach dein Wort."

Harry strich Draco beruhigend über den Arm.
Er konnte die Adern unter seiner Haut pulsieren spüren.

"Du hast mein Wort, Drace. Und du musst dich nicht verstecken. Nicht vor mir."

Draco schüttelte enttäuscht den Kopf.
Harry wusste nicht, was er falsch gemacht hatte, doch er wusste ganz genau, was kommen würde.

"Doch. Muss ich! Ich muss mich verstecken, wenn ich nicht möchte, dass du mich so kurz vor einem Krieg auch noch verlässt. Dass ich dich nicht wieder sehen werde!", schrie er.

Ihm war egal, dass das Schloss nur einige hundert Meter von ihnen entfernt in der Stille der Nacht lag und dass Filch jedes Wort hören konnte, was im Umkreis von einem Kilometer gesprochen wurde.

Und wenn er es nicht hörte, dann tat es Mrs. Noris.

"Was ist denn los?"

Harry versuchte so einfühlsam und ruhig zu klingen wie möglich.

Er wollte seinen besten Freund nicht noch mehr aufregen.

Er hasste es, wenn sich Draco aufregte und seine wunderschönen Gesichtszüge verzerrte.

"Ich liebe dich, Harry. Verdammt ich liebe dich."

Wieder flüsterte er die letzten Worte des Satzes.
Harry hatte mühe sie zu verstehen, doch war sich ganz sicher, jedes Wort richtig gehört zu haben.

Er packte Draco am Kragen seines Slytherin-Pullovers und zog ihn an seine Lippen.

Bevor er sie aufeinanderpresste flüsterte er noch: "Du hast mein Wort. Keine Angst."

Dann berauschte beide das Gefühl der Lippen des anderen und vertieften den Kuss immer mehr.
Erst jetzt spürrte Harry, wie sehr er sich all die Jahre nach Dracos Lippen, seinen Berührungen, gesehnt hatte.

"Ich liebe dich auch, Draco."


Ja...ich hatte mal wieder Lust auf einen Drarry OS und hier ist er xD
Hoffentlich hat er euch gefallen

Bye💙

OneshotsWhere stories live. Discover now