Reddie🎈(Teil 1)

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Let me love you. Please!

PoV Richie

Mein Blick blieb an einer kleinen Gestalt auf der gegenüberliegenden Straßenseite hängen.
Ich erkannte sie sofort an den roten Shorts und der Bauchtasche.
Ich machte mich immer über sie lustig, aber insgeheim fand ich diese kleine Tasche unglaublich niedlich an seinem Träger.
Neben mir hörte ich jemanden meinen Namen rufen.
"Tozier! Hey, Tozier, konzentriere dich Mann! Ich möchte nicht unverdient gewinnen."
Nur sehr unfreiwillig drehte ich mich wieder dem Spielautomaten zu und besiegte meinen Gegner innerhalb einiger weiterer Minuten.
"Wow, du bist echt gut, Tozier."
Connor hielt mir seine Hand hin und ich schlug ein.
Ich musterte ihn kurz.
Seine schmutzigblonden Locken hingen ihm in die Stirn und er grinste breit.
Ich mochte ihn nicht wirklich, aber er war der einzige, der mit mir Street Fighter spielen wollte.
Außerdem sah er gut aus.
Die lauten Schreie einiger Kinder holten mich wieder zurück in die Realität und ich ließ meine Hand sinken.
"So Tozier, ich muss los. War schön mal wieder mit dir zu spielen."
Ich nickte höflich, dann fiel mir der Junge von eben wieder ein.
Mit einem 'Auf wiedersehen, Connor' rannte ich aus der Halle und sah mich um.
Eddie war nirgendwo mehr zu sehen.
Etwas enttäuscht schlug ich meinen Weg nach Hause ein.
Meine Gedanken immernoch bei Eddie.
Ich wusste schon seit Jahren, dass ich nicht nur auf Mädchen stand.
Vor allem auf Eddie.
Der Tag, an dem ich es realisierte, war einer der kompliziertesten aber auch schönsten meines Lebens.
Vielleicht würde dieser Tag ähnlich schön werden, dachte ich, als ich Eddie doch wiedersah.
"Spaghetti!", rief ich über die Straße.
Der Kleinere drehte sich um und lächelte mir zu.
"Hi Rich."
Mit wenigen Schritten stand ich neben ihm.
"Na, was treibt dich durch die wunderschönen Gassen unseres wunderbaren Derrys?", grinste ich.
Eddie verdrehte dich Augen.
"Meine Mutter. Ich brauche einfach mal ein wenig Abstand."
"Oh, Eddie das tut mir leid."
Ich legte ihm einen Arm um die Schulter und gemeinsam liefen wir weiter.
"Was genau ist denn passiert?"
Als ich meines wieder dem wunderschönen Gesicht meines besten Freundes zudrehte sah ich die Tränen in seinen Augenwinkeln glitzern.
Sofort schloss ich meine Arme um seine Hüften und zog ihn in eine Umarmung.
Er drückte sich langsam an meine Brust und ich spürte seine Tränen durch mein Shirt hindurchsickern.
Ich strich ihm beruhigend über den Rücken.
Einige Passanten warfen uns komische Blicke zu.
Wie sehr ich diese Scheißstadt hasse, dachte ich verbittert.
Alles nur Kleingeister.
"Möchtest du reden, Eduardo?", flüsterte ich in seine Harre und spürte seinen Kopf auf und ab nicken.
"Komm, wir gehen zu mir nach Hause."

"Ich habe ihr etwas erzählt, was sie nicht hören wollte."
Weinend ließ Eddie sich auf mein Bett fallen.
"Sie hat mich angeschrien, ich wäre verrückt, krank, ich sollte verschwinden.
Sie sagte mir, wie enttäuscht sie wäre und das sie in ihrer Erziehung versagt hatte.
'Erzähle das niemals jemandem, Eddie. Ich würde mich in keinem Supermarkt mehr blicken lassen können.
Was würden die Leute sagen?
Eddie, du darfst niemandem jemals von deiner Krankheit erzählen, hörst du?', hat sie gesagt. Dann bin ich weggerannt."
Kurz sah ich ihn an.
"Krankheit?"
"Nein, eben nicht! Ich habe keine Krankheit, mir geht es gut. Naja, jedenfalls würde es das, hätte sie es einfach so hingenommen."
Ich hörte die bittere Enttäuschung in seiner Stimme und setzte mich neben ihn.
"Was hingenommen?", fragte ich nach.
"Ich bin schwul, okay? Ich stehe, wenn du es so sagen willst, auf Schwänze."
Ich starrte ihn an.
Wut stieg in mir hoch und ich ließ sie raus.
"Weißt du was, Eddie? Du- du- deine Mutter ist das schrecklichste Lebewesen, von dessen Existenz ich jemals gehört habe!
Was erlaubt die sich?
Du kannst hier bleiben, solange wie du willst. Ich werde meinen Eltern auch nicht den wahren Grund sagen.
Aber eines muss ich dir sagen: Du bist nicht krank.
Was immer deine Mutter auch sagen mag, du bist toll, so wie du bist!
Ich selber stehe auch nicht nur auf Mädchen."
Eddie sah mich mit großen Augen an.
"Du- du hast also nichts dagegen?"
Ich lachte kurz.
"Nein, wie gesagt, sogar das Gegenteil."
Eddie umarmte mich, während er sich langsam beruhigte.
Mit meiner Hand auf seinem Rücken spürte ich, wie seine Atmung immer ruhiger und gleichmäßiger wurde.
"Shhh Eddie, alles gut. Du kannst gerne hier bleiben, solange duch möchtest. Meine Eltern werden nichts dagegen haben."
Eddie drückte sich nurnoch näher an mich.
Mein Bauch kribbelte und ich spürte die Röte auf meinen Wangen.
Meine Güte, ich liebe diesen Jungen wirklich.

"Hi Eddie! Möchtet ihr etwas essen?"
Ich habe Eddie endlich dazu überredet, mit meinen Eltern zu reden und nun standen wir in der Küche, meine Mutter uns gegenüber.
Sie lächelte warm.

"Ähm Mum? Eddie hat Probleme zuhause. Kann er vielleicht erstmal hier bleiben?"
Ich sah meine Mutter flehend an und schließlich stimmte sie auch zu.
"Was ist denn los bei dir zuhause?"
Edsie atmete einmal kurz ein und aus dann sagte er:
"Ich habe mich bei- bei ihr geoutet und- und sie- sie- sie..."
Ich spürte Eddies Hand, wie sie zitternd meine streifte und strich ihm berühigend darüber.
"O Eddie, das ist ja schrecklich!"
Meine Mutter stürmte nach vorne und nahm Eddie in den Arm.
Ich liebte sie in diesem Moment mehr als jemals zuvor.
Eddie lächelte traurig, aber erleichtert und wir gingen zurück in mein Zimmer.

"Und?", lachte Eddie.
Wir saßen schon seit einer Stunde zusammen auf dem Bett und spielten WoP. Zu zweit.
"Keinen von den anderen Losern, nein."
Antwortete ich auf die Frage.
"Also magst du doch jemanden?!"
"Ja, aber er mich nicht, da bin ich sicher. Ich glaube, er ist meistens ziemlich genervt von mir."
Ich spürte, wie ich nervös und traurig wurde.
Es stimmte, Eddie würde mich niemals so lieben, wie ich es schon seit so langer Zeit tat.
"Komm sag schon. Wen?"
Ich zuckte nur mit den Schulter und sah zu Boden.
Eddie legte mir einen Arm um die Schultern und drehte mich zu ihm.
"Ich bin sicher, irgendwann merkt er, wie toll du bist. Genauso wie ich es getan habe."
Den letzten Satz flüsterte er, doch ich konnte ihn hören.
"Was?", fragte ich trotzdem provokant grinsend nach.
"Ach halt die Klappe!", grinste er, den Blick immernoch auf seine Beine gerichtet.
"Niemals.", grinste ich.
Eddie rollte nur mit den Augen, dann beugte er sich nach vorne und legte seine Lippen sanft auf meine.

Das Gefühl war überweltigend.
Ich legte eine Hand an Eddies Wange und die andere an seine Hüfte.
Als ich erwieserte lächelte Eddie glücklich in den Kuss hinein.

Als wir uns wieder lösten lachte Eddie.
"Und du dachtest wirklich, ich würde dich nervig finden?"
Ich zuckte nur glücklich mit den Schultern.
Eddie ließ sich zurückfallen.
"Weißt du, ich dachte immer, du magst Bill.
Naja, du siehst ihn immer so bewundernd an."
Ich lächelte sanft.
"Ich bewundere Bill, das stimmt, aber ich liebe ihn nicht. Er ist einfach ein richtig guter Anführer und alles."
Eddie nickte und ich legte mich neben ihn.
"Und wegen deiner Mutter finden wir auch noch eine Lösung."

Es war schon später Abend.
Eddie lag in meinen Armen, seinen Körper halb auf meinem und die Augen geschlossen.
Der Kleinere schien zu schlafen.

PoV Eddie

Es war mitten in der Nacht, als ich aufwachte.
Richie lag neben mir, sein Atem ging leise auf und ab.
Was ist los mit mir?, schoss es mir plötzlich durch den Kopf.
Ich liebte Richie, verdammt ich liebte ihn wirklich, aber ich konnte das einfach nicht.
Meine Mutter, all die homophoben Scheißleute in unserer Stadt, Bowers und mein eigener Kopf, alle ließen mich mich gegen meine Gefühle sträuben.
Ich wollte Richie wirklich, doch mein Kopf schien mir immer wieder zuzurufen das ist falsch, Eddie. Lass das, Eddie. Niemand wird mehr mit dir sprechen wollen, Eddie. Du wirst dich selber nicht mehr im Spiegel ansehen können.
Tränen stiegen mir in die Augen und als ich auf Richie heruntersah wurde mir klar, ich konnte nicht bleiben. Ich zerstörte gerade Richies und mein Leben.
Meine Mutter hasst mich jetzt schon.
Wenn ich jetzt bleiben würde, würde es uns beide nur verletzten.
Wir würden unsere Freundschaft zerstören.
Unter Tränen stand ich vom Bett auf, lief herüber zum Schreibtisch und hinterließ Richie eine Nachricht.

Danach lief ich einfach nach draußen zu meiner Mutter.
Ich hatte mir schon überlegt, was ich sagen wollte.
Ich würde ihr sagen, ich habe mich in einen Gedanken hineingesteigert, welcher schlicht und einfach nicht der Realität entsprach.
Ich würde behaupten, ich habe meinen Fehler eingesehen und liebte weder Richie, noch einen anderen Jungen, noch werde ich jemals einen Jungen lieben.
Es wäre besser, sie glauben zu lassen, sie hätte recht.

Zum Glück saß ich wenige Minuten später schon heulend in meinem Zimmer.

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Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist... xD

Ich schreibe auf jeden Fall einen zweiten, vielleicht noch einen dritten Teil.

Ihr könnt mir ja mal eure Meinung schreiben. :)

Byee💕💕

OneshotsWhere stories live. Discover now