Kapitel 18

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Als ich endlich draußen war und vor dem schulgebäude stand, kam ein polizeiauto auf den Parkplatz gefahren. Ich sah Rico aussteigen und ging zu ihm. "Hey Rico, was machst du hier?". "Hallo Paula. Das ist mein alter Kumpel von dem ich dir erzählt habe.", Erklärte der beste Freund meines Vaters. Und weil ich ihn etwas verwirrt anguckte, fuhr er fort. "Er renoviert die Wohnungen. Und ganz zufällig renoviert er auch eine Wohnung am Marktplatz. Über der b
Buchhandlung weißt du?". Ich nickte, "ach cool!". "Hallo Paula. Ich heiße Oliver. Ich wusste wirklich nicht, dass du eine Tochter hast Rico. Und dann auch schon so eine große.". Stellte Oliver fest. "Ähm Ja!". Sagte Rico stockend. "Dad! Hättest du etwas dagegen, wenn du mit mir Finn holst?". Fragte ich Rico komplett verwirrt. Das Wort Dad betonte ich besonders. "Wir kommen gleich wieder. Aber war schön dich kennenzulernen Oliver!". Ich nahm Rico am Arm und zog ihn in Richtung schulgebäude. "Was war das denn?". Fragte ich ihn. "Tut mir leid, aber er hat was aus seinem Leben gemacht. Ist Architekt geworden, ist verheiratet und hat drei Kinder. Ich bin einfacher Polizist, bin schwul und habe eine Katze. Als ich gehört habe was er hat, bin ich neidisch geworden. Das klingt zwar echt komisch, aber ja in meinem Alter geht das auch noch. Also habe ich gesagt, dass ich auch verheiratet bin und das ich vier Kinder habe. Drei Jungs und eine Tochter.". Erklärte Rico ruhig. "Du spinnst doch völlig!". Blaffte ich ihn an. "Ja kann sein. Aber das gute an der Sache ist, weil du meine Fake Tochter bist, würden wir die Wohnung billiger bekommen!". erklärte er zu ende. Mir ging ein Licht auf und Ich war plötzlich nicht mehr sauer sondern aufgeregt. "Ich habe billiger gehört. Worum geht's?". Fragte Finn plötzlich hinter uns. Wir erschraken beide und drehten uns um. Bevor Rico Anfangen konnte zu reden, erklärte ich schnell. "Rico hat dem Architekten gesagt, dass ich seine Tochter bin und die Jungs seine Söhne. Er ist mit Papa verheiratet und da ich seine Tochter bin, bekommen wir die Wohnung höchstwahrscheinlich billiger!". "Aha! Das war sehr klug von dir Rico!". Lobte Finn. Rico bedankte sich und wir gingen zu Oliver/zum Auto zurück.

"Die Wohnung war schon ziemlich geil!". Sagte Finn von der rückbank, als Rico uns nach Hause fuhr. "Ja. Aber 5 Zimmer und dann auch noch der Preis. Etwas grenzwertig!". Erwiderte ich. Diese Wohnung war der absolute Traum gewesen. Aber erstens war sie zu groß und zweitens eindeutig zu teuer!
"Ihr könnt eine WG daraus machen.". Schlug Rico vor. "Mit Baby eine WG?". Fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ich find's cool!". Rief Finn plötzlich. "Das war klar!". Sagte ich und verdrehte die Augen. "Lasst uns mal mit euren Eltern darüber reden und dann gucken wir noch mal!". Beruhigte Rico die Lage. Ich freute mich. Wenn es preislich drin wäre, wäre das meine absolute traumwohnung!!!
Bei Papa zu Hause, setzten wir uns gleich zusammen. Mein Vater hatte sich langsam an den Gedanken gewöhnt, dass wir nicht mehr allzu lange bei ihm wohnen würden. Ich freute mich, weil ich den anderen nicht nachts das Geschrei eines kleinen Babys zumuten wollte. Und weil Finn und ich dann einmal nackt durch die Wohnung Laufen könnten! ;)
Hier oder bei Finn's Eltern, musste man immer aufpassen, dass niemand hereinkam.
"Okay. Ich setze mich mal mit deinen Eltern in Verbindung Finn und dann gucken wir uns die Wohnung mal an. Abgemacht?". Fragte Papa in die Runde. Ich nickte eifrig und auch Finn bejahte den Vorschlag. 

Das Baby bewegte sich wieder und ich griff nach Finn's Hand. Seine Augen begannen zu leuchten, als ich sie auf meinem Bauch legte. "Ich hab es gespürt!". Rief er. "Und so geht das schon eine ganze Weile!". Erklärte ich. Mein Herz pochte schneller und mir wurde warm, weil ich mich freute, dass mein Freund endlich unser Baby spüren konnte!
"Ich will auch!". Sagte mein Vater aufgeregt. Ich nahm seine Hand und legte sie auf meinen Bauch. Kurze Zeit regte sich nichts, aber dann ging es richtig los! Es strampelte. So fühlte es  sich auf jeden Fall an.
"Oh nein! Das hab ich seid mehr als 16 Jahren nicht mehr gefühlt!". Ohne zu fragen nahm ich Ricos Hand auch. Er spürte das Kind nur kurz. Dann war wieder Ruhe.
Alle waren ergriffen von diesem schönen Moment.

Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel!

Viele Kleine WunderWhere stories live. Discover now