Altweiber

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Alle anderen sind weg. Nur noch du und ich sind von unserer kleinen Gruppe übrig. Gestartet haben wir zu sechst. Jetzt sind es nur noch wir zwei. Der Rest hat sich nach und nach an die Bar zurückgezogen oder auf den Heimweg gemacht. Es ist Karneval, Altweiber, um genau zu sein. Wir feiern in einer Kneipe im Nachbarstädtchen. Du bist ein Streber mit Hemd, Hosenträgern und Nerd-Brille. Ich das kleine Hippiegirl mit Beachwaves, Jeansjacke und Sonnenbrille. Wir tanzen noch ein bisschen Discofox. Du hältst meine rechte Hand in deiner Linken. Meine Linke liegt nicht da wo sie hingehört. Ich finde sie irgendwo an deiner Taille wieder. Wir drehen uns um uns selbst und im Kreis mit den anderen. Ich trete dir auf den Fuß. Peinlich berührt schaue ich zu Boden. Doch dir ist das egal. Leicht beschwipst lachen wir einfach. Ich fühle mich frei in deinem Arm. Unsere Körper schmiegen sich aneinander, näher als nötig, aber es fühlt sich wunderbar und richtig an. Wie ein Kreisel drehen wir uns durch den Raum- Alles um uns verschwimmt. Mein Blick wandert umher, bis er an deinem kleben bleibt.

Wir haben aufgehört zu Tanzen aber der Raum dreht sich weiter, dreht sich um uns herum. Auch deine rechte Hand ist nicht mehr da so wie sein sollte, sie ist an meinem Rücken entlanggewandert und umschlingt mich nun. Ich löse mich zu einer Drehung. Als ich mich wieder auf dich zubewege taumle ich ein bisschen, stolpere und du fängst mich auf. Wieder treffen sich unsere Blicke und wir schmunzeln beide. Auf einmal wird dein Gesichtsausdruck anders. Du führst mich an den Rand der Tanzfläche, hebst mich hoch und setzt mich auf einen der Tische dort. Du streichst mir meine Haare aus dem Gesicht und lenkst meinen Blick zu dir nach oben. Ich lächle, Gott weiß warum. Mein Gesicht fest in deinen Händen, kommst du meinen Lippen immer näher. Ich kann es nicht abwarten und küsse dich zuerst, drängend, fordernd, ohne Rücksicht. Mein Herz klopft immer stärker, es rauscht in meinen Ohren, ich höre die Musik nicht mehr.

Ich nehme dich an der Hand und führe dich hinter mir her. Du bist etwas perplex, aber lässt es geschehen. Wir drängen uns durch die Menschen bis nach draußen. Ich lehne mich an eine Wand und ziehe dich an deinem Kragen zu mir heran. Aus Küssen wird Knutschen und alles um uns herum verschwimmt. Deine Hände sind überall, wandern von meinem Kopf über meinen Körper bis zu meinem Po. Du greifst fest in ihn hinein und hebst mich hoch. Ich weiß nicht wie lange wir so dastehen. Mein Herz klopft immer schneller. Ganz außer Atem lösen wir uns voneinander. Langsam kommen wir wieder in der Realität an. Und das schlechte Gewissen holt mich ein. Das was wir machen ist falsch, fühlt es sich auch noch so gut an. Meine Gedanken schweifen zu L und zu C. Was tun wir ihnen damit an. Doch als du mich küsst verfliegen diese Gedanken wieder. Ich denke noch kurz daran mich zu wehren, aber ich lasse es einfach geschehen. Für etwas vermeintlich so Falsches fühlt es sich einfach zu gut an. Und warum haben sie uns auch allein gelassen. Allein auf dieser Party, betrunken noch dazu. Und eigentlich sollte L wissen, dass ich betrunken immer etwas anhänglich und gefühlsduselig werden. Und C sollte wissen, dass du dich auch manchmal nach jemandem in deinem Alter sehnst, oder?

Diese flüchtigen Gedanken verschwinden als deine Hände nun wieder auf Entdeckungstour gehen. Meine tun es deinen gleich und sind nicht mehr zu bremsen. Sie starten an deiner Brust, wandern von da aus zu deinem Po und wieder zurück zu deinem Oberkörper. Ein Geräusch lässt uns auseinanderfahren. Eine kleine Gruppe kommt aus der Kneipe und erwischt uns beinah. Du schaust mich an, nimmst meine Hand und führst mich zurück in die Kneipe, bis hinein ins Klo, in eine der Kabinen. Du scheinst meinen erstaunten Blick bemerkt zu haben, denn du schaust mich ein bisschen beschämt an, als wäre es dir peinlich mit welchen Hintergedanken du mich hierhergeführt hast. Doch mein Erstaunen verwandelt sich schnell in Erregung. Ich fange dich von deiner Hose zu befreien. Nachdem du den Schock, dass es jetzt wirklich passieren wird, verdaut hast machst auch du dich ans Werk. Schnell liegt mein Höschen am Boden und deine Hose hängt um deine Knöchel. Du hebst mich mit deinen kräftigen Armen hoch und ich umschließe deine Hüfte mit meinen Beinen. Du dringst in mich ein und ich muss einen erregten Schrei unterdrücken. Ich kralle meine Hände ich deinen Rücken. Ich kann nicht glauben, dass das hier endlich passiert. In meinen Gedanken pflichte ich dir bei, doch mein ganzes Blut fließt durch meine Lenden und mein Mund wird unterversorgt. Mit deinem ganzen Körper drückst du mich an die Wand der Kabine. Ich stöhne wieder, als die Tür geht. Du drückst deine Lippen auf meine damit niemand hört was hier gerade passiert, aber hörst nicht auf mich mit regelmäßigen Stößen um den Verstand zu bringen. Die Tür geht erneut und wir sind wieder allein. Immer heftiger werden deine Stöße und immer weniger habe ich mich unter Kontrolle. Kurz bevor ich meinen Höhepunkt erreicht habe stoppst du und schaust mich an. Unsere Blicke treffen sich, meiner ist voller Erregung und Wut, deiner verschmitzt und amüsiert. Ich presse meine Lippen auf deine, beginne wild mit dir zu Knutschen bis du nicht mehr anders kannst als mir mein ersehntes Happy End zu gewähren. Ich spüre wie du gleichzeitig mit mir kommst und die vollständig in mir entleerst. Ich genieße es bis zum Schluss.

Als du mich wieder auf dem Boden absetzt geben meine Knie nach und ich liege gleich wieder in deinen Armen. Du küsst mich nochmal, diesmal sanft und zärtlich. Als ich mich anziehen will nimmst du mir mein Höschen aus der Hand und steckst es in meine Jackentasche. "Da ist es besser aufgehoben.", säuselst du mir ins Ohr. "Schwein.", sage ich dir und stoße dich an die gegenüberliegende Wand. Ich drehe mich zur Tür, öffne diese und Husche aus der Kabine bevor du deine Hose richtig angezogen hast und erschrecke mich fast zu Tode. Wo komm denn I auf einmal her. "Wer ist ein Schwein?", fragt sie mich. "Ein Schwein?" "Ja, du hast doch gerade ganz laut Schwein geflucht." 'Oh verdammt, sie hat uns gehört.', denke ich. "Ach da hat jemand das ganz Klo versaut. Da kann heute Abend keiner mehr drauf.", rede ich mich heraus. Zum Glück merkt sie es nicht. "Dann versuche ich es wohl mal auf der anderen Toilette.", sagt sie und verschwindet nach draußen. "Was haben wir nur getan!", seufze ich. Du kommst langsam aus der Kabine. "Egal was das war, es war richtig gut." "Oh Ja!", seufze ich. "Aber was machen wir jetzt?" Du streichst mir meine Haare aus dem Gesicht und küsst mich nochmal.

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